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DTM-Test Hockenheim: Müller mit Bestzeit, Bortolotti Zweiter
Gruppe C Photography

DTM-Test Hockenheim 2: Rosberg-Pilot Müller fährt Bestzeit, so lief der BoP-Run

Was darauf hindeutet, dass auch am zweiten Tag niemand die Karten aufdeckte, wieso Kelvin van der Linde den BoP-Run verpasste und Loeb lange zuschauen musste

Auch der zweite offizielle Testtag der DTM in Hockenheim, an dem der am Dienstag gestrichene BoP-Run auf dem Programm stand, wurde von Wetterkapriolen überschattet. Entgegen der Hoffnungen vieler Fahrer regnete es am Vormittag erneut, immerhin waren die Temperaturen mit zehn Grad Lufttemperatur aber etwas angenehmer als am Vortag.

Und erneut trocknete die Strecke gegen Mittag komplett ab, wodurch am Nachmittag brauchbare Bedingungen herrschten. Die Bestzeit sicherte sich Rosberg-Audi-Pilot Nico Müller in 1:38.532, der um 0,112 Sekunden schneller war als Grasser-Lamborghini-Ass Mirko Bortolotti. Dritter war der erneut schnelle Attempto-Audi-Youngster Marius Zug, dem 0,224 Sekunden fehlten.

Die Zeiten der Top 4 fielen bei den Einstufungsfahrten für die Balance of Performance (BoP). Aber präsentierten sich die Piloten dabei am Limit? Es gibt berechtigte Zweifel, denn Zugs Bestzeit vom ersten Tag war mit 1:38.344 um 0,188 Sekunden schneller als Müllers Bestmarke vom Mittwoch.

Abt-Ass Kelvin van der Linde muss zuschauen

Außerdem: Wären die besten Sektoren des Tages in einer Runde gefallen, dann hätte die Tages-Bestzeit 1:38.068 gelautet. Auch das zeigt, dass die Piloten noch Reserven hatten und immer wieder Tempo rausgenommen wurde, um ja nicht zu schnell zu sein.

Gar nicht ins Testgeschehen griff am Mittwoch Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde ein: Der Südafrikaner, der schon am Dienstag vorzeitig ausgestiegen war, konnte laut Angaben des Teams wegen eines Defekts an der Kraftübertragung am zweiten Tag gar nicht mehr teilnehmen.

"Wir mussten das Auto leider wegen eines technischen Problems abstellen", sagt er. Man werde nun "nachschauen, was genau das Problem war", van der Linde trauert dem verlorenen Tag aber nicht nach: "Gemischte Bedingungen sind nicht ideal zum Testen, deswegen haben wir nicht viel Zeit verloren."

So sah der Modus beim BoP-Run aus

Durch das vorzeitige Aus von van der Linde konnte der vermutlich stärkste Audi-Pilot nicht an den BoP-Runs teilnehmen, die wegen des Wetters auf den Nachmittag verschoben wurden. Aus diesem Grund wurde Abt-Teamkollege Ricardo Feller nachnominiert.

Der Modus sah vor, dass in Fünf-Minuten-Intervallen von allen "Zweier-Teams" (ein Team besteht in der DTM aus maximal zwei Autos, das Grasser-Team mit vier Fahrzeugen muss also zwei "Teams" bilden) je ein von der DTM-Dachorganisation ITR bestimmter Fahrer auf die Strecke geht.

Nur bei AF Corse nahmen sowohl Nick Cassidy als auch sein Teamkollege Felipe Fraga teil. Das lag daran, dass der BoP-Run am Vortag abgesagt wurde. Und sonst hätte die für die BoP zuständige AVL bei der Analyse der Ferrari-Daten keine Vergleichswerte gehabt, wodurch ein Bluff noch einfacher gewesen wäre.

Damit vergleichbare Bedingungen vorherrschen, mussten die Boliden mit frischen unbeheizten Reifen ausgestattet sein und mit 30 Kilogramm Sprit im Tank auf die Strecke gehen. Auch das Wetter war konstant: Es blieb trocken - und die Streckentemperatur sank im Laufe des über eine Stunde andauernden BoP-Runs nur minimal von 17 auf 16 Grad.

Einige Rundenzeiten bei BoP-Run gestrichen

Jeder Pilot musste dabei zwei Push-Runden absolvieren. Während die Zeiten der Top 4 bei den BoP-Runs auch das Tagesergebnis ergaben, fiel die schnellste Mercedes-AMG-Zeit danach: GruppeM-Rookie Mikael Grenier setzte sich am Abend mit einer 1:39.103 (+0,571) noch auf den fünften Platz und war damit um vier Tausendstel schneller als sein Teamkollege Maro Engel.

Die schnellste Mercedes-AMG-Zeit beim BoP-Run fuhr Champion Maximilian Götz in 1:39.113, der um etwas mehr als drei Zehntel schneller war als die verbleibende Piloten der Marke mit dem Stern, die sehr eng beisammen lagen.

Noch etwas weiter hinten tauchte mit Felipe Fraga der erste AF-Corse-Ferrari auf: Der Brasilianer war in 1:39.539 um eine ganze Sekunde langsamer als Müller im Rosberg-Audi. Dass es Unterschiede zwischen den Marken gibt, ist übrigens kein Beweis für einen Bluff: Denn bei der Einstufung handelte es sich um eine reine Test-BoP, die vorsah, dass die "neuen" Autos von Audi, BMW und Porsche etwas stärker sind.

Auffällig ist, dass beim BoP-Run auch einige Zeiten gestrichen wurden. Das lag an Verstößen gegen die Tracklimits. Abt-Audi-Pilot Feller hatte am Ende überhaupt keine Rundenzeit zu Buche stehen, obwohl bei ihm sogar eine 1:38.571 aufleuchtete, die ihn auf Platz zwei gebracht hätte.

Loeb musste bis zum Abend auf Einsatz warten

Sebastien Loeb, der wegen des Wetters Schwierigkeiten hat, sich auf seinen Ferrari 488 GT3 Evo einzustellen , kam nach seinen "20 bis 30 Runden" auch am Mittwoch nicht viel zum Fahren. Am Vormittag saß bei nasser Strecke erneut Stammfahrer Nick Cassidy im Auto.

Loeb kam wegen der Verschiebung des BoP-Runs, für den die ITR ebenfalls Cassidy nominiert hatte, erst ab 16:15 Uhr zum Einsatz und hatte daher nur 1:45 Stunden Testzeit. Dabei kam er auf etwas weniger als 40 Runden.

Und zog ein positives Fazit: "Ich habe heute ein paar neue Dinge verstanden, was meinen Fahrstil angeht. Das war gut." Der zweitägige Test in Hockenheim "war eine gute Erfahrung und sehr wichtig für mich, um das Auto besser und besser kennenzulernen. Wir arbeiten immer noch daran, die neuen Reifen bestmöglich zu nutzen, aber das wird schon."

Jetzt möchte der 48-jährige Rallye-Rekordweltmeister die gewonnenen Daten und Informationen "so gut wie möglich für das Rennwochenende in Portimao in weniger als einem Monat nutzen, "um dort en paar ordentliche Rundenzeiten zu setzen".

In der Woche des Saisonauftakts findet übrigens auch der zweite offizielle DTM-Test statt: Die Teams haben an zwei Testtagen in Portimao noch einmal die Möglichkeit, sich bei vermutlich besseren Bedingungen auf den neuen Kurs einzuschießen.

Mittwoch-Ergebnis des DTM-Tests auf dem Hockenheimring:
1. Nico Müller (Rosberg-Audi) 1:38.532 (69 Rd.)
2. Mirko Bortolotti (Grasser-Lamborghini) 1:38.644 (69)
3. Marius Zug (Attempto-Audi) 1:38.756 (81)
4. Rene Rast (Abt-Audi) 1:39.028 (65)
5. Mikael Grenier (GruppeM-Mercedes) 1:39.103 (36)
6. Maro Engel (GruppeM-Mercedes) 1:39.107 (62)
7. Maximilian Götz (Winward-Mercedes) 1:39.113 (54)
8. Nicki Thiim (T3-Lamborghini) 1:39.119 (66)
9. Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) 1:39.233 (75)
10. Philipp Eng (Schubert-BMW) 1:39.256 (50)
11. Thomas Preining (Bernhard-Porsche) 1:39.342 (30)
12. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:39.360 (30)
13. Ricardo Feller (Abt-Audi) 1:39.387 (73)
14. Dev Gore (Rosberg-Audi) 1:39.519 (61)
15. Laurens Vanthoor (SSR-Porsche) 1:39.532 (54)
16. Luca Stolz (HRT-Mercedes) 1:39.537 (38)
17. Felipe Fraga (AF-Corse-Ferrari) 1:39.539 (74)
18. Maximilian Buhk (Mücke-Mercedes) 1:39.578 (71)
19. Dennis Olsen (SSR-Porsche) 1:39.594 (35)
20. Clemens Schmid (Grasser-Lamborghini) 1:39.812 (52)
21. Nick Cassidy (AF-Corse-Ferrari) 1:39.844 (62)
22. David Schumacher (Winward-Mercedes) 1:39.916 (59)
23. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) 1:39.971 (54)
24. Esteban Muth ((Walkenhorst-BMW) 1:39.972 (82)
25. Rolf Ineichen (Grasser-Lamborghini) 1:40.403 (83)
26. Arjun Maini (HRT-Mercedes) 1:40.880 (36)
27. Sebastien Loeb (AF-Corse-Ferrari) 1:40.904 (33)
28. Alessio Deledda (Grasser-Lamborghini) 1:41.007 (67)

Ergebnis des BoP-Runs am Mittwoch-Nachmittag:
1. Nico Müller (Rosberg-Audi) 1:38.532
2. Mirko Bortolotti (Grasser-Lamborghini) 1:38.644
3. Marius Zug (Attempto-Audi) 1:38.756
4. Rene Rast (Abt-Audi) 1:39.028
5. Maximilian Götz (Winward-Mercedes) 1:39.113
6. Thomas Preining (Bernhard-Porsche) 1:39.342
7. Philipp Eng (Schubert-BMW) 1:39.359
8. Lucas Auer (Winward-Mercedes) 1:39.434
9. Luca Stolz (HRT-Mercedes) 1:39.537
10. Felipe Fraga (AF-Corse-Ferrari) 1:39.539
11. Maximilian Buhk (Mücke-Mercedes) 1:39.578
12. Maro Engel (GruppeM-Mercedes) 1:39.585
13. Nick Cassidy (AF-Corse-Ferrari) 1:39.844
14. Laurens Vanthoor (SSR-Porsche) 1:39.933
15. Alessio Deledda (Grasser-Lamborghini) 1:41.007
16. Nicki Thiim (T3-Lamborghini) 1:41.289
17. Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) 1:43.849
18. Ricardo Feller (Abt-Audi) 3:07.614

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