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Haas verweigert Rückzahlung an Ex-Sponsor Uralkali Nikita Masepin im Haas VF-22 bei Formel-1-Testfahrten 2022 in Barcelona
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Warum Haas die Rückzahlung an Uralkali verweigert - und mehr fordert!

Warum Formel-1-Team Haas bereits erhaltene Zahlungen von Ex-Sponsor Uralkali nicht zurückzahlen will und im Gegenzug sogar noch mehr Geld einfordert

Die Trennung von Haas und Titelsponsor Uralkali hat womöglich ein juristisches Nachspiel. Das geht aus einem Brief von Haas an den Ex-Geldgeber hervor, in dem Haas eine Erstattung der bereits geleisteten Zahlungen für die Formel 1 zurückweist und im Gegenzug sogar noch mehr Geld von Uralkali einfordert. Sollten die beiden Parteien hier keine Einigung erzielen, könnte der Fall vor Gericht landen.

'Motorsport-Total.com' hat sowohl Haas als auch Uralkali und Nikita Masepin um eine Stellungnahme zu den neuen Entwicklungen gebeten, bisher aber vom Formel-1-Team keine Rückmeldung erhalten. Uralkali und Masepin verzichteten auf eine Reaktion und verwiesen stattdessen auf ein Statement vom März 2022.

Darin heißt es: "Die meisten Sponsorengelder für die Saison 2022 waren schon überwiesen. Und weil Haas den Sponsorenvertrag noch vor dem ersten Saisonrennen aufgekündigt hat, ist es seinen Verpflichtungen gegenüber Uralkali in der Saison 2022 nicht nachgekommen. Uralkali verlangt deshalb die sofortige Rücküberweisung der Summen, die Haas erhalten hat."

Warum Haas keine Rückzahlung leisten will

Im Raum stehen Zahlungen in einer Gesamthöhe von ungefähr zwölf Millionen Euro. Doch dieses Geld will Haas weiter einbehalten.

In einem von 'Motorsport-Total.com' gesehenen Brief an Uralkali erklärt Haas, weshalb es seiner Meinung nach das Recht habe, auf die Rückzahlung zu verzichten. Denn der Vertrag sei ordnungsgemäß gekündigt worden, nachdem Uralkali gegen eine Klausel verstoßen habe. Demnach war es Uralkali nicht erlaubt, "den Ruf oder das günstige Image von Haas zu schädigen, das Team in Verruf zu bringen oder lächerlich zu machen".

Eben diese Klausel sei jedoch durch die engen Beziehungen von Uralkali-Boss Dmitri Masepin zur russischen Regierung ausgelöst worden, außerdem durch die von der Europäischen Union verhängten Sanktionen gegen Russland in Folge des Kriegs in der Ukraine.

Allerdings: Als der Vertrag mit Uralkali am 5. März aufgekündigt wurde, hatte die EU ihre Sanktionen noch gar nicht offiziell gemacht. Die Sanktionen gegen Vater und Sohn Masepin folgten erst am 9. März.

Warum Haas weitere acht Millionen einfordert

Haas beharrt trotzdem auf seinem Standpunkt und darauf, die Zahlungen einbehalten zu können. "Rechtswissenschaftler und Rechtsprechung sind sich darin einig: Wenn eine Partei aufgrund eines Vertragsverstoßes der anderen Partei den Vertrag aufkündigt, dann besteht keine Verpflichtung, die bereits erhaltenen Zahlungen zurückzugeben."

Weiter schreibt Haas: "Dass Uralkali die Rückzahlung von zwölf Millionen Euro verlangt, ist deshalb unfundiert und wird zurückgewiesen."

Das US-Team verlangt im Gegenzug sogar noch weitere acht Millionen Euro von Uralkali, und zwar als Kompensierung für den Profit, den der Rennstall mit Uralkali als Partner in der Saison 2022 hätte machen können.

Erst das Geld, dann das Auto

Außerdem verweigert Haas die Herausgabe eines Formel-1-Autos von Masepin aus der Saison 2021, bis die acht Millionen Euro beim Team eingegangen sind. "Solange nicht bezahlt wurde, besteht keine Veranlassung für Haas, das Formel-1-Auto auszuliefern." Einbehalten wird laut einer dem Team nahestehenden Quelle zufolge auch das komplette diesjährige Gehalt von Nikita Masepin.

Insidern zufolge habe Uralkali intern mit "Fassungslosigkeit" auf den Haas-Brief reagiert. Eine öffentliche Antwort allerdings steht noch aus.

Motorsport-Total.com

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