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Spielberg: Gustl Auinger erklärt die neue MotoGP-Schikane Die neue Schikane soll im ersten Sektor für mehr Sicherheit sorgen
Red Bull Ring / Red Bull Content Pool

Gustl Auinger erklärt: So wirkt sich die neue MotoGP-Schikane in Spielberg aus

Mit der neuen Schikane gibt es eine wesentliche Änderung beim Layout des Red-Bull-Rings - Gustl Auinger erklärt, worauf es technisch in Spielberg ankommt

Am kommenden Wochenende gastiert die MotoGP in Österreich. Erstmals seit dem Comeback im Jahr 2016 gibt es auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg eine wesentliche Veränderung. Der ultraschnelle Linksknick Kurve 2 wurde durch eine neue Rechts-Links-Schikane entschärft.

"Die Fahrer haben in der Vergangenheit auf dem Weg zu Kurve 3 eine sehr hohe Geschwindigkeit erreicht", erklärt ServusTV-Experte Gustl Auinger auf 'RedBullRing.com'. "Dann haben sie versucht - aufgrund dessen, dass es eine Bergauf-Passage ist - zum spätesten Zeitpunkt zu bremsen."

"Das stellte immer ein hohes Risiko dar, da brauchte nur eine Kleinigkeit schiefgehen. Ich will nicht sagen, dass es eine tickende Zeitbombe war, aber es lag immer etwas in der Luft." 2020 ist es bei der Anfahrt zu Kurve 3 zu einem schweren Unfall gekommen.

Zwischen Johann Zarco und Franco Morbidelli kam es zu einer Berührung, beide stürzten. Die herumfliegenden Motorräder hätten in Kurve 3 fast Valentino Rossi und Maverick Vinales torpediert. Um das zu verhindern, wurde die Streckenbegrenzung innen von Kurve 3 verlängert.

Mit der neuen Schikane wurde einerseits eine Überholmöglichkeit geschaffen, andererseits werden die Fahrer mit deutlich weniger Tempo bei Kurve 3 ankommen. "Mit der Schikane hat man diese Gefahr entschärft, ohne den Stop-and-Go-Charakter der Strecke zu brechen", findet Auinger.

"Es wird immer Leute geben, die sagen, die Schikane ist super und andere, die meinen, dass die Schikane auf gut österreichisch ein 'Schmarrn' ist. Und wiederum andere werden sagen 'Friss oder stirb'. So etwas ist immer eine subjektive Geschichte."

"Aber ich traue mich jetzt schon sagen, dass der Sieger am Sonntag bestimmt sagen wird, dass die Schikane super ist und derjenige, der verliert, mit der Schikane auch gleich einen Schuldigen gefunden hat."

Auinger fuhr zwischen 1978 und 1989 in den kleinen Klassen in der Motorrad-WM. Sein bestes Jahr war 1985, als er in der 125er-Klasse mit drei Siegen WM-Dritter wurde. Insgesamt hat Auinger in seiner Karriere fünf Rennen gewonnen. 18 Mal stand er auf dem Podest.

Worauf es technisch am Red-Bull-Ring ankommt

Zu Auingers aktiver Zeit als Rennfahrer fand der Grand Prix von Österreich auf dem Salzburgring statt. Aber er kennt natürlich auch Spielberg bestens: "Grundsätzlich sind es drei Eigenschaften, die den Red-Bull-Ring so speziell machen. Erstens ist der Kurs eingebettet in die Natur."

"Es ist heutzutage nicht selbstverständlich, eine Rennstrecke in solch einem Umfeld zu haben. Zudem ist der Kurs rein auf dem Papier sehr einfach aufgebaut: Es geht die meiste Zeit rechtsherum, dann gibt es ein paar Linkskurven und die Runde ist fertig."

"In der Realität ist der Red-Bull-Ring in Verbindung mit seiner Topografie eine einzigartige Kombination aus Stop-and-Go-Charakter und Speed-Kurven. Hier die richtige Balance zu finden, ist für die Fahrer eine echte Herausforderung, aber auch für die Technik."

"Und das ist der dritte Faktor: Nicht nur die Piloten sind hier gefragt, sondern gleichermaßen die Techniker." Seit 2016 haben sich nur Ducati und KTM in die Siegerliste eingetragen. Durch die neue Schikane verschwindet ein bisheriger Powerabschnitt.

Aber Auinger erklärt: "Grundsätzlich müssen die Teams ein Motorrad bauen, das unglaublich gut beschleunigt, weil es doch einige Passagen gibt, wo man aus relativ langsamen Kurven auf höchste Geschwindigkeit beschleunigen muss."

"Die Power im Motor ist grundsätzlich vorhanden und nicht das Problem, sondern vielmehr die richtige Traktion zu finden. In der Vergangenheit ist der Stop-and-Go-Charakter der Rennstrecke einigen Piloten zum Verhängnis geworden."

"Denn das Motorrad sollte auch über eine fantastische Bremsstabilität verfügen, damit man gegenüber dem Konkurrenten drei Meter später bremsen kann. Zusammengefasst: Man braucht hier eine Wahnsinnsbeschleunigung, sprich Traktion und gleichermaßen eine Topverzögerung. Auf dem Niveau, auf dem wir uns in der MotoGP derzeit befinden, bedeutet das für die Teams 'die Suche nach dem Stein des Weisen'."

Motorsport-Total.com

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