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Elektrische Rennaction "powered by Kreisel"

Die Elektro-Ära der FIA World Rallycross Championship verspricht überaus spannend zu werden. Letztes Wochenende bot das erste Rennen in Hell / Norwegen bereits Rennaction vom Allerfeinsten: Johan Kristoffersson lieferte vor einem begeisterten Publikum eine Meisterleistung ab und kämpfte sich vom Ausrutscher zurück an die Spitze des Podiums.

Gleich in der SuperPole-Session am Samstagmorgen signalisierte der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der World RX, für dessen Top-Klasse "RX1e" Kreisel aus Österreich Batterie und Antriebskit liefert, seine Ambitionen. Der Schwede gab in zwei der drei Läufe das Tempo vor und setzte sich an die Spitze des Zwischenklassements. Im dritten Lauf fuhr er die schnellste Runde, die jemals auf der Lånkebanen Strecke erreicht wurde, bevor er sich gegen seinen Landsmann Kevin Hansen durchsetzte und somit die Progression gewann, was ihm das Recht auf einen guten Startplatz für das erste Halbfinale einbrachte.

Der einzige wirkliche Wermutstropfen an einem für ihn ansonsten nahezu perfekten Wochenende war ein Problem mit der Beleuchtung an seinem Auto mit der Startnummer 1 des Volkswagen RX1e, der daraufhin kurzzeitig stillstand. Der vierfache Titelträger kämpfte sich zwar zurück und schaffte es ins wichtige Finale, doch das bedeutete, dass von der Pole-Position nun in der Mitte der Startaufstellung stehen würde.

Unbeirrt und in typischer Kristoffersson-Manier nutzte er diesen Nachteil sofort zu seinen Gunsten aus, indem er sich in der ersten Kurve etwas zurückfallen ließ, während Ole Christian Veiby, Niclas Grönholm und Timmy Hansen um die Führung kämpften, und sie dann im Kurvenausgang unterbot.

Einmal in Führung liegend, fuhr er mit mehr als dreieinhalb Sekunden Vorsprung vor Hansen über die Ziellinie und sicherte sich damit den 28. Sieg seiner glanzvollen Karriere - und schrieb Geschichte als erster elektrischer Sieger der Weltmeisterschaft.

"Alles in allem war es ein sehr gutes erstes Rennwochenende für die Elektro-Ära der World RX, und es war toll, so viele Zuschauer an der Strecke zu sehen", meinte Kristoffersson. "Es war für alle eine große Herausforderung, an diesen Punkt zu gelangen, und alle Teams haben einen unglaublichen Job gemacht, nur um hier zu sein. Da alles noch so neu ist, gibt es natürlich noch viel zu tun, aber es war beeindruckend zu sehen, wie gut die Autos nach so wenigen Testfahrten liefen, und wir lernen immer mehr über sie.

"Was uns betrifft, so freue ich mich vor allem für das Team sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung zu führen. Nach dem Halbfinale war ich sehr enttäuscht, aber es war fantastisch, sich zurückzukämpfen. Innerhalb von etwa einer halben Stunde hatten wir ein großes Tief und ein großes Hoch - und als Schwede bin ich solche Gefühlsschwankungen nicht gewohnt! Aber ich bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe..."

Weltmeister Hansen, der nach den ersten beiden Läufen über Nacht in Führung lag, setzte sich in einem unterhaltsamen Duell mit Rallycross-Rückkehrer Veiby knapp durch und sicherte sich den zweiten Platz, obwohl das Hansen World RX Team am zweiten Tag nicht mit dem Tempo von Kristoffersson Motorsport mithalten konnte.

Für Veiby war das erste World RX-Podium bei seinem ersten WM-Auftritt seit 2015 die Krönung eines starken Comebacks. Klara Andersson beeindruckte auf ihrem Weg zum vierten Platz für das Construction Equipment Dealer Team ebenfalls, denn die junge Schwedin behauptete sich bei ihrer Premiere in der Serie souverän in illustrer Gesellschaft. Sie überquerte die Ziellinie einen Hauch vor ihrem Teamkollegen Niclas Grönholm, der ein überwiegend schwieriges Wochenende erlebte, aber im zweiten Halbfinale einen sensationellen Start hinlegte und alle seine Gegner ausstach.

Nachwuchstalente, Lokalmatadoren und Skilegende Aksel Lund Svindal in den Nebenserien


In der FIA RX2e-Meisterschaft setzte der belgische Teenager Viktor Vranckx seine makellose Bilanz in dieser Saison mit einem weiteren souveränen Sieg fort und untermauerte damit seinen Triumph in Hell, während die olympische Skilegende Aksel Lund Svindal bei seinem Rallycross-Debüt eine auffallend hohe Geschwindigkeit an den Tag legte und in der Hitze des Gefechts sichtlich an Selbstvertrauen gewann.

Lokalmatador Andreas Bakkerud begeisterte das Publikum mit einem hart erkämpften Sieg in der Hauptkategorie der FIA Europameisterschaft, der Euro RX1. Der Norweger war während des gesamten Rennens mehr oder weniger gut dabei, belegte den zweiten Platz in der Zwischenwertung, bevor er zu Beginn des Finales Anton Marklund überholte und die Führung übernahm, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab.

In der Euro RX3 kehrte der Meisterschaftsführende Kobe Pauwels auf die Siegerstraße zurück, da er sich am Steuer seines Volland Racing Audi A1 als eine Klasse für sich erwies und das Tempo im Laufe des Wochenendes immer weiter steigerte.

Die FIA World Rallycross Championship wird am 3. und 4. September in Riga in Lettland fortgesetzt.
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