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Abt enthüllt DTM-Pläne 2023 Abt-Teamchef Thomas Biermaier und sein Fahrerduo Feller und Kelvin van der Linde
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Abt enthüllt DTM-Pläne 2023: Zwei statt drei Audis, Team wird umstrukturiert

Abt setzt trotz des Lamborghini-Einsatzes beim 24h-Rennen in der DTM weiter auf Audi: Auf welche Fahrer man setzt und wie das DTM-Team umstrukturiert wird

Jetzt ist es auch offiziell bestätigt: Während das Abt-Team beim Comeback auf der Nordschleife auf Lamborghini setzt und eine langfristige Partnerschaft anstrebt, bleibt man in der DTM vorerst der Marke Audi treu. Die Truppe von Thomas Biermaier wird das Engagement nach dem BMW-Wechsel von Rene Rast um ein Fahrzeug reduzieren und in der DTM-Saison 2023 zwei Audi R8 LMS GT3 Evo II an den Start bringen .

Im Cockpit sitzen zwei Piloten, die man aus dem Vorjahr kennt: Der südafrikanische GT3-Spezialist Kelvin van der Linde, der nun nicht mehr Teil des Audi-Kaders ist, sondern direkt von Abt engagiert wird, und der Schweizer Youngster Ricardo Feller sollen für Abt nach zwei dritten Plätzen in der Fahrer-Meisterschaft 2021 und 2022 den Titel zurück nach Kempten holen.

"Wir hatten auch andere Optionen, aber Abt, Audi und die DTM - das gehört einfach zusammen", erklärt Geschäftsführer Hans-Jürgen Abt die Entscheidung, nach 23 gemeinsamen Saisons weiter auf Audi zu setzen. "Die Audi Sport GmbH feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Der DTM-Titel wäre ein cooles Geschenk."

Testauftakt schon Ende dieser Woche in Italien

Schon Ende dieser Woche will das Team an zwei Testtagen in Italien dafür die Weichen stellen. Audi ist dabei aber ziemlich auf Abt angewiesen, denn das Rosberg-Team und Attempto sind nach der Einschreibung nicht Teil des Startfelds. Und dass das neue Audi-Team Engstler schon im ersten DTM-Jahr um den Titel fährt, wäre eine große Überraschung.

Nicht nur bei Audi, sondern auch bei Abt gibt es aber für die DTM-Saison 2023 trotz der verlängerten Zusammenarbeit mit den Ingolstädtern und den Fahrern neue Vorzeichen.

"Schlüsselpositionen neu besetzt": Wie sich Abt neu aufstellt

Denn laut der Pressemitteilung hat die Truppe nicht nur die beiden Audi-Boliden "in der Winterpause komplett zerlegt und auf den neuesten Stand gebracht", sondern auch im Team "mehrere Schlüsselpositionen neu besetzt".

Dabei dreht es sich zum Beispiel um Renningenieur Felix Fechner, der in der Class-1-Ära lange für Nico Müller zuständig war, dann mit Rast in die Formel E wechselte und im Vorjahr gemeinsam mit dem dreimaligen DTM-Champion in die DTM zurückkehrte. Er ist diese Saison in der Elektro-Rennserie bei Abt wieder mit Müller vereint und scheidet aus dem DTM-Projekt aus.

Aber auch bei Kelvin van der Linde gibt es nun im Vergleich zum Saisonbeginn 2022 eine Änderung: Der 26-Jährige wird nicht mehr mit dem Spanier Marc Roca arbeiten, der von 2021 bis 2023 neben seiner Rolle als Renningenieur sogar das DTM-Projekt leitete und nach acht Jahren bei Abt auf 'LinkedIn' das Team verlässt.

Kelvin van der Linde brachte Renningenieur selbst an Bord

Wer jetzt Kelvin van der Linde betreuen wird? "Der Kerl heißt Leon Wippersteg", sagt der Abt-Pilot im Gespräch mit den englischen Kollegen unseres Schwestermediums 'Motorsport.com'. "Er ist ein deutscher Ingenieur - und er ist mit 25 Jahren ziemlich jung für einen Ingenieur, er ist in einem ähnlichen Alter wie ich."

Van der Linde selbst war es, der im Vorjahr nach seinem schwierigen Saisonstart dafür sorgte, dass der 25-jährige Ex-Rennfahrer, der 2015 Formel 4 fuhr, zu Abt kam. "Er hatte hinter den Kulissen alles im Überblick und hat geschaut, wie wir uns verbessern können", erzählt van der Linde. Daraufhin habe "intern gegen Ende der Saison alles viel besser funktioniert, ich war viel konkurrenzfähiger und habe mich im Team wieder wohlgefühlt."

Woher van der Linde Wippersteg kennt? Die beiden haben bereits 2017 beim Aust-Team im ADAC GT Masters zusammengearbeitet, als dieser zwei Jahre nach dem Ende der Rennkarriere im Motorsport als Ingenieur Fuß fasste. Kelvin van der Linde holte damals dem deutschen Teampartner Markus Pommer einen Saisonsieg und wurde Fünfter in der Meisterschaft.

Kelvin van der Linde: "Mit neuer Crew richtig angreifen"

Van der Linde, der 2021 bis zum Schluss um den Titel kämpfte, will 2023 nach Platz neun zurück zu alter Stärke finden. "Am Ende der letzten Saison haben wir unser Potenzial gezeigt. Ich glaube, dass wir mit der neuen Crew um mich herum in diesem Jahr richtig angreifen und uns auf gute Ergebnisse freuen können", ist er zuversichtlich.

Noch einen neuen Mann holte Abt übrigens im Vorjahr an Bord: Der ehemalige Schaeffler-Systemingenieur Christian Engelhardt, der nur zufällig heißt wie der neue Toksport-WRT-Pilot, war schon im Vorjahr bei Rasts Auto als Dateningenieur aktiv. Seit Anfang dieses Jahres ist er aber nicht mehr Freelancer, sondern arbeitet Vollzeit bei Abt.

Biermaier baut auf Erfahrung seiner Piloten mit Pirelli-Pneus

Feller, der im Vorjahr in seiner ersten DTM-Saison in Imola seinen Premierensieg einfuhr und in der Meisterschaft 15. wurde, will ebenfalls für einen Aufwärtstrend sorgen. "Ich hoffe, dass wir an den Erfolg vom Anfang des letzten Jahres anknüpfen können", sagt der 21-jährige Schweizer, der 2021 im ADAC GT Masters Meister wurde. "Ich bin bereit für die neue Herausforderung und glaube, wir sind sehr gut aufgestellt - auch mit meinem Teamkollegen Kelvin."

Teamchef Biermaier sieht das übrigens ähnlich. "Kelvin und Ricardo zählen zu den schnellsten GT3-Fahrern der Welt", sagt er. "Sie haben sich bei uns vom ersten Tag an bestens verstanden und eins a zusammengearbeitet. Noch dazu sind sie coole Typen, die gut zu Abt Sportsline passen."

Er baut vor allem darauf, dass die beiden durch ihre GT3-Erfahrung im Gegensatz zu Abt den Pirelli-Reifen gut kennen: "Sie haben viel Erfahrung mit dem neuen Reifenpartner der DTM, was ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Ich bin sicher, dass wir mit Kelvin und Ricardo unsere Erfolgsstory in der DTM fortsetzen können."

Motorsport-Total.com

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