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Für Tabellen-Leader Heinemann ist DTM "Freizeiturlaub" Sensationsrookie Heinemann beim DTM-Auftakt - zwei Tage später saß er im Büro
Gruppe C Photography

"Für DTM reiche ich Urlaubstage ein": Leader Heinemann hat 40-Stunden-Job

Warum die DTM-Rennen für Sensationsrookie Tim Heinemann "Freizeiturlaub" sind und der 25-Jährige zwei Tage nach Oschersleben wieder Kundenbetreuung machte

Wann hat es das schon mal gegeben? Der aktuelle DTM-Leader Tim Heinemann, der aus dem Simracing kommt und beim Saisonauftakt im Toksport-WRT-Porsche als Rookie alle überrascht hat, hat einen Vollzeit-Job. Und muss für seine Rennambitionen Urlaub nehmen.

"Ich habe tatsächlich eine Vollzeit-40-Stunden-Woche", sagt der 25-jährige Fichtenberger. "Das ist bei uns im Büro so ein bisschen der Running-Gag, aber für mich ist die DTM Freizeiturlaub. Ich reiche dafür ganz normal Urlaubstage und Überstunden ein. So läuft das."

Tatsächlich saß Heinemann, der beim Fahrwerkhersteller KW Automotive im Motorsport-Vertrieb arbeitet, am Dienstag nach dem erfolgreichen DTM-Saisonauftakt wieder am Telefon und nahm aus dem Homeoffice Kundenanfragen entgegen.

Heinemann nach Sensations-Auftakt: "Musste ins Büro"

Durch den Pfingstmontag hatte er immerhin einen Tag Zeit, die vielen Glückwünsche zu beantworten. Der Posteingang sei "auf jeden Fall voller" gewesen als nach dem DTM-Trophy-Titel im Vorjahr, grinst Heinemann, der nicht zum Porsche-Kader zählt.

"Es war schon viel los. Viele Freunde und Bekannte haben sich gemeldet, natürlich auch viel Presse. Das Interesse an meiner Person ist eine Bestätigung für das, was man geleistet hat", freut er sich über die Würdigung. "Aber es ging dann schnell wieder in den Arbeitsalltag. Ich konnte nicht zu viel Zeit investieren, denn ich musste ins Büro."

Klempnerlehre abgebrochen: Wie Heinemann zum Job kam

Aber wie kam es eigentlich zu Heinemanns Fulltime-Job? Da sein Vater einen Sanitär- und Heizungsbetrieb führt, hatte der Teenager, der nebenbei im Simracing aktiv war, nach der Realschule eine Klempnerlehre begonnen. Doch dann bot ihm KW-Automotive-Gründer Klaus Wohlfarth bei einem Simracing-Event an, eine Ausbildung in seiner Firma zu machen.

Das ergab Sinn, da auch die Rennsimulation Raceroom Teil des Unternehmens ist. "Ich dachte mir: Megacool, dann kann ich mein Hobby zum Beruf machen", erzählt Heinemann im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Also zog der damals 18-Jährige, der im Raum Mönchengladbach aufwuchs, ins 400 Kilometer entfernte Fichtenberg, wo KW Automotive seinen Sitz hat.

Unbekannter Mitarbeiter mit schwerem Gasfuß

Zeitgleich fuhr Heinemann erste RCN-Rennen - und der Speed des unbekannten Mitarbeiters sprach sich auch in der Motorsportabteilung seines Arbeitgebers herum. "Ich habe Arbeit und die Rennen damals komplett getrennt", sagt Heinemann, der die Ausbildung 2019 abschloss.

Trotz des ursprünglichen Plans, dass der Simracing-Profi später für die Raceroom-Simulation zuständig ist, landete Heinemann dann doch in der 50 Personen fassenden Motorsportabteilung. "Zu dieser Zeit hat man dort einen neuen Mitarbeiter für das Sales-Team für klassischen Vertrieb gesucht", erinnert er sich.

"Das umfasst alles, vom technischen Vertrieb, Kundenbetreuung, Betreuung von GT4- und GT3-Teams, Betreuung von Individualkunden, Oldtimeranfertigungen. Das habe ich damals angefangen und das mache ich bis heute."

Inzwischen ist Heinemann nicht nur langjähriger Mitarbeiter der Firmengruppe, zu der auch der traditionsreiche Felgenhersteller BBS zählt, sondern wird auch bei seinen DTM-Einsätzen unterstützt. "Sie waren als Sponsor von Tag eins dabei", sagt er. "Dass ich es so weit geschafft habe, verdanke ich KW und vor allem auch Klaus Wohlfarth."

Motorsport-Total.com

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