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Scrutineering – 2. Teil

Die in Le Mans gegebene Möglichkeit den Rennern „unter den Rock zu schauen“ ergibt Einblicke, die zeigen wie man sich seitens der Konstrukteure auf die Herausforderungen, der 13,629 Kilometer langen, sowohl auf permanenter Kurs, wie auch öffentlichen Straßen befindlichen Rennstrecken effektiv eingestellt hat.

Die jeweilige Aerodynamik ist einer der besonderen Eckpunkte – in jeder der ausgeschriebenen Rennklassen. Dabei ist das Zusammenspiel aller relevanten Komponenten der entscheidende Faktor. Vor allem von Unterboden und Chassis in Verbindung mit der Karosserie.

Effizienz ist für alle Bereiche das Zauberwort, denn auch die Kraftstoffmenge ist seitens des umfassenden Reglements ebenfalls exakt definiert. Dementsprechend feilen die Ingenieure und Konstrukteure an jedem noch so kleinem und auf den ersten Blick unbedeutenden Detail. Denn: Beim Zusammenspiel der einzelnen Komponenten kommt es – wie bei einem Orchester – auf jedes/jeden an.

Deshalb wird quasi jeder Quadratzentimeter vorab einer umfassenden Analyse unterzogen. Die entsprechenden Konstruktions- und Analyse Software Tools machen vorab Checks möglich, die vor noch nicht allzu langer Zeit noch Zeit-aufwendige und vor allem Kosten-trächtige Windkanal-Überprüfungen notwendig waren.

Aber es geht auch mit weniger High-Tech. Überprüft werden in Abläufen ähnlich wie bei der Hauptuntersuchung des eigenen Autos, sukzessive alle vorgegebenen Details abgecheckt. Selbst so auf den ersten Blick banalen Funktionen wie die Bremslichter werden – aus nachvollziehbaren Gründen – denn das Rennen wird ja auf der Bremse gewonnen als ein gesonderter Punkt geprüft. Bei den in Le Mans gefahrenen Geschwindigkeiten auch jenseits der 200 Meilen / 320 Kilometer ist es für den folgenden Piloten extrem wichtig zu realisieren, wo der Kontrahent direkt vor einem seinen Bremspunkt setzt.

Auch bei solchen Punkten begegnet man sich auf Augenhöhe – respektvoll. Denn es stehen dabei Ingenieure ebenfalls Ingenieuren und Konstrukteuren gegenüber.
Bildlich deutlich spektakulärer ist dabei aber der Check der Berge-Einrichtung der Renner. Deren Funktion und Stabilität wird mit durch Anheben per Teleskoplader überprüft. Dies ist der letzte Punkt, vor einem Procedere, das dann folgt:
Das offizielle Team-Photo. Je nachdem dauert dies mehr oder weniger lang, bis gegebenenfalls alle drei Autos eines Herstellers, deren Checks direkt nacheinander liegen, in der gewünschten und in der Regel vorab definierten Art und Weise aufgestellt sind.

Diese an sich langweilige Procedere ermöglicht aber für langjährige Beobachter auch ausgesprochen interessante Einblicke in die jeweilige Team-Strategie.
Beispiel:
Porsche tritt mit den Startnummern 5,6 und 75 an. Letztere passend zum 75-jährigen Jubiläum der Marke. Wer zuvor noch Zweifel gehabt haben sollte, welcher der drei Renner gegebenenfalls im Fokus stehen soll, der konnte seine persönliche Bestätigung hier bekommen. Ein spezielles Photo-Shooting gab es nur für die 75.
In rund einer Woche wird man sehen, ob dieser Plan aufgeht. Denn auch die Konkurrenz der anderen Hyper-Cars von Cadillac, Ferrari, Glickenhaus, Peugeot, Toyota und dem unter Floyd Vanwell antretenden Team ByKolles sucht und nutzt jede Chance ganz nach vorn zu kommen.

Außerdem gibt es dann noch das Thema „Rennglück“ einerseits und „ankommen“ andererseits – gemäß dem von Engländern in den Anfangsjahren des Rennens geprägten „Spruchs“: If you want to finish first – you first have to finish.

Besonders prägnante Beispiele gibt es in Le Mans einige. Vor allem in Erinnerung geblieben ist der spektakuläre Ausfall des Toyota vor einigen Jahren auf der Start und Ziel-Geraden, quasi direkt vor der einigen Box.

Auch dieser hat seinen Beitrag zu den besonderen Legenden rund um das Rennen zweimal rund um die Uhr beigetragen. Ob beim Millennium eine weitere hinzukommt?

Zumindest gibt es am morgigen Test-Tag die erste Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der Performance der Boliden zu machen. Die „Hosen runtergelassen“ werden dann aber erst Mitte der kommenden Woche, wenn es um die Prestige-trächtige Pole-Position geht.

Was bleibt sonst noch? Teams und Hersteller, die mit ihren eigenen großen Trucks die Renner zur technischen Untersuchung anliefern und dann in der engen Innenstadt mächtig ins Schwitzen kommen. Oder der enge Zeitplan, der in diesem Jahr so „straff“ ist, dass jede Verzögerung entsprechende Probleme nach sich zieht und nur Kosten-trächtig mit zusätzlichen Mitarbeitern zu bewältigen ist.

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