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Gesundheitsverbände protestieren gegen McLaren-Sponsor Lando Norris im McLaren MCL60 in Silverstone 2023 vor Oscar Piastri
Motorsport Images

Gesundheitsverbände protestieren gegen McLaren-Sponsor

Warum sich ein McLaren-Sponsor beim Formel-1-Rennen in den Niederlanden in einer gesetzlichen Grauzone bewegt und weshalb nun Protest dagegen laut wird

Sollte McLaren beim Niederlande-Grand-Prix 2023 in Zandvoort für Nikotinprodukte werben dürfen? Niederländische Gesundheitsverbände meinen: nein. Und sie protestieren gegen McLaren-Sponsor British American Tobacco, der mit seiner Marke Velo auf den beiden MCL60 von Lando Norris und Oscar Piastri für Nikotinbeutel und E-Zigaretten wirbt.

In einem Statement sagt Carla van Gils als Leiterin der niederländischen Krebsgesellschaft KWF: "Das zeigt wieder einmal, wie die Tabakindustrie alles in ihrer Macht Stehende tut, um junge Menschen abhängig zu halten und um ihr ekelhaftes und tödliches Geschäft weiter zu befeuern. Wir finden es bizarr, dass es gestattet ist, ein Produkt zu bewerben, obwohl das Produkt verboten ist."

Hier hat van Gils einen Punkt: Die niederländische Regierung hat im April 2023 beschlossen, den Verkauf von Nikotinbeuteln aller Art zu verbieten. Vor allem Minderjährige sollen damit geschützt werden.

Warum McLaren in Zandvoort werben kann

Allerdings ist ein gesetzliches Werbeverbot für Nikotinbeutel bisher nicht ratifiziert worden, weshalb McLaren ganz legal beim Formel-1-Rennen in Zandvoort mit Velo und dessen Produkten werben kann.

Auf Nachfrage von 'Motorsport.com' erklärt das Team: "Die komplette Werbung auf den Autos von McLaren entspricht den gesetzlichen Vorgaben und den Werbestandards der jeweiligen Länder, in denen wir antreten."

Bei dem meisten der 22 Formel-1-Saisonrennen 2023 ist McLaren-Sponsor British American Tobacco mit seiner Marke Velo am prominentesten auf den Seitenkästen der Fahrzeuge zu sehen. Bei sieben Grands Prix wirbt dort Kryptomarke OKX. Nur in Zandvoort ist statt Velo allerdings der Schriftzug "LOVE" angebracht, und zwar als Teil einer Fanaktion.

Die lange Tradition von Tabakwerbung in der Formel 1

Werbung für Tabakprodukte hat eine lange Tradition in der Formel 1: Einst war eine Zigarettenmarke der Auslöser für den Beginn des Sponsorings in der "Königsklasse" des Motorsports, später trugen Tabakkonzerne bei vielen Teams maßgeblich zu den Jahresbudgets bei und schufen dabei auch ikonische Farbdesigns für die Fahrzeuge von (zum Beispiel) Ferrari, McLaren, Williams oder Lotus.

Seit den 1990er-Jahren hielten schrittweise neue Tabak-Werbeverbote Einzug in der Formel 1, sodass Tabakwerbung immer weiter zurückgedrängt wurde. Das umgingen die Teams teilweise durch das Weglassen der jeweiligen Markennamen oder durch das Ausweichen auf Produkte, die nicht einem Verbot unterlagen.

Motorsport-Total.com

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