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MotoGP: Misano 2023 Jorge Martin (Pramac-Ducati) hat das Misano-Wochenende nach Belieben dominiert
Motorsport Images

MotoGP Misano 2023: Jorge Martin macht das Triple perfekt

Nach dem Sprint auch im Grand Prix nicht zu bezwingen: Optimales Wochenende für Jorge Martin in Misano - Podestplätze für zwei von Schmerzen Geplagte

Jorge Martin (Pramac-Ducati) hat auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli einen Tag nach seinem Sieg im Sprint auch den Grand Prix von San Marino gewonnen.

Damit ist Martin sein zweites Double der Saison (nach dem Sachsenring-Wochenende) gelungen. Und weil er im Qualifying am Samstagvormittag auch noch auf die Pole gefahren ist, hat Martin sogar sein erstes Triple geschafft.

"Ich danke allen, die dazu beigetragen haben. Wir haben sehr hart gearbeitet und viele Stunden investiert, um uns zu verbessern", so Martin und weiter: "Als ich erkannte, dass ich einen kleinen Vorsprung habe, habe ich wie verrückt gepuhst und alles gegeben. Jetzt freue ich mich schon auf das nächste Rennen."

WM-Spitzenreiter Francesco Bagnaia (Ducati) kam im Sonntagsrennen auf dem dritten Platz ins Ziel. Damit hat Martin seinen Rückstand in der WM von 45 auf 36 Punkte reduziert. Im Rennergebnis zwischen Martin und Bagnaia schloss Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) auf der zweiten Position ab.

Martin gewinnt Start - "Pecco" wieder an "Bez" vorbei

Wie schon im Sprint am Samstag, so hatte Polesetter Jorge Martin auch diesmal wieder den besten Start. Und wie schon am Samstag, so kam der von P3 gestartete Francesco "Pecco" Bagnaia in der ersten Kurvenpassage an Marco "Bez" Bezzecchi vorbei, um sich auf die zweite Position nach vorn zu schieben.

Am Ende der ersten Runde probierte Bagnaia einen Angriff auf Martin, musste vor Kurve 16 aber zurückziehen. Mit seiner auffälligen gelben Ducati blieb "Pecco" in der Anfangsphase aber dran. Auch Bezzecchi hielt den Anschluss. In der fünften Runde schaffte es "Bez" in Kurve 8, die zweite Position zu übernehmen, Bagnaia konterte aber sofort.

Die Werks-Ducati von Bagnaia war am Sonntag Gelb lackiert. Es handelt sich um das gleiche Sonderdesign, mit dem Anfang Juni schon das Ducati-Werksteam in der Superbike-WM in Misano angetreten war. Damals hatte Alvaro Bautista das Wochenende dominiert und in Gelb alle drei Läufe gewonnen.

Zwei KTM-Stürze innerhalb von zwei Runden

Hinter dem Trio Martin, Bagnaia, Bezzecchi kam derweil der von P6 gestartete Brad Binder (KTM) immer näher. Auch Dani Pedrosa auf der KTM mit Carbon-Chassis lag nicht weit zurück und fuhr direkt hinter Binder, der an seiner RC16 den traditionellen Stahlrahmen fuhr.

In der neunte Runde aber stürzte Binder in Kurve 14. Während er das Motorrad wieder aufrichtete und das Rennen am Ende des Feldes fortsetzte, war nur eine Runde später der zweite KTM-Stammfahrer draußen. Jack Miller, der an diesem Wochenende nicht zurechtkam und im Hinterfeld unterwegs war, schied in Kurve 4 bei einem Crash mit Ducatis Wildcard-Starter Michele Pirro aus. Auch für Pirro war Feierabend.

Mit Binders Sturz an vierter Stelle liegend übernahm derweil KTMs Wildcard-Starter Pedrosa die Rolle des ersten Verfolgers des Führungstrios. Und der Spanier schaffte es, den Rückstand zu verkürzen. Kurz vor Halbzeit der 27-Runden-Distanz hatte er den Anschluss an Martin, Bagnaia, Bezzecchi fast hergestellt. Dann aber stagnierten Pedrosas Rundenzeiten und er kam für einige Runden nicht mehr näher.

Bezzecchi und Bagnaia mit Schmerzen auf dem Podium

Im Kampf um die Führung musste der von den Schmerzen seines Barcelona-Highsiders geplagte Bagnaia in der zweiten Rennhälfte von Spitzenreiter Martin abreißen lassen.

Bezzecchi, der nach dem Barcelona-Startunfall seinerseits nicht schmerzfrei fuhr, ging neun Runden vor Schluss an Bagnaia vorbei und war damit Zweiter. Das Manöver setzte er in Kurve 8 und anders als beim ersten Versuch einige Runden zuvor blieb er diesmal vor Bagnaia. Die schnellste Rennrunde aber ließ sich der Ducati-Werkspilot gutschreiben.

Bezzecchi sagt nach P2: "Ich bin sehr glücklich, denn ich habe von Anfang bis Ende alles gegeen. Nachdem ich an 'Pecco' vorbei war, konnte mein Vorderreifen ein bisschen atmen und ich konnte einen guten Rhythmus fahren, auch wenn die Stärken immer stärker wurden. Ich wollte dieses Podium von ganzem Herzen für mein Team und meine Fans."

Bagniaa klingt nach P3 ganz ähnlich. "Ich wollte den Fans ein gutes Rennen bieten und das hat mich angetrieben. Ab der Hälfte des Rennens war ich aber ziemlich am Ende. Das neue Reglement bezüglich des Luftdrucks im Vorderreifen war keine Hilfe. Doch ich bin happy mit dem Ergebnis. Angesichts der Situation war es nicht einfach."

Derweil ließ Jorge Martin an der Spitze nichts mehr anbrennen und machte das Misano-Triple aus Pole, Sprintsieg und Rennsieg perfekt. Marco Bezzecchi wurde mit 1,3 Sekunden Rückstand Zweiter. Dahinter schaffte es Francesco Bagnaia gerade so, bis zur Ziellinie vor Dani Pedrosa zu bleiben und damit einen Podestplatz einzufahren.

Pedrosa für KTM auf P4 - Marc Marquez für Honda auf P7

Hinter Pedrosa, der genau wie tags zuvor wieder Vierter wurde, kam Aprilia-Pilot Maverick Vinales, dessen Start einmal mehr nicht optimal gewesen war, auf dem fünften Platz vor Markenkollege Miguel Oliveira (RNF-Aprilia; 6.) ins Ziel.

Oliveiras RNF-Teamkollege Raul Fernandez hat mit P8 das bisher beste Ergebnis seiner MotoGP-Karriere eingefahren. Hingegen tat sich Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaro, der das vergangene Wochenende in Barcelona dominiert hatte, diesmal schwer und kam nicht über P12 hinaus.

Die vier Honda-Fahrer im Feld - Marc Marquez, Joan Mir, Takaaki Nakagami und Wildcard-Starter Stefan Bradl - waren die einzigen, die das Rennen mit dem weichen Hinterreifen bestritten. Alle anderen hatten den Medium-Hinterreifen montiert. Vorne setzten alle 23 Piloten auf die harte Mischung.

Bestplatzierter Honda-Pilot war Marquez auf P7. Die anderen drei fielen massiv ab, wobei Joan Mir aufgrund eines Sturzes gar nicht ins Ziel kam. Stefan Bradl belegte mit dem 2024er-Prototyp der Honda RC213V den 18. Platz direkt vor Takaaki Nakagami.

Für Yamaha sprangen mit Fabio Quartararo und Franco Morbidelli nicht mehr als die Plätze 13 und 15 heraus. Morbidelli musste sich damit sogar noch hinter Brad Binder (14.) anstellen. Der KTM-Pilot kämpfte sich nach seinem frühen Sturz noch in die Punkteränge.

Indes ist abgesehen von Joan Mir sowie Jack Miller und Michele Pirro auch Pol Espargaro (Tech3-GasGas) mit Sturz ausgeschieden.

Weiter geht es im MotoGP-Kalender 2023 mit der Premiere des Grand Prix von Indien. Die steht in zwei Wochen (22. bis 24. September) auf dem Buddh International Circuit in Noida auf dem Programm. Der Kurs wurde in den Jahren 2011 bis 2013 von der Formel 1 genutzt, seither aber nur für nationale Rennen. Die Streckenabnahme durch den Motorrad-Weltverband FIM soll erst am Donnerstag der Rennwoche erfolgen.

Motorsport-Total.com

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