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MotoGP-Rennen Mandalika Bagnaia holte sich die WM-Führung mit einer beeindruckenden Vorstellung zurück
Motorsport Images

MotoGP-Rennen Mandalika: Martin stürzt, Bagnaia wieder WM-Leader

Francesco Bagnaia gewinnt den Grand Prix von Indonesien, nachdem Jorge Martin stürzt - WM-Führung dreht sich wieder - Vinales und Quartararo auf dem Podest

Am Samstag war Jorge Martin als Sprintsieger und neuer WM-Leader noch der große Gewinner. Doch nur einen Tag später wendet sich das Blatt: Der Pramac-Ducati-Pilot stürzt im Hauptrennen der MotoGP in Indonesien und verliert die WM-Führung wieder, während Francesco Bagnaia triumphiert.

Der Weltmeister setzte sich in einer echten Hitzeschlacht gegen Maverick Vinales (Aprilia) und Fabio Quartararo (Yamaha), die das Podest komplettierten.

Zum Rennstart waren die Temperaturen nämlich auf 31 Grad in der Luft und über 50 Grad auf dem Asphalt geklettert. Fast alle Fahrer entschieden sich für den Medium-Hinterreifen, nachdem sich die weiche Mischung bereits im Sprint als kritisch erwiesen hatte.

Martin mit Raketenstart direkt in Führung

Luca Marini (VR46-Ducati) startete von der Pole, musste aber wegen einer früheren Strafe eine Long Lap absolvieren - ebenso wie Enea Bastianini (Ducati). Vinales und Teamkollege Aleix Espargaro gingen hinter Marini aus Reihe eins ins Rennen. Martin stand auf Startplatz sechs. Bagnaia musste von Platz 13 aufholen.

Martin erwischte einen Raketenstart und preschte sofort in Führung. Vinales und Quartararo folgten dahinter. Aleix Espargaro verlor wie schon im Sprint Positionen. Bagnaia hingegen machte Boden gut und lag nach der ersten Runde schon auf Platz sechs.

In Runde zwei war das Rennen für Marini vorbei. Im Kampf um Platz vier wurde er von Brad Binder (KTM) gerammt und stürzte. Der Zwischenfall spülte Bagnaia auf Rang vier vor.

Bagnaia arbeitet sich vor, Strafe für Binder

Kurz darauf attackierte der Weltmeister Quartararo und übernahm Platz drei. Der Yamaha-Pilot verlor weitere Positionen und fiel hinter Aleix Espargaro und Binder zurück. Letzterer erhielt als Verantwortlicher für den Vorfall mit Marini jedoch eine Long-Lap-Penalty, die ihn bis auf Platz zehn zurückwarf.

An der Spitze konnte sich Martin früh von Vinales absetzen, der wiederum 1,5 Sekunden Vorsprung auf Bagnaia an dritter Stelle hatte. Aleix Espargaro hielt sich auf Platz vier in Schlagdistanz. Er fuhr als einer der wenigen den weichen Hinterreifen.

In Runde acht stürzte Marc Marquez (Honda) auf Platz zehn liegend. Der Spanier war bereits im Sprint am Samstag gecrasht und verlässt Indonesien somit ohne Punkte.

Binder aggressiv, Aleix Espargaro verliert

In der zweiten Hälfte der Top 10 wurde hart um Positionen gekämpft. Leidtragender war Miguel Oliveira (RNF-Aprilia), der erst hinter Jack Miller (KTM) und Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) zurückfiel und dann im Duell mit Binder kollidierte.

In Runde 13 kam es dann zur entscheidenden Szene: Martin schmiss seine Ducati in Kurve 11 weg! Damit war die Führung im Rennen und auch in der WM futsch. Vinales übernahm die Spitze, eine Sekunde dahinter hielt sich Bagnaia auf Platz zwei.

Für Aleix Espargaro ging es ab diesem Zeitpunkt rückwärts. Er verlor Platz drei an Quartararo und fiel Runde um Runde weiter zurück. Seine Reifenwahl rächte sich jetzt. Bei noch zehn Runden war er nur noch Achter hinter Binder, der für die Kollision mit Oliveira eine weitere Long-Lap-Penalty absolviert hatte.

Top 3 innerhalb von 0,433 Sekunden im Ziel

Vorne schob sich das Spitzenfeld im letzten Renndrittel wieder zusammen. Bagnaia kam Vinales immer näher und auch Quartararo schloss auf. In Runde 20 folgte der Führungswechsel: Bagnaia ging an Vinales vorbei und konnte sich gleich etwas absetzen.

Zwar kam der Aprilia-Pilot zum Schluss noch einmal näher, Bagnaia konnte den Sieg aber mit drei Zehnteln Vorsprung im Ziel behaupten. Vinales verteidigte Platz zwei seinerseits knapp gegen Quartararo. Am Ende trennte die Top 3 keine halbe Sekunde.

In der WM hat Bagnaia mit seinem Sieg wieder die Oberhand gewonnen und führt nun 18 Punkte vor Martin - bei noch fünf ausstehenden Rennwochenenden.

Das sagen Bagnaia, Vinales und Quartararo

"Ich finde, wir haben ein Rennen wie dieses verdient", sagt der Weltmeister. "Ich bin vom 13. Startplatz losgefahren und habe in den ersten Runden alles in die Waagschale geworfen. Als ich sah, dass Martin gestürzt ist, habe ich mir selber gesagt: 'Pass auf die Reifen auf. Dann werden wir sehen.'"

"Das war die richtige Taktik. In den letzten zehn Runden hatte ich alles im Griff. Ich bin überglücklich und möchte mich bedanken bei meiner gesamten Crew, bei meiner bezaubernden Freundin und bei meiner Familie", so der Italiener.

Vinales hatte auf den Sieg gehofft, musste sich dann aber doch geschlagen geben. "Mann, so knapp! Es lief so gut. 'Pecco' war nur einen Tick schneller. Ich habe alles gegeben, wusste aber anhand der Erfahrung von gestern, dass der Hinterreifen irgendwann nachlassen würde", sagt der Aprilia-Pilot.

Gemischte Gefühle hatte auch Quartararo. "Ich kenne meinen Speed und weiß, dass ich 3,5 Sekunden aufgeholt habe. Wir wissen, woran es uns fehlt. Das macht es so frustrierend", kommentiert er seinen dritten Platz in Indonesien.

Gleichzeitig hält er fest: "Der Zeitraum zwischen den Podiumsplätzen in Austin und Indien war länger als jetzt zwischen Indien und hier. Das freut mich. Hoffentlich hält auch Phillip Island ein richtig gutes Rennen für uns bereit."

Zahlreiche Stürze: Nur 14 Fahrer im Ziel

Ein starkes Rennen zeigte auch Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati), der sich aus allen Scharmützeln heraushielt und mit einem vierten Platz belohnt wurde.

Bezzecchi fuhr in der Schlussphase noch auf Rang fünf vor und ließ das KTM-Duo Binder und Miller hinter sich. Bastianini und Alex Rins (LCR-Honda) meisterten ihr Comeback nach langer Verletzungspause. Sie belegte die Plätze acht und neun. Aleix Espargaro fiel am Ende noch bis auf die zehnte Position zurück.

Insgesamt gingen nach diversen Stürzen nur 14 Fahrer in die Wertung ein. Neben Marini, Marquez und Martin zählten auch die GasGas-Piloten Pol Espargaro und Augusto Fernandez sowie Joan Mir (Honda) und Johann Zarco (Pramac-Ducati) zu den Sturzpiloten.

Motorsport-Total.com

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