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…gewinnt auf dem Sachsenring

Drunter und drüber auf der Rasierklinge

Rund 300.000 Fans und Zuschauer säumten an den drei Renntagen die Strecke. Die Hochburg des deutschen Zweiradsport bot dabei noch mehr Action als bereits im Vorjahr. Insbesondere die Trainings und Quali-Sessions waren geprägt von zahlreichen spektakulären Ausrutschern der Piloten der Eliteklasse.

Bernhard Schoke

Wenn es eine Steigerung für den allseits bekannten Spruch bezüglich des Ritts auf der Rasierklinge gibt, dann muss er aus der MotoGP kommen. So lässt sich einem prägnanten Satz das Rennwochenende auf dem Sachsenring prägnant zusammenfassen. Oder anders ausgedrückt: Es ging drunter und drüber. Der eigentliche König des Sachsenrings, Marc Marquez fand sich gleich dreimal neben, statt auf seiner Honda wieder; denn die äußeren Bedingungen waren „tricky“. Nach dem morgendlichen Regen trocknete die Strecke ab, aber es blieben nicht nur einige nasse Stellen, sondern auch die Ideallinie war noch nicht perfekt. Und so stürzten auch noch Marco Bezzecchi und Johann Zarco „ausgesprochen Publikums-wirksam.“ Darüber hinaus wurden noch die zwischenzeitlichen Pole-Zeiten von Martin und Bezzecchi von der Rennleitung gestrichen, weil unter gelben Flaggen gefahren.

Das MotoGP-Ergebnis Q2, Sachsenring (17.06.):
1. Bagnaia, Ducati, 1:21,409 min
2. Marini, Ducati, + 0,078 sec
3. Miller, KTM, + 0,083
4. Zarco, Ducati, + 0,356
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,527
6. Martin, Ducati, + 0,586
7. Marc Márquez, Honda, + 0,604
8. Alex Márquez, Ducati, + 0,635
9. Binder, KTM, + 0,638
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,813
11. Bastianini, Ducati, + 0,830
12. Quartararo, Yamaha, + 1,012
13. Viñales, Aprilia, 1:27,269 min
14. Di Giannantonio, Ducati, 1:27,692
15. Augusto Fernández, KTM, 1:27,734
16. Oliveira, Aprilia, 1:27,882
17. Morbidelli, Yamaha, 1:27,908
18. Nakagami, Honda, 1:28,404
19. Raúl Fernández, Aprilia, 1:29,119
20. Folger, KTM, 1:29,712

Das Sprintrennen über 15 Runden am Samstag-Nachmittag war geprägt von Jorge
Martin. Mit einem spektakulärem Manöver, bei dem er in Runde vier beinahe selbst stürzte, setzte er sich an die Spitze des Feldes, kontrolliertes dieses im weiteren Verlauf und gewann ausgesprochen souverän. Für den bisherigen König des Sachsenrings, Marc Marquez, endete das Rennen auf Rang Elf – außerhalb der Punkte. Damit setzte sich die Serie ausgesprochen verbesserungswürdiger Honda Ergebnisse auch in diesem Jahr weiter fort. Nach 15 Runden hatte Martin im Ziel rund 2,5 Sekunden Vorsprung auf Bagnaia und gut drei Sekunden auf Miller. Marini wurde Vierter vor Alex Zarco, der sich in der Schlussphase mit einem harten Manöver vor Brad Binder setzte. Bezzecchi, zuvor stark, wurde als Siebter abgewunken. Zuvor hatte er einen neuen Top-Speed Rekord aufgestellt – die neue Bestmarke: 305,0 km/h nach 304,2 km/h im Vorjahr, aufgestellt vom aktuellen Sieger Martin. Und dieser berichtete nach dem Lauf:
„Ich habe diese Runden wirklich genossen. Die Ersten waren heikel, denn wir waren auf den harten Reifen, die wir zuvor nicht ausprobiert hatten. Da war ich ziemlich am Limit.“

Jorge war heute einfach schneller, also habe ich den zweiten Platz akzeptiert“, rapportierte der Zweitplatzierte Bagnaia.
Jack Miller war bei seiner Analyse ausgesprochen offen:
„Ich habe ehrlicherweise meinen Start verbockt – zumindest hat es sich für mich so angefühlt. Du musst da so viele Dinge drücken, um für den Start vorbereitet zu sein. Und ich dachte, dass ich vergessen hätte, die Launch-Control zu drücken. Die Maschine schüttelte sich etwas, aber sie ist einfach eine Rakete am Start. Danach habe ich mich in Kurve 1 reingeworfen. Die folgenden Zweikämpfe waren klasse – ich bin glücklich zurück auf dem Podest zu sein.

Ergebnis Sprintrennen:
1. Jorge Martin, Ducati, 15 Runden in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
Nicht gewertet:
Maverick Vinales, Aprilia, 4 Runden zurück
Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück

Der Renn-Sonntag war quasi ein Spiegelbild der Ereignisse der beiden vorangegangenen Tage.
Honda und Marquez versuchten alles, um aus dem Tal der Tränen endlich herauszukommen – aber offensichtlich gibt es insbesondere im Bereich des Vorderrads weitere Herausforderungen für die Ingenieure und Techniker, denn ansonsten würde insbesondere Marquez nicht so häufig und spektakulär über das Vorderrad wegrutschen. So auch im Warm-Up, indem er wieder „abflog“ und nach einem sogenannten Highsider sich den ersten Finger der linken Hand brach. Dennoch kann er nach Meinung des Renn-Arztes starten.
Da diese Probleme hauptsächlich bei Marquez auftreten, gehen Insider und die Verantwortlichen des Reifenherstellers Michelin davon aus, dass er alles versucht aus der Honda herauszuholen und dabei das Zehntel oder Hundertstel zu viel – für die Auslegung des Rahmens und der Geometrie der obligatorischen Detail-Einstellungen - versucht herauszuholen.

MotoGP-Ergebnis Warm-up Sonntag
01. Bezzecchi, Ducati, 1:20,999 min
02. Martin, Ducati, + 0,062 Sekunden
03. Bagnaia, Ducati, + 0,098
04. Oliveira, Aprilia, + 0,134
05. Quartararo, Yamaha, + 0,198
06. Nakagami, Honda, + 0,224
07. Zarco, Ducati, + 0,237
08. Binder, KTM, + 0,303
09. Miller, KTM, + 0,339
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,357
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,372
12. Marini, Ducati, + 0,390
13. Alex Márquez, Ducati, + 0,413
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,457
15. Di Giannantonio, Ducati, + 0,572
16. Bastianini, Ducati, + 0,588
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,817
18. Viñales, Aprilia, + 0,986
19. Marc Márquez, Honda, + 1,288
20. Folger, KTM, + 1,755

Kurz vor dem Rennen gaben die Honda Verantwortlichen bekannt, das Marquez aufgrund eines gebrochenen Daumens der linken Hand nicht starten wird, obwohl die Techniker sein Einsatzgerät wieder flott gemacht hatten. An Stelle des achtmaligen Sachsenring-Siegers drückten im eigentlichen Rennen mit einem spannenden Fight die Ducati-Piloten ihren Stempel auf. Auf den ersten fünf Plätzen Maschinen aus dem italienischen Borgo Panigale. Die beiden Erstplatzierten, Jorge Martin und Francesco Bagnaia konnte man Runden-lang quasi mit einem Handtuch zudecken. Am Ende hatte Martin das bessere Ende für sich.
Er berichtete nach dem Rennen:
"Das ist ein emotionaler Moment für mich. Das Rennen war wirklich zäh, denn 'Pecco' hat ziemlich starken Druck gemacht. Ich den Reifen in der ersten Hälfte des Rennens ein bisschen mehr geschont habe, deshalb hat es für mich gereicht. Ich freue mich wirklich sehr. Hoffentlich war das nur der erste Schritt auf dem Weg an die Spitze. Jetzt sind wir bereit für alles!"
Bagnaia meinte:
„Jorge war heute wirklich stark. Ich habe es probiert und war in den letzten Runden wirklich konkurrenzfähig. Ich war in der Lage, aufzuholen, aber es hat nicht ganz gereicht. Zwei Runden vor Schluss bin ich ihm in der letzten Kurve hinten draufgefahren. Danach war die Lücke ein bisschen zu groß, um sie noch einmal wirklich schließen zu können. Dennoch bin ich happy mit meinem zweiten Platz, weil ich mein Maximum gegeben habe.

Bereits nächstes Wochenende steht im niederländischen Assen der nächste Lauf auf dem Programm.

MotoGP-Renn-Ergebnis Sachsenring:
01. Jorge Martin, Ducati, 30 Runden in 40:52,449 Minuten
02. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,064 Sekunden
03. Johann Zarco, Ducati, +7,013
04. Marco Bezzecchi, Ducati, +8,430
05. Luca Marini, Ducati, +11,679
06. Jack Miller, KTM, +11,904
07. Alex Márquez, Ducati, +14,040
08. Enea Bastianini, Ducati, +14,859
09. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +17,061
10. Miguel Oliveira, Aprilia, +19,648
11. Augusto Fernández, KTM, +19,997
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +22,949
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +25,117
14. Takaaki Nakagami, Honda, +25,327
15. Raúl Fernández, Aprilia, +25,503
16. Aleix Espargaró, Aprilia, +28,543
17. Jonas Folger, KTM, +48,962

Nicht gewertet:
Brad Binder, KTM, 12 Runden zurück
Maverick Vinales, Aprilia, 22 Runden zurück

Nicht gestartet:
Marc Márquez, Honda

WM-Stand nach 14 von 40 Rennen:
01. Bagnaia 160 Punkte
02. Martin 144
03. Bezzecchi 126
04. Zarco 109
05. Binder 96
06. Marini 89
07. Miller 79
08. Quartararo 57
09. Aleix Espargaró 55
10. Viñales 53
11. Alex Márquez 52
12. Morbidelli 50
13. Rins 47
14. Augusto Fernández 36
15. Di Giannantonio 34
16. Oliveira 27
17. Nakagami 26
18. Bastianini 16
19. Marc Márquez 15
20. Pedrosa 13
21. Folger 7
22. Pirro 5
23. Petrucci 5
24. Mir 5
25. Savadori 4
26. Raúl Fernández 3
27. Stefan Bradl 2

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 248 Punkte
2. KTM 135
3. Aprilia 99
4. Honda 81
5. Yamaha 68

Team-WM:
01. Prima Pramac Racing, 253 Punkte.
02. Mooney VR46 Racing 215.
03. Ducati Lenovo Team 186.
04. Red Bull KTM Factory Racing 175.
05. Aprilia Racing 108.
06. Monster Energy Yamaha 107.
07. Gresini Racing 86.
08. LCR Honda 73.
09. GASGAS Factory Racing Tech3, 43.
10. CryptoDATA RNF 35.
11. Repsol Honda 20.

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