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Wasserstoff-Premiere missglückt Mehr als die Präsentation war nicht drin: Der Alpine Alpenglow HY4 wollte nicht fahren
smg/Scheuren

Wasserstoff-Premiere missglückt: Alpine Alpenglow kommt nicht in Fahrt

Alpine hat die echte Version des Alpenglow mit Wasserstoffverbrennungsmotor vorgestellt - Die erste Fahrt vor dem Rennen konnte aber nicht stattfinden

Diese Weltpremiere ging schief: Wegen Elektronikproblemen konnte der Alpine Alpenglow HY4, so der volle Name des Wasserstoff-Prototyps, die geplante Demonstrationsfahrt im Vorfeld des 6-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) nicht absolvieren.

"Das Auto hat bereits 700 Testkilometer absolviert, aber so etwas kann bei Prototypen mit innovativen Technologien passieren. Wir werden an diesem Problem arbeiten und das Auto nun für eine Demonstrationsfahrt im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans vorbereiten", so eine Alpine-Sprecherin gegenüber Motorsport-Total.com.

Zuvor war der Rennwagen am Freitagvormittag offiziell vorgestellt worden. Der nahezu emissionsfreie Bolide lehnt sich optisch stark an die 2022 auf dem Pariser Autosalon vorgestellte Studie an. Im Unterschied zu dieser verfügt der Alpenglow HY4 über einen turboaufgeladenen Reihenvierzylindermotor, daher auch die 4 im Namen. Das HY steht für Hydrogenium, also Wasserstoff.

Der 2,0-Liter-Turbomotor leistet 340 PS bei einer Drehzahl von 7.000 U/min und wird aus drei Wasserstofftanks mit je 2,1 Kilogramm Wasserstoff bei einem Druck von 700 bar gespeist. Die Kraft wird über ein sequenzielles Getriebe auf die Straße gebracht. Doch das ist nur eine Übergangslösung, denn schon Ende des Jahres soll ein V6-Motor debütieren.

"Wir wissen, dass Wasserstoff ein wichtiger Schritt in der Dekarbonisierung der nächsten Generation von Langstreckenfahrzeugen sein wird und auch für Formel-1-Rennwagen von Bedeutung sein könnte, insbesondere durch den Übergang zu Flüssigspeichern für mehr Kompaktheit und Leistung", sagt Alpine-Motorsportchef Bruno Famin.

"Das Alpenglow-Konzept veranschaulicht dies perfekt und ist ein wahres Technologielabor für die Entwicklung der Wasserstoffmotoren von morgen."

Zweisitzer bis zu 270 km/h schnell

Die größte Änderung gegenüber der Studie ist der Wechsel zum Zweisitzer-Konzept. Wie bei vielen Fahrzeugen der Le-Mans-Szene sitzt der Fahrer auf der rechten Seite. Eingebettet ist er von drei voluminösen Tanks für den gasförmigen Wasserstoff, der mit einem Druck von 700 bar gespeichert wird. Mittelfristig soll eine Lösung für die flüssige Speicherung des Treibstoffs zum Einsatz kommen.

Alpine steht an vorderster Front der Bemühungen des Renault-Konzerns, den Verbrennungsmotor langfristig zu erhalten. Für den Motorsport mit hohem Volllastanteil ist der Verbrennungsmotor aus Gewichtsgründen gegenüber der Brennstoffzelle im Vorteil, doch auch für den Straßenbetrieb ist die Technologie laut Alpine eine "äußerst vielversprechende Lösung".

Das Fahrzeug basiert - interessanterweise ebenso wie der Ligier JS2 RH2 von Bosch, über den wir in den nächsten Tagen ebenfalls Neues berichten werden - auf einem Ligier-LMP3-Chassis. Mit dem aktuellen Vierzylindermotor ist eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h möglich.

Trotz diverser Modifikationen, vor allem im Bereich der Crashstruktur, bleibt die spektakuläre, futuristische Optik des "blauen Batmobils" erhalten. Darauf ist Alpine-Designchef Antony Villain besonders stolz. Insbesondere der Erhalt des transparenten Heckspoilers war dem Designteam sehr wichtig.

"Seit der Entstehung des Concept Cars Alpine Alpenglow, das 2022 in Paris vorgestellt wurde, haben wir uns darauf gefreut, das Versprechen einzulösen, das mit einem so einzigartigen Objekt verbunden ist: es auf die Rennstrecke zu bringen. Das ist nun Wirklichkeit geworden", sagt er.

"Der Alpine Alpenglow HY4 kann nun die volle Leistung zeigen, die das ursprüngliche Konzeptfahrzeug visuell andeutete: ein echtes Rennauto mit all dem visuellen und akustischen Ausdruck, den man erwarten würde.

Motorsport-Total.com

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