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KTM steht vor Insolvenz! Die KTM AG muss am Freitag ein Sanierungsverfahren beantragen
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KTM steht vor Insolvenz! Stefan Pierer will "um sein Lebenswerk kämpfen"

Die KTM AG aus Oberösterreich muss aufgrund des hohen Geldbedarfs einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung einbringen

Die Nachrichten rund um die finanziellen Schwierigkeiten des österreichischen Motorradbauers KTM reißen nicht ab. Am Montag hat die Pierer Industrie AG bekannt gegeben, dass ein europäisches Restrukturierungsverfahren nach der Restrukturierungsverordnung (RoE) eingeleitet wird.

Mit dieser Maßnahme will man die Fälligkeit von Anleihen und Schuldendarlehen verlängern. Konkret sei das Restrukturierungsverfahren notwendig, um Finanzierungen in Höhe von 250 Millionen Euro "in voller Höhe zurückführen zu können", wie es in einer Aussendung heißt.

Mit diesem Verfahren will sich die Pierer Industrie AG davor schützen, in die Insolvenz zu schlittern. Denn Aufgrund der Schwierigkeiten könnten drei Darlehen mit der genannten Gesamtsumme frühzeitig gestellt werden. Das könnte zur Zahlungsunfähigkeit führen.

Am Dienstag musste die Pierer Mobility AG die nächste Hiobsbotschaft verkünden. Der Motorradhersteller KTM ist insolvent. Man bereitet einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung vor.

Konkret heißt es in der Mitteilung vom Dienstag: "Die KTM AG, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Pierer Mobility AG, wird am 29. November 2024 die Einleitung eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beantragen."

"Der Finanzierungsbedarf der KTM AG beläuft sich nach derzeitigem Stand auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Das Management geht nunmehr nicht davon aus, dass es gelingen wird, die notwendige Zwischenfinanzierung zeitgerecht sicherzustellen."

"Der Vorstand der KTM AG fasste daher heute den Beschluss, den Antrag auf Einleitung eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung über das Vermögen der KTM AG und ihrer Tochtergesellschaften KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH einzureichen."

"Die Verfahren geben die Möglichkeit, weiterhin das Vermögen unter Aufsicht zu verwalten und die KTM-Gruppe eigenständig zu sanieren. Alle sonstigen Tochtergesellschaften der KTM AG, insbesondere sämtliche Vertriebsgesellschaften, sind davon nicht betroffen."

"Ziel des Verfahrens ist es, innerhalb von 90 Tagen mit den Gläubigern einen Sanierungsplan zu vereinbaren." Außerdem erhofft man sich, durch eine "Redimensionierung der Gruppe" die Basis zu schaffen, um "erstarkt aus dem Verfahren zu kommen".

Mit der Redimensionierung der Gruppe soll der Lagerbestand bei KTM und den Händlern in den kommenden beiden Jahren angepasst werden. Dadurch wird es in den kommenden beiden Jahren zu einer Reduzierung der Betriebsleistung in Oberösterreich von bis zu einer Milliarde Euro kommen.

"Daher erwartet sich die Gesellschaft für das laufende Geschäftsjahr 2024 aus den vorher genannten Gründen ein negatives Jahresergebnis im sehr hohen dreistelligen Millionenbereich", heißt es von Seiten der Pierer Mobility AG.

Stefan Pierer sagt dazu: "Wir sind in den letzten drei Jahrzehnten zu Europas größtem Motorradhersteller gewachsen. Millionen von Motorradfahrern auf der ganzen Welt begeistern wir mit unseren Produkten."

"Jetzt legen wir einen Boxenstopp für die Zukunft ein. Die Marke KTM ist mein Lebenswerk und dafür kämpfe ich", kündigt der Unternehmer an. "Die Kernaktionäre stehen zu KTM sowie zur Pierer Mobility und ihrem Börselisting."

Das Ziel formuliert Pierer klar: "KTM soll gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervorgehen." Seit September gibt es neben Stefan Pierer mit Gottfried Neumeister einen neuen Co-CEO bei der Pierer Mobility AG und bei der KTM AG.

Vergangene Woche dementierte die Pierer Mobility AG Spekulationen, Red Bull könnte finanziell helfen. Bisher wurde immer betont, dass das MotoGP-Projekt fortgeführt werden soll.

Motorsport-Total.com

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