MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
DTM-Rennen Sachsenring 2&1 Ayhancan Güven gewinnt auch das zweite Rennen auf dem Sachsenring
Alexander Trienitz

DTM-Rennen Sachsenring 2: Güven-Sieg und Dörr-Podium nach Preining-Fauxpas

Preining schießt Aitken ab, Pepper-Drama und erstes McLaren-Podium: Ayhancan Güven gewinnt irres DTM-Rennen am Sachsenring vor Ben Dörr und Jules Gounon

Wie schon am Vortag ist Ayhancan Güven auch am Sonntag der lachende Dritte: Der Manthey-Porsche-Pilot gewinnt das zweite Rennen auf dem Sachsenring, weil Teamkollege Thomas Preining erneut patzt und Polesetter Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) im Kampf um die Führung aus dem Rennen schießt.

"Die Startposition hat uns geholfen, wir waren in der sauberen Luft", resümiert Güven gegenüber ran.de. Nach seinem Sieg am Samstag hatte er zwar 20 Kilogramm Erfolgballast , kam allerdings vom dritten Startplatz. "Ich glaube, das war der Schlüssel zum Erfolg. Was zwischen Jack und Preining passiert ist, war unglücklich, aber es hat mir geholfen."

"Ich glaube, wir haben das Beste aus dem Tag gemacht: gutes Qualifying, guter Start, ich war auf dem zweiten Platz, was mir geholfen hat, den Abstand zu den Hintermännern zu vergrößern und irgendwie Druck auf die Jungs vorne auszuüben. Am Ende haben sie einen Fehler gemacht, also bin ich super glücklich!"

Ben Dörr holt erstes McLaren-Podium in der DTM

Für die größte Sensation eines verrückten Rennens sorgt allerdings McLaren-Pilot Ben Dörr, der nicht nur das erste DTM-Podest für seine Dörr-Mannschaft und sich selbst, sondern das erste McLaren-Podium in der DTM überhaupt erzielt. "Wunderschön", kommentiert der 20-Jährige nach der Zieldurchfahrt bei ran.de.

Erst vor zwei Wochen hatte er auf dem Nürburgring seine Premieren-Pole in der DTM geholt. "Nürburgring war schon so ein geiler Tag und heute hat es noch mal gekrönt", grinst Dörr. "Einfach unbeschreiblich. Ich bin so stolz auf das ganze Team. Ich habe keine Worte. Das muss ich jetzt erstmal genießen."

Update: Am Sonntagabend wurde Ben Dörr nachträglich disqualifiziert, weil das Team die Runde zur Startaufstellung mit einem unerlaubten Reifensatz absolviert hatte, den neuen Reifensatz dabei angefahren und in der Startaufstellung auf den regulären, im Qualifying verwendeten Reifensatz zurückgewechselt hatte.

Jules Gounon (Winward-Mercedes) komplettiert als Dritter das Podium. Ben Green (Emil-Frey-Ferrari) belegt die vierte Position, gefolgt von den beiden Schubert-BMW-Piloten Marco Wittmann und Rene Rast. Maro Engel (Winward-Mercedes) wird Siebter, während Morris Schuring (Manthey-Porsche) den achten Platz belegt.

Kurios: Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) erreicht am Sonntag zwar nur als Neunter das Ziel, doch weil sowohl der bisherige DTM-Leader Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) als auch der zweitplatzierte Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) leer ausgehen, übernimmt der Österreicher vor seinem Heimspiel wieder die Gesamtführung.

Aitken übernimmt Führung nach dem Start

Polesetter Jack Aitken übernahm am Start zunächst die Führung, während sich Güven direkt an Manthey-Teamkollege Thomas Preining vorbei auf den zweiten Rang nach vorne schob. Im Mittelfeld kam es derweil zu mehreren Kollisionen, die unter anderem das frühe Aus für Tom Kalender (Landgraf-Mercedes) bedeuteten.

In den folgenden Runden spielten vor allem Rene Rast, Lucas Auer und Nicki Thiim den Vorteil ihrer frischer Reifen aus. Weil sie außerhalb der Top 10 gestartet waren, mussten sie nicht auf ihren Qualifying-Satz zurückgreifen und blieben beim Öffnen des ersten Boxenstoppfensters entsprechend länger draußen.

Der Führende Aitken war überraschenderweise der Erste, der zum Reifenwechsel abbog. Güven folgte nur eine Runde später, verlor mit einem langsamen Boxenstopp, der 8,3 Sekunden dauerte, jedoch wertvolle Zeit. Bei Preining lief es deutlich besser, weshalb Österreicher wieder am Türken vorbeizog und sogar Aitken unter Druck setzen konnte.

Lamborghini-Drama nach dem ersten Stopp

Dahinter erlebten die beiden Lamborghini-Teams binnen weniger Runden ein wahres Drama: Erst schied Nicki Thiim mit einem Reifenschaden an seinem Abt-Lamborghini aus, dann flog auch Teamkollege Mirko Bortolotti nach einem technischen Defekt ins Kiesbett. Die größte Enttäuschung erlebte allerdings Grasser-Pilot Jordan Pepper.

Der Südafrikaner lieferte sich ein Duell gegen Ben Green, wobei es zur Kollision mit dem Ferrari-Piloten kam. Die Folge: Reifenschaden bei Pepper und das vorzeitige Aus für den Titelfavoriten. "Ich bin gegen einen Fahrer gefahren, der nicht um die Meisterschaft kämpft, und der natürlich alles riskiert, weil er auf das Podium will", analysiert Pepper bei ran.de.

"Ja, ich hätte das wahrscheinlich einfach sein lassen sollen", sagte der Grasser-Pilot, der sogar von einem "Selbstmordmanöver" seines Kontrahenten sprach. "Wenn ich eingelenkt hätte, hätte ich mich gedreht. Und dann dachte ich wirklich, dass er in Kurve 1 etwas Respekt zeigen würde, aber offensichtlich nicht, also bin ich ein bisschen enttäuscht."

Kampf um die Spitze: Preining schießt Aitken ab!

Nur wenige Minuten später dürfte sich die Enttäuschung des Lamborghini-Piloten etwas gelegt haben, als Preining seinen Kontrahenten Aitken im Kampf um die Führung abschoss! Der Porsche-Pilot, der schon am Vortag mit einem Fehler für Aufsehen gesorgt hatte, traf den Briten beim Anbremsen auf die erste Kurve und drehte ihn um.

Aitken blieb im Kiesbett stecken, was das Safety-Car auf den Plan rief, auch um den gestrandeten Lamborghini von Bortolotti bergen zu können. Beim Neustart lag Preining zwar noch in Führung, allerdings hatte die Rennleitung schon reagiert und dem Österreicher für die Kollision mit Aitken insgesamt drei Penalty-Laps aufgebrummt.

Der Profiteur war wieder Ayhancan Güven, der die Führung seines Teamkollegen wie schon am Vortag erbte. Dahinter folgte zunächst Ferrari-Pilot Green, der für seine Kollision mit Pepper freigesprochen wurde. Ben Dörr lag nach einer starken Anfangsphase und einem späten Boxenstopp auf dem dritten Platz.

Auer übernimmt wieder die Tabellenführung

Für minimale Änderungen an der Spitze sorgte noch einmal der zweite Boxenstopp, der beim zweitplatzierten Green nicht perfekt lief, womit der Emil-Frey-Pilot auf die vierte Position durchgereicht wurde. Den zweiten Platz erbte Ben Dörr, der nicht nur sein bestes DTM-Ergebnis, sondern auch den ersten Podestplatz von McLaren in der DTM holt.

Jack Aitken kommt am Ende zwar als 15. über die Ziellinie und hätte damit immerhin noch einen Zähler mitgenommen, allerdings war der Brite im Duell gegen Maximilian Paul über damit Limit gegangen und hatte den Lamborghini-Piloten von der Strecke gedrängt. Eine Eine-Sekunden-Strafe warf Aitken auf den 16. Platz zurück.

Mit seinem neunten Platz hat Lucas Auer die Tabellenführung in der DTM-Gesamtwertung wieder übernommen: Der Landgraf-Mercedes-Pilot führt nun mit zwei Zählern vor Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) und dem drittplatzierten Ayhancan Güven (Manthey-Porsche), der mit Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini-Pilot) punktgleich ist.

"Dieses Wochenende hatten wir eigentlich viele Sachen, bilanziert Auer gegenüber ran.de. "Ich rede gar nicht von der Pace, weil sie am Samstag okay war. Heute war klar, was passiert ist. Jetzt kann man schon langsam anfangen zu schauen, aber wir sind halt so eng beieinander. In Hockenheim wird es sich entschieden."

Die DTM reist zunächst allerdings noch nach Österreich: In drei Wochen (12. bis 14. September) finden auf dem Red Bull Ring in Spielberg die nächsten beiden Saisonrennen statt, ehe das traditionsreiche Finale auf dem Hockenheimring (3. bis 5. Oktober) bevorsteht.

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Es gab zuletzt einige Rochaden auf den Teamchef-Posten, und es kamen neue Gesichter dazu - Alle wollen sich für den Sport und dessen Zukunft einsetzen

Liberty Media verändert die MotoGP - Ex-Haas-F1-Teamchef Günther Steiner steigt bei Tech3 ein - Hinter dem Millionen-Deal steht die Sport-Investmentfirma Apex

Grand Prix Drivers Association

Warum Russell kein Blatt vor den Mund nimmt

Formel-1-Fahrer George Russell scheut keine Kritik - und will die Motorsport-"Königsklasse" mitgestalten: Seine Beweggründe sind persönlich

Aus nach nur zwei Jahren

Lamborghini stoppt Hypercar-Programm

2026 wird Lamborghini auch in der IMSA kein Hypercar mehr ins Rennen schicken: Stattdessen liegt der Fokus auf GT3 und Super Trofeo

MotoGP-Sprint Spielberg 2025

Marc Marquez siegt - Desaster für Bagnaia

Marc Marquez erobert im 13. Sprint des Jahres seinen zwölften Sieg - Alex Marquez vor Pedro Acosta Zweiter - Bei Francesco Bagnaia läuft es weiterhin nicht