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DTM-Rennen Spielberg 1 Rene Rast feiert auf dem Red-Bull-Ring einen ungefährdeten Sieg
ADAC Motorsport

DTM-Rennen Spielberg 1: BMW-Sieg nach verrücktem Finaldrama um Jack Aitken

Irres Finale in Spielberg: Rene Rast gewinnt vor seinem Schubert-BMW-Teamkollegen Marco Wittmann, weil Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) in der letzten Runde abfliegt

Schubert-BMW-Pilot Rene Rast war beim ersten DTM-Rennen auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg nicht zu schlagen: Der dreifache Champion, der vom zweiten Startplatz in das Rennen ging, überholte Polesetter Marco Wittmann bereits in der dritten Runde und fuhr dem Feld an der Spitze anschließend davon.

"Heute gibt es nichts zu meckern", grinst der siegreiche Schubert-BMW-Pilot nach der Zieldurchfahrt bei ran.de. "Ich glaube, die Jungs haben einen genialen Boxenstopp gemacht. Wir hatten eine gute Strategie und ein gutes Auto. Deshalb gibt es heute mal ausnahmsweise nichts zu meckern."

Dahinter kam es in der letzten Runde zum großen Drama: Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) hatte den zweiten Platz eigentlich schon sicher, doch ein Fahrfehler katapultierte den Briten in die Streckenbegrenzung! Davon profitierten Marco Wittmann (Schubert-BMW) und Emil-Frey-Teamkollege Thierry Vermeulen, die das Podium komplettierten.

Ben Green (Emil-Frey-Ferrari) landete auf der vierten Position, gefolgt von Maro Engel (Winward-Mercedes) und Manthey-Porsche-Pilot Thomas Preining. Titelkandidat Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) wurde Siebter, nachdem sich der Südafrikaner kurz vor dem Ende noch an Jules Gounon vorbeischieben konnte.

Denn der Winward-Mercedes-Pilot wurde in den letzten beiden Runden langsamer und rettete sich mit einem rauchenden Auto über die Ziellinie, das er kurz darauf sogar abstellen und löschen musste. Gilles Magnus (Comtoyou-Aston-Martin) und Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) komplettierten die Top 10.

Schubert-BMW lässt beim Start nichts anbrennen

Beim Start setzte sich Wittmann von der Poleposition aus zunächst in Führung, wobei der Schubert-BMW-Pilot bereits von seinem Teamkollegen Rast unter Druck gesetzt wurde. Dahinter sortierte sich nach der ersten Runde der Emil-Frey-Ferrari von Aitken ein, der wiederum von Feller, Green und Engstler verfolgt wurde.

Für Timo Glock setzte sich das enttäuschende Wochenende unterdessen fort: Im Getümmel der ersten Runde zog sich der Ex-Formel-1-Pilot einen Reifenschaden an seinem Dörr-McLaren zu, was ihn zu einem frühen Boxenstopp zwang und schon in der Anfangsphase weit zurückwarf. Glock fuhr dem Feld in der Folge hinterher und wurde Letzter.

Auch für Gilles Magnus, der sich im Comtoyou-Aston-Martin auf dem dritten Startplatz qualifiziert hatte, ging es um mehrere Positionen nach hinten. Zu allem Überfluss sammelte der Belgier für das Abdrängen von AMG-Pilot Engel seine dritte Verwarnung und erhält für das zweite Rennen am Sonntag damit eine Rückversetzung um fünf Positionen.

An der Spitze tauschten die BMW-Piloten zu Beginn der dritten Runde ihre Positionen, sodass Rast die Führung von Wittmann übernahm. Und auch Aitken geriet in der Anfangsphase unter Druck von Land-Audi-Pilot Feller, wobei der Schweizer keinen Weg vorbeifand und zunächst wieder abreißen lassen musste.

Aitken überholt Wittmann nach dem Stopp

Als sich das Fenster für den Pflicht-Boxenstopp öffnete, war Rast seinem BMW-Kollegen an der Spitze bereits um mehr als zwei Sekunden enteilt. Wittmann musste zu diesem Zeitpunkt sogar in den Rückspiegel schauen, denn von hinten kamen Aitken und Feller dem zweifachen DTM-Champion immer näher.

Feller gehörte zu den ersten Piloten, die zum Reifenwechsel kamen, doch der Stopp des Land-Audi-Piloten ging völlig in die Hose: Erst flog die Radmutter weg, dann ging der Schlagschrauber nicht richtig drauf. Feller stand fast 15 Sekunden, fiel im Klassement weit zurück und erreichte am Ende nur den 13. Platz.

Auch bei Aitken, der eine Runde später kam, dauerte der Stopp etwas länger. Doch der Undercut gegen Wittmann funktionierte trotzdem: Zwar versuchte der BMW-Pilot noch, sich gegen den heranstürmenden Ferrari-Piloten zu wehren, doch Aitken ließ sich trotz eines kleinen Auffahrunfalls nicht abschütteln und übernahm damit die zweite Position.

An der Spitze war Rast aber nicht mehr einzuholen: Die Schubert-BMW-Mannschaft legte in 5,8 Sekunden wieder einmal einen perfekten Boxenstopp hin, womit der dreifache DTM-Champion seine Führung nicht nur verteidigen, sondern in den ersten Runden nach dem Reifenwechsel sogar noch ausbauen konnte.

BMW-Pilot Rast übernimmt Tabellenführung

Der dritte Saisonsieg des Schubert-BMW-Piloten geriet in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr: Am Ende überquerte Rast die Ziellinie mit einem deutlichen Vorsprung von 3,5 Sekunden vor seinem Teamkollegen Wittmann, der vom unglücklichen Patzer des bis dahin zweitplatzierten Aitken profitierte.

In der DTM-Gesamtwertung hat es nach dem ersten DTM-Rennen in Spielberg damit einen Führungswechsel gegeben: BMW-Pilot Rast liegt mit 157 Punkten an der Spitze, während der bisherige Spitzenreiter Auer (155 Punkte) auf den zweiten Rang zurückgefallen ist. Jordan Pepper (154 Punkte) liegt auf dem dritten Platz.

"So schnell kann ich das Blatt drehen", sagt Rast. "Vor dem Wochenende dachten wir, dass in der Meisterschaft nicht mehr viel drin ist, und einmal bist du Meisterschaftsführender. Eir sind so eng zusammen, mit einem Ergebnis, wie man heute sieht, kann sich die ganze Meisterschaft drehen."

Lucas Auer verpasst beim Heimspiel die Top 10

Lucas Auer verliert die Tabellenführung, nachdem er nur Zwölfter wurde. "Wir waren nicht gut genug heute", lautet das Fazit des Österreichers. "Wir wissen, dass das nicht unsere Strecke ist und wir hatten so oder so nicht den Speed. Aber es gibt ein paar Sachen, was wir heute analysieren können, wo wir morgen schon besser sein können."

"Ich glaube trotzdem, dass die Top 9 möglich gewesen wären", meint Auer bei ran.de. "Das haben wir aber aus eigener Schuld nicht umgesetzt. Nein, es gibt keine Schuld, aber es gibt ein paar Strategien, Out- und Inrunden. Das gehört jetzt alles analysiert und wir schauen, wo wir uns verbessern können."

Das zweite DTM-Rennen startet am Sonntag wie üblich um 13:30 Uhr. Im morgendlichen Qualifying werden zunächst die Startpositionen vergeben, wobei für den Vormittag mit Regenschauern zu rechnen ist. Das könnte den Kampf um die Meisterschaft noch einmal auf den Kopf stellen.

Motorsport-Total.com

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