
24h Daytona 2025 | 26.01.2025
24h Daytona 2025: 20. Gesamtsieg für Porsche, Stunk in der GTD Pro
Souveräner Sieg von Porsche: BMW und Acura können nicht mitgehen, Cadillac und Lamborghini schwer geschlagen - Corvette-BMW-Krieg beschert Ford GTD-Pro-Sieg
Porsche Penske Motorsport hat es wieder geschafft: Mit zwei Porsche 963 feierte das Werksteam den 20. Sieg bei den 24 Stunden von Daytona und den zweiten in Folge mit dem Porsche 963. Nick Tandy, Felipe Nasr und Laurens Vanthoor triumphierten auf dem Daytona International Speedway. Dahinter landeten der Meyer-Shank-Acura #60 (Blomqvist/Braun/Dixon/Rosenqvist; 2. GTP) und der Penske-Porsche #6 (Jaminet/Campbell/Estre; 3. GTP).
Porsche war im Rennen stets präsent, auch wenn die 963 nicht unbedingt als Favoriten galten. Zu Beginn sahen BMW und Acura etwas stärker aus, doch Porsche blieb immer in Schlagdistanz.
In der Nacht drehten die Werks-Porsche langsam auf und übernahmen nach einer Reihe von Gelbphasen bis kurz nach Halbzeit das Kommando. Danach gab es längere Phasen unter Grün. Auch als die Sonne wieder aufging, blieb Porsche die dominierende Kraft.
Ein 38-Minuten-Sprint entschied das Rennen. In der Führungsrunde lagen zu diesem Zeitpunkt noch die beiden Werks-Porsche, der RLL-BMW #24 (Eng/D. Vanthoor/Magnussen/Marciello; 4. GTP) und der Acura #60.
Doch der BMW hatte bereits gelitten: Dries Vanthoor war in der vorletzten Stunde mit dem Triarsi-Ferrari #021 (Monk/McAleer/Skeen/Calado; DNF) aus der GTD kollidiert. Dabei beschädigte er sich die Frontpartie, was zu wildem Bouncing auf den Geraden führte.
Beim Restart kollidierte Dries Vanthoor, der bis dahin ein hervorragendes Wochenende gefahren war, mit dem Führenden Matt Campell. Dadurch brach seine Front endgültig ein und er musste die Box ansteuern, was ihn bis auf den vierten Platz zurückwarf.
Damit konnte nur noch Tom Blomqvist im MSR-Acura den Porsche-Doppelsieg verhindern. Tatsächlich gelang es dem Schweden vier Minuten vor Schluss, Campbell zu überholen. Der Porsche-Doppelsieg war verhindert, doch weiter nach vorn ging es nicht mehr: Nasr hatte bereits zwei Sekunden Vorsprung herausgefahren und verwaltete den Vorsprung ins Ziel.
Nasr war nur als Dritter in den Endspurt gegangen. Er überholte Vanthoor bei dessen Berührung mit Campbell. Den Australier kassierte er 22 Minuten vor Schluss. Campbell versucht noch einmal einen Konter in Kurve 1 hinein, doch der Ex-Formel-1-Pilot wehrte den Angriff ab. Danach musste Campbell gegen Blomqvist verteidigen.
BMW mit schnellstem Auto, aber ohne Ergebnis
Für BMW ist der Zieleinlauf ohne Podium bitter. Die M Hybrid V8 konnten als einziges Fahrzeug Rundenzeiten unter 1:36 Minuten fahren, doch wieder stellte sich Rahal Letterman Lanigan Racing selbst ein Bein. Dries Vanthoor brachte sich mit den zwei Berührungen um den Lohn eines bis dahin von seiner Seite herausragenden Wochenendes.
Der RLL-BMW #25 (Wittmann/S. van der Linde/Frijns/Rast; 7. GTP) konnte gar nicht erst um den Sieg mitkämpfen. Er hatte Pech in mehrerlei Hinsicht: Erst dauerte ein Bremsenwechsel in der Nacht länger als geplant, dann rundete sich der BMW regelwidrig zurück und erhielt eine Zeitstrafe von 3:12 Minuten.
Der Rückstand betrug nun drei Runden. Und dann wollte einfach keine Gelbphase kommen. In den letzten zehn Stunden gab es nur noch vier Cautions, zwei davon unmittelbar hintereinander und die anderen beiden in den letzten zwei Stunden, als es für die #25 schon zu spät war.
Noch bitterer war, dass der BMW auch von den ersten beiden Cautions nicht profitieren konnte, weil der führende Porsche gerade gestoppt hatte und nicht unter Gelb reinkam. So gab es keinen Wave-By. Die restlichen Cautions fielen erst in den letzten zwei Stunden - zu spät, um noch etwas aufzuholen.
Massencrash in der Nacht
Der wildeste Moment des Rennens ereignete sich nach knapp acht Stunden beim fünften Restart des Rennens. Louis Deletraz verlor die Kontrolle über den WTR-Cadillac #40 (J. Taylor/Deletraz/Kobayashi; DNF), schlug ein und wurde zurück auf die Strecke geschleudert. Die LMP2 konnten nicht mehr ausweichen, was zu einem Massencrash führte.
Zuerst krachte der Pratt-Miller-Oreca #73 (Fittipaldi/Roe/Cumming/Ilott; 10. LMP2) in den Cadillac V-Series.R und riss den United-Autosports-Oreca #2 (Boulle/Hanley/Jarvis/Patterson; DNF) mit ins Verderben. Ausgerechnet dieses Fahrzeug hatte sich beim eigentlichen Start gedreht, da konnten aber alle anderen noch ausweichen. Das gelang bei jenem Restart nicht mehr. Auch mehrere Fahrzeuge aus der GTD Pro waren involviert.
Der Cadillac war damit aus dem Rennen. Zuvor hatte vor allem Kamui Kobayashi in der Nacht brilliert und zwischenzeitlich sogar geführt. Das kam etwas überraschend, nachdem die WTR-Caddys in allen Tests und Trainings und auch in der Anfangsphase des Rennens keine tragende Rolle gespielt hatten und eher Mitläufer waren.
In der Nacht mit weichen Reifen schien aber zumindest die #40 gut zu funktionieren. Umso ärgerlicher war der Ausfall, denn es wäre spannend gewesen zu sehen, ob die #40 auch bei Tageslicht am Ende mit den mittelharten Michelin-Reifen funktioniert hätte.
Das Schwesterfahrzeug #10 (R. Taylor/Albuquerque/Stevens/Hartley; 5. GTP) konnte sich nie richtig in Szene setzen. Der blaue Caddy verlor nach Sonnenaufgang zwei Runden und hatte auch nicht den Speed, um um die vorderen Plätze mitreden zu können. Eine Kollision mit dem überrundeten BMW #25 bei einem Restart half auch nicht weiter.
Neue Schikane zerstört Aufhängungen
Die befürchteten Probleme mit dem Hochvoltsystem traten im Rennen nicht auf. Nachdem im Training bei zahlreichen GTPs Batterien oder sogar ganze Einheiten des bei den LMDh-Fahrzeugen standardisierten Systems ausgetauscht werden mussten, gab es im Rennen keinerlei Probleme mit den Batterien oder der MGU. Eine Krisensitzung am Freitag hatte offenbar den gewünschten Effekt.
Probleme gab es dagegen an anderer Stelle: Mehrere GTP-Boliden erlitten Schäden an der Hinterradaufhängung und verloren damit alle Chancen auf den Sieg - oder schieden sogar aus. Als Ursache wird die neue Le-Mans-Schikane (einigen noch als Bus Stop bekannt) vermutet, die schon im Vorfeld von den Fahrern kritisiert wurde.
Drei GTPs waren betroffen. Den Anfang machte nach nur vier Stunden der Meyer-Shank-Acura #93 (van der Zande/Yelloly/Palou/Ohta; 8. GTP). Die Reparatur dauerte fast 40 Runden. Aber es lohnte sich, denn es ging auch um Punkte für die IMSA SportsCar Championship und die #93 machte noch zwei Positionen bis ins Ziel gut. Dennoch war der erste Favorit aus dem Lostopf.
Danach passierte lange Zeit nichts, bis es in der elften Rennstunde zu einem Doppelschlag kam: Zunächst flog der Action-Express-Cadillac #31 (Aitken/Bamber/Vesti/Drugovich; 9. GTP) mit Frederik Vesti am Steuer mit einem Aufhängungsschaden spektakulär im Oval ab.
Auch dieser GTP konnte repariert werden, was in diesem Fall 50 Runden dauerte. Bis zu diesem Zeitpunkt war der rote Caddy in der Spitzengruppe vertreten gewesen und hatte das Rennen zeitweise angeführt.
Nur 40 Minuten später erwischte es den Proton-Porsche #5 (Jani/Vautier/Pino/Andlauer; DNF), der bis dahin durchaus positiv auffiel und das Tempo der Werksautos nahezu mitgehen konnte. Hier lief es wesentlich unspektakulärer als beim Cadillac #31 - Nico Pino brachte den Porsche 963 einfach ins Fahrerlager - dafür war das Rennen an dieser Stelle komplett beendet, weil der Schaden zu groß war.
Für Lamborghini war das Rennen so etwas wie die Stunde null. Der in Eigenregie mit Hilfe von Riley eingesetzte Lamborghini #63 (Bortolotti/Grosjean/Kwjat/Mortara; DNF) war der erste Ausfall des Rennens. Nach nur einer Stunde war mit einem Problem am Kühlsystem Feierabend.
Das gesamte Wochenende inklusive Test fiel der Lamborghini SC63 auch nur wegen seines auffälligen italienischen Designs auf. Die Rundenzeiten waren trotz günstigster Einstufung in der Balance of Performance (BoP) rund zwei Sekunden zu langsam, was unter anderem zur Rempelei im Qualifying mit dem Acura #93 führte. Der Weg für die Lamborghini Squadra Corse ist noch ein weiter.
LMP2: Wollte hier keiner gewinnen?
Die LMP2 anzuführen, schien keine gute Idee zu sein. Der Platz an der Sonne schien wie verflucht, immer wieder erwischte es den Klassenführenden. Das galt vor allem für die letzten Stunden des Rennens.
Zunächst fiel der Pecom-Oreca #88 (Perez Companc/Murry/Nielsen/Vaxiviere; DNF) mit einem technischen Defekt in Führung liegend aus. Die Spitze übernahm der AO-Oreca #99 (Hyett/Cameron/Edgar/Rasmussen; 6. LMP2). Hier gab es kurze Zeit später ein Elektrikproblem, das zur Entladung der Batterie führte. Beim vorletzten Boxenstopp sprang "Spike" nicht mehr an, sieben Runden gingen verloren.
Beim letzten Restart führte der Era-Oreca #18 (Lütke/Chatin/Heinemeier Hansson/Dalziel; 5. LMP2) mit Paul-Loup Chatin am Steuer, welcher dann von Mathias Beche im PR1-Mathiasen-Oreca #52 (Sales/Keating/Pedersen/Beche; 4. LMP2) torpediert wurde.
Dadurch übernahm Beche zwar die Führung, fiel aber durch die anschließende Strafe zurück. Die #52 hatte sich nach Rundenrückstand mühsam wieder in die Führungsrunde gekämpft, doch die Kollision beendete den Traum vom Sieg für Ben Keating und Co.
Auch der United-Autosports-Oreca #22 (Goldburg/di Resta/Allen/Lindh; 2. LMP2) konnte nicht profitieren, da Paul di Resta nach dem letzten Restart eine Durchfahrtsstrafe wegen Behinderung eines Konkurrenten in der Boxengasse erhielt.
So ging der Sieg an den Tower-Oreca #8 von John Farano, Sebastian Alvarez, Sebastien Bourdais und Job van Uitert. Es war das einzige Fahrzeug der verbliebenen LMP2-Klasse, das den Endspurt ohne Probleme überstanden hatte.
Die LMP2 war durch den Massencrash am Abend unmittelbar betroffen. Mit der #2 und der #73 waren zwei realistische Siegkandidaten auf der Stelle eliminiert.
Zu dem Zeitpunkt war auch der TDS-Oreca #11 (Thomas/Jensen/McElrea/Milesi) schon zurückgefallen, mit dem Hunter McElrea nach zwei Stunden die allererste Gelbphase des Rennens durch einen Einschlag im Western Horseshoe auslöste.
16 Stunden später zerlegte es an derselben Stelle den APR-Oreca #04 (Kurtz/Jakobsen/Sowery/Herta) mit Colton Herta am Steuer. Entweder hatte der IndyCar-Pilot einen seiner berüchtigten Aussetzer oder es gab ein kapitales Bremsproblem am Oreca 07.
Unspektakulärer war das Aus des Inter-Europol-Oreca #43 (Dillmann/Field/da Costa/Garg; DNF), der mit einem Getriebeschaden ausschied. Dieser hatte sich schon nach vier Stunden abgezeichnet, doch der polnische Oreca kam noch bis in die 14. Stunde, bevor das unvermeidliche Aus eintrat.
BMW und Corvette bekriegen sich, Ford räumt ab
Was ein spannender Kampf um den GTD-Pro-Sieg hätte werden können, artete in einen Krieg aus, der am Ende beide Seiten aller Chancen beraubte. Pratt Miller Motorsports und Paul Miller Racing werden wohl so schnell keine Freunde mehr.
Augusto Farfus im Paul-Miller-BMW #48 (Harper/Hesse/Krohn/Farfus; 12. GTD Pro), durch den Massencrash bereits 55 Runden zurückgefallen, blockierte Tommy Milners Pratt-Miller-Corvette #4 (Milner/Catsburg/Varrone; 7. GTD Pro), damit der Paul-Miller-BMW #1 (Snow/Verhagen/de Phillippi/K. van der Linde; 4. GTD Pro) überholen konnte.
Farfus bremste die Corvette so stark ab, dass Milner auf den BMW #1 von Connor de Phillippi auffuhr und diesen touchierte. Dabei wurde die Corvette beschädigt und musste repariert werden. Milner war außer sich und machte Farfus, Paul Miller Racing und BMW schwere Vorwürfe.
Doch das war noch nicht alles, denn zwei Gelbphasen in den letzten beiden Stunden führten das Feld wieder zusammen. Nun revanchierte sich Nicolas Varrone in der #4 und drehte den BMW #1, nun mit Kelvin van der Linde am Steuer, in Kurve 1 um. Die Strafe folgte auf dem Fuße, beide Fahrzeuge waren damit aus dem Kampf um den Sieg raus.
Ford lachte sich ins Fäustchen. Dennis Olsen, Christopher Mies und Frederic Vervisch bescherten Ford und Multimatic den ersten GTD-Pro-Sieg mit dem Mustang GT3. Nachdem der Bolide bei seinem Debüt 2024 noch mit einem losen Heckdeckel die Lacher auf seiner Seite hatte, lachte diesmal das Team selbst: Sieg für die #65, Platz drei für die #64 (Rockenfeller/Cindric/Priaulx).
Dazwischen reihte sich die Pratt-Miller-Corvette #3 (Garcia/Sims/Juncadella; 2.) ein. Noch in der Führungsrunde landeten der BMW #1, der GetSpeed-Mercedes #69 (Martin/Schiller/Stolz/Bartone; 5. GTD Pro), der DragonSpeed-Ferrari #81 (Costa/Molina/Neubauer/Rigon; 6. GTD Pro) und die Corvette #4.
Pech hatte der AO-Porsche #77 (Heinrich/Bachler/Picariello; 8. GTD Pro) beim letzten Restart, als sich "Rexy" in einem Kuddelmuddel die Frontschürze abriss und zum Reparaturstopp kommen musste. Dieses Durcheinander sorgte auch dafür, dass der Ford #65 einen Vorsprung von zwei Sekunden herausfuhr, den Olsen bis ins Ziel nicht mehr abgab.
Die Trackhouse-Corvette #91 (Keating/Zilisch/McLaughlin/van Gisbergen; 9. GTD Pro) lag an dritter Stelle, als Conor Zilisch mit Paul-Loup Chatin kollidierte. Die Corvette fiel aus der Führungsrunde raus.
Aston Martin und Lamborghini schwer geschlagen
Auch in der GTD Pro wurde ordentlich ausgesiebt. Den Anfang der Reigen der Ausfälle machte der 75-Express-Mercedes #75 (Habul/Grenier/Gounon/Engel), den Maro Engel zwischenzeitlich an die Spitze gebracht hatte. Eine defekte Wasserpumpe warf den Mercedes-AMG GT3 zunächst weit zurück, später wurde das Auto zurückgezogen.
Als nächstes war der Heart-of-Racing-Aston-Martin #007 (Gunn/Riberas/de Angelis/Sörensen; DNF) an der Reihe, der als Platzhalter in der GTD Pro an den Start ging. Bei den 12 Stunden von Sebring wird das Le-Mans-Hypercar Valkyrie in der GTP-Klasse antreten. Der GTD-Pro-Abschied endete nach sieben Stunden mit einem Reifenverlust. An diese Caution reihe sich der verhängnisvolle Restart an.
Zwei Topfavoriten fielen durch den Massencrash aus der GTD-Pro-Entscheidung raus: Der Pfaff-Lamborghini #9 (Caldarelli/Pepper/Mapelli/Hinchcliffe; DNF), der bereits beim allerersten Boxenstopp ein Problem mit der Radmutter hatte, danach aber beständig um die Spitze mitkämpfte, und der Paul-Miller-BMW #48, der das Rennen über weite Strecken anführte.
Nicht sehr viel weiter kam der Vasser-Sullivan-Lexus #14 (Barnicoat/Telitz/T. Bell/Kirkwood; 11. GTD Pro), bis hier alle Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis dahin waren. Der Lexus RC F GT3 verschwand für 20 Runden im Fahrerlager für einen Reparaturstopp.
Bronze-Auto holt GTD-Sieg in sensationellem Duell
Angesichts der Dramatik in den großen Klassen ging der Kampf um den Sieg in der GTD fast unter. Hier wurde hart, aber sportlich fair gekämpft. Im Endspurt standen sich Matt Bell in der AWA-Corvette #13 (Fidani/M. Bell/Kern/Kirchhöfer; 1. GTD) und Mattia Drudi im Heart-of-Racing-Aston-Martin #27 (Gamble/Stevenson/Robichon/Drudi; 3. GTD) gegenüber.
Die Führung wechselte mehrfach, am Ende hatte Bell das bessere Ende für sich. Es ist der erste Sieg für AWA mit der Corvette Z06 GT3.R. Mit der Besetzung Bell, Orey Fidani, Lars Kern und Marvin Kirchhöfer war die Corvette sogar in der Bronze-Wertung gemeldet und holte trotzdem den GTD-Sieg.
Der absolute Star war aber Porsche-DTM-Pilot Ayhancan Güven, der in den letzten 38 Minuten sage und schreibe acht Plätze gutmachte und mit dem Wright-Porsche #120 (Adelson/Skeer/Sargent/Güven; 2. GTD) bis auf 1,454 Sekunden an den Sieger herankam.
Das soll die Leistung von Bell nicht schmälern, der sich seinerseits vom vierten Platz beim letzten Restart bis an die Spitze vorkämpfte. Für die Deutschen Lars Kern und Marvin Kirchhöfer war es der erste Sieg bei den 24 Stunden von Daytona.
Bemerkenswert war die Leistung des Winward-Mercedes #57 (Ward/Ellis/Dontje/Auer; 4. GTD), der zu Beginn des Rennens wegen eines defekten Gaspedals sieben Runden verlor, diese aber durch geschicktes Ausnutzen der insgesamt 14 Gelbphasen wieder zurückeroberte und sogar wieder in Führung ging.
Auf den weiteren Plätzen folgten der Turner-BMW #96 (Foley/Gallagher/Walker/Klingmann; 5. GTD) und der Van-der-Steur-Aston Martin #19 (van der Steur/Hasse-Clot/Robin/McIntosh; 6. GTD) als zweitbestes Bronze-Fahrzeug beim Debüt des Teams in der IMSA SportsCar Championship.
Auch in der GTD gab es natürlich nennenswerte Ausfälle. Unter musste der anderem der mitfavorisierte Forte-Lamborghini #78 (Goikhberg/Farnbacher/Perera/Kligerman; DNF) die Segel streichen, als er bei einem wilden Restart in der 19. Stunde vom Triarsi-Ferrari #023 (Triarsi/Scardina/Rovera/Cheever; DNF) abgeräumt wurde. Der Ferrari war ebenfalls raus.
Die DXDT-Corvette #36 (Yoluc/Udell/Eastwood/Derani; DNF) erlebte beim IMSA-Debüt ein Feuer, der Optimum-Ferrari #70 (Iribe/Schandorff/Millroy/Fumanelli; DNF) tappte in Führung liegend als einziger GT-Bolide in die Falle der Aufhängungsschäden.
Die IMSA SportsCar Championship zieht nun weiter zum nächsten Klassiker: Am 15. März steht die 73. Ausgabe der 12 Stunden von Sebring auf dem Programm.