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Debüt des V4-Motors in Misano Der neu entwickelte Yamaha-Prototyp mit V4-Motor
2025 Yamaha Motor Racing Srl

Debüt des V4-Motors in Misano: Yamaha enthüllt neuen MotoGP-Prototypen

Augusto Fernandez bestreitet in Misano den ersten Renneinsatz von Yamahas V4-Motorrad - Welche Zielsetzungen Yamaha hat - Fahrer erhalten Redeverbot

Die große Rennpremiere des neuen V4-Motors von Yamaha steht bevor. Testfahrer Augusto Fernandez tritt an diesem Wochenende beim Grand Prix von San Marino in Misano mit einer Wildcard an. Bereits am Donnerstag zeigte Yamaha den komplett neu entwickelten Prototypen in der Hospitality.

Es handelt sich um ein komplett neu entwickeltes Motorrad. Neben dem Motor wurde auch ein neues Chassis und eine neue Hinterradschwinge entwickelt. Besonders auffällig ist die komplett neue Aerodynamik, vor allem an der Seitenverkleidung.

Laut Yamaha-Direktor Paolo Pavesio ist es für das neue Projekt nun wichtig, ein komplettes Rennwochenende zu absolvieren, bevor man die finale Entscheidung trifft, dass das V4-Motorrad im kommenden Jahr in beiden Rennteams eingesetzt wird.

Bisher hieß es, dass im nächsten Jahr "zu 90 Prozent" auf das neue Motorrad gewechselt wird. Die Entwicklung der aktuellen M1 mit Reihenvierzylinder ist bereits eingestellt worden. Neue Teile dafür kommen nicht mehr an die Rennstrecke.

In der restlichen Saison 2025 können die Stammfahrer noch nicht auf das neue Motorrad wechseln. Laut Concession-Regeln darf zwar die Motorspezifikation geändert werden, jedoch hat Yamaha bereits beide erlaubten Aerodynamik-Updates homologiert.

Am vergangenen Montag durften Fabio Quartararo, Alex Rins und Jack Miller die V4-Yamaha im Rahmen eines privaten Testtags auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya erstmals ausprobieren. Allerdings erteilte ihnen Yamaha in Misano absolutes Redeverbot über die V4.

"Ich werde natürlich hinschauen, das ist wirklich interessant", sagt Quartararo über den Wildcard-Einsatz. "Ich werde zwischen den Sessions, am Ende der Session, mit Augusto sprechen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was er mir sagen kann und was ich ihm darüber sagen kann."

"Und ich werde auch Informationen für den Test am Montag sammeln. Das wird ziemlich interessant. Aber ich konzentriere mich auf das Wochenende. Nach Sonntag werde ich mich auf Montag konzentrieren."

Denn beim Montagstest in Misano werden Quartararo und Rins erneut die V4-Yamaha fahren dürfen. Ob sie sich dann darüber äußern dürfen, ist noch nicht bekannt. Auch Fernandez darf im Rahmen des Misano-Wochenendes nicht über die V4 sprechen.

Mit dem Spanier sind keine Medientermine vorgesehen. Andererseits wurde bestätigt, dass Fernandez' Testfahrervertrag für 2026 und 2027 verlängert wurde. Auch Andrea Dovizioso ist von Yamaha für die beiden kommenden Jahre als Testfahrer bestätigt.

Verlaufen das Wildcard-Wochenende und der Montagstest vielversprechend, sind demnächst weitere Tests in Sepang und Valencia geplant. Ein weiterer Wildcard-Einsatz in dieser Saison gilt als wahrscheinlich.

Was sich Yamaha vom Renneinsatz erwartet

Über die Fortschritte des neuen Motorrads sagt Takahiro Sumi, der Chef der Motorsportabteilung: "Seit Beginn des V4-Projekts gab es viele Fragen zu beantworten, und wir befinden uns immer noch in der Entwicklungsphase."

"Aber eines ist sicher: Unser Ziel ist es, Yamaha mit einem evidenzbasierten Ansatz wieder zurück auf die Siegerstraße zu bringen. Forschergeist ist Teil der Yamaha-DNA. Der V4-Prototyp eröffnet einen zusätzlichen technischen Weg."

Das neue Motorrad wurde erstmals in enger Zusammenarbeit zwischen Japan und Europa entwickelt. Auf japanischer Seite ist Kazuhiro Masuda der Projektleiter, auf europäischer Seite in Italien Technikdirektor Max Bartolini verantwortlich.

Masuda sagt: "Die Entwicklung des Prototyps mit V4-Motor ist nach einem strukturierten, phasenweisen Plan verlaufen. Bisher haben wir die Prüfstandtests abgeschlossen, gefolgt von der Korrelation auf der Strecke."

"An diesem Wochenende führen wir unter realen GP-Bedingungen sogenannte Stresstests durch. Wir können keine Details zu privaten Testfahrten bekannt geben, aber wir bleiben dem Programm voll und ganz verpflichtet und gehen jede Phase mit höchster Sorgfalt an."

"In diesem Stadium freue ich mich, berichten zu können, dass der Fortschritt im Einklang mit unseren Erwartungen steht", so Masuda. "Wenn an diesem Wochenende und am Montag alles gut verläuft, werden die nächsten Schritte weitere Testfahrten in Sepang und Valencia umfassen."

Was die Zielsetzung für das Renndebüt betrifft, sagt Bartolini ganz klar: "Der Fokus an diesem Wochenende liegt nicht auf Performance-Benchmarks, sondern auf dem operativen Lernen unter realen Grand-Prix-Bedingungen."

"Unsere wichtigsten Ziele sind es, grundlegende Annahmen zu validieren, hochwertige Daten zu sammeln und die nächste Phase der Weiterentwicklung vorzubereiten. Diese Initiative ist ein strategischer Ansatz, um unsere technischen Optionen zu erweitern und unsere Lernkurve zu beschleunigen."

Motorsport-Total.com

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