Formel 1: News | 11.12.2002
Jordan und Frentzen legen Rechtsstreit bei
Seit Frentzen vor seinem Heimrennen in Hockenheim 2001 von Teamchef Eddie Jordan gekündigt wurde, herrschte zwischen den beiden dicke Luft.
Frentzen, der einen gültigen Vertrag, sogar für die kommende Saison 2002, besaß wurde vom irischen Teamchef völlig überraschend vor die Türe gesetzt. Dass er dies mittlerweile öffentlich als Fehlentscheidung eingesteht, half dem Mönchengladbacher auch nichts, der bei Prost und dann bei Arrows mit schlechterem Material leben musste als bei Jordan und dort zudem auf noch größere Probleme traf.
Geschätzte 7 Millionen Euro an ausstehenden Gehältern wollten die Rechtsanwälte des Deutschen vor Gericht einklagen, doch nun hat man sich außergerichtlich geeinigt, dies bestätigte am Dienstag nach Angabe der Nachrichtenagentur 'Reuters' Frentzens Manager Monte Field. Diese Entscheidung wurde vermutlich möglich, da sich beide Parteien in der Zwischenzeit wieder angenähert hatten. Es stand sogar zur Disposition, dass Frentzen dieses Jahr in Magny-Cours in den Jordan steigt, um den am Vortag heftig verunglückten Giancarlo Fisichella kurzfristig zu ersetzen. Die juristischen Berater rieten Frentzen jedoch damals vom Einsatz wegen des schwebenden Verfahrens gegenüber Jordan ab.
Frentzen, der in den kommenden Wochen nun noch seinen ehemaligen Arbeitgeber Arrows auf ausstehende Gehälter verklagen wird, bekommt von Eddie Jordan noch einmal Honig um den Mund gerieben: "Er ist ein ausgezeichneter Fahrer und ein großartiger Mensch. Er hat uns die besten Ergebnisse eingebracht und ich bin froh, dass wir uns in diesem Fall auf eine freundschaftliche Lösung haben einigen können." "HHF" hatte 1999 zwei Siege geholt und die Saison gemeinsam mit dem Team auf dem dritten WM-Rang beendet.
Bis heute sind die eigentlichen Gründe für die plötzliche Entlassung Heinz-Harald Frentzens nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Jedenfalls können diese nicht ausschließlich bei Frentzen zu suchen gewesen sein, da Eddie Jordan seinen Ex-Fahrer liebend gerne wieder in das Team geholt hätte. Nach seinen abenteuerlichen Jahren bei Jordan, Prost und Arrows sucht Heinz-Harald Frentzen jedoch nun bei seinem alten Team Sauber wieder ein "ruhigeres Zuhause".