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Dupasquier: Kampfansage an Ferrari

Der Michelin-Boss freut sich über den ersten Doppelsieg seiner Pneus seit dem letztjährigen Comeback und kündigt Bridgestone-Team Ferrari eine heiße Saison an...

"Wir werden Ferrari das Leben schwer machen!"

Die Plätze 1 und 2 der BMW-Williams bedeuten auch für Reifenhersteller Michelin den ersten Doppelsieg. Und fast hätte man gleich alle drei Podiumsplätze belegt - wenn nicht Jenson Button zwei Runden vor Schluss seinen sicher geglaubten dritten Rang an Michael Schumacher hätte abtreten müssen. Die Ränge 1 (Ralf Schumacher),2(Juan Montoya),4(Jenson Button),7 (Allan McNish), 10 (Pedro de la Rosa) und 12 (Mika Salo) sind keine schlechte Ausbeute für die Franzosen. Michelin's Motorsportdirektor Pierre Dupasquier beantwortete die Fragen zum Malaysien-GP.

Herr Dupasquier, das war der erste Michelin-Doppelsieg seit Sie in die Formel 1 zurückgekehrt sind. Ohne Jenson Button's Antriebsproblem hätten sie sogar die ersten drei Plätze belegen können. Wie fühlen Sie sich?

Alles in allem war es eine sehr erfreuliche Performance. Das BMW-Williams-Team leistete einen tollen Job und auch Renault zeigte einen ziemlichen Speed. Und man darf nicht vergessen, dass beide McLaren die Pace halten konnten, bevor sie aufgeben mussten. Juan Pablo Montoya's neuer Rundenrekord war ebenfalls ein Grund zur Freude.

Es ist viel darüber gesprochen worden, dass der Abbau der Reifen hier ein Problem werden könnte. Waren Sie vor dem Start besorgt?

Ich war nicht wirklich beunruhigt, weil ich nicht dachte, dass eines unserer Teams Probleme bekommen würde - auch die nicht, welche einen einzigen Boxenstopp planten. Solche heißen Wetterkonditionen, wie wir sie hier hatten, sind immer eine Belastung für die Reifen. Man kann nie absolut sicher sein, was passieren wird. Jetzt, nach dem Rennen, kann man sagen, dass unsere Reifen standfest waren. Die Fahrer mit zwei Stopps betraf das Problem natürlich noch weniger, man darf aber auch nicht vergessen, dass diese Piloten generell mehr pushen, da sie weniger Sprit an Bord haben - deshalb gab es da von der Reifenabnützung her wenig Unterschiede.

Die Kollision zwischen Juan Pablo Montoya und Michael Schumacher verhinderte, dass wir sehen konnten, ob Montoya's Zwei-Stopp-Strategie besser gewesen wäre als Ralf Schumacher's Einstoppstrategie.

Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass es da so einen großen Unterschied ausmachte, welche der beiden Stratgien man wählte. Aber ohne die Kollision zwischen Juan Pablo und Michael Schumacher, welche ein klassischer Rennunfall war, wäre es noch sehr knapp geworden.

Können Sie ab jetzt regelmäßig die Ferraris herausfordern?

Der aktuelle Ferrari ist ein gut entwickeltes und sehr schnelles Auto, aber selbst wenn wir nicht in der Lage wären, mit Ferrari um den Titel zu kämpfen, werden wir ihnen auf alle Fälle das Leben schwer machen - an jedem GP-Wochenende.

Was haben Sie in Malaysien gelernt?

Einiges, denn wir haben zum ersten Mal neue Reifen verwendet und haben viele Daten gewinnen können, was unserem Entwicklungsprogramm zugute kommen wird. Vieles von dem, was wir hier ausfindig machen konnten, wird uns bei der Reifenwahl in Brasilien helfen.

Stimmt es, dass alle Michelin-Teams mit der weicheren Mischung gefahren sind?

Ich denke, das kann man ruhig so sagen.

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