MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Michael Schumacher im Interview

Der Ferrari-Pilot über das leidige Thema "Teamorder", und warum die Roten - wenn notwendig - wieder zu diesem Instrument greifen werden...

Bernhard Eder

"Der Titel ist wichtiger als Sympathien!"

Unmittelbar nach dem Stallorder-Theater vom A1-Ring hatte Michael Schumacher noch gemeint, dass er die Sache mit dem "geschenkten" Sieg am liebsten rückgängig machen würde - knapp zwei Wochen denkt der Weltmeister schon etwas anders.

In einem auf seiner Homepage veröffentlichten Interview meint Schumi auf die Frage, ob er im Nachhinein gesehen etwas anders machen würde: "Nein, im Nachhinein nicht. Ich bin sicherlich von den ganzen Emotionen und Stimmungen nach dem Rennen ziemlich stark betroffen gewesen. Denn das war für mich auch eine neue Erfahrung. Im Nachhinein muss man, glaube ich, ziemlich realistisch und logisch sein und sagen: Überraschung war es keine, dass wir so agiert haben."

Kommendes Wochenende sei die 'Rückkehr zur Normalität' angesagt: "Ich würde mal behaupten, dass in meiner Karriere eigentlich 98 Prozent normale Rennen waren und nur eine ganz geringe Prozentzahl unnormal waren. Insofern freue ich mich, zu einem normalen Wochenende zurückzukehren. Ich gehe davon aus, dass das hier der Fall sein wird."

Im Falle des Falles werden die Roten allerdings wieder eine Stallorder ausgeben, das hat die rote Teamführung ja schon angekündigt. Schumi erklärt noch einmal, warum Teamorder für ihn absolut keine Sache ist, für die man sich verteidigen oder sogar schämen müsste:

"Letzten Endes haben wir auch in der Vergangenheit so agiert. Als Team sind wir so groß und so stark geworden. Wir haben auch für unsere Fans solche Entscheidungen getroffen. Wir haben 1997, '98, '99 drei Mal hintereinander den Titel verloren. Wir sind jetzt einfach aus diesen Erfahrungen schlau geworden und haben da eine ganz klare Strategie. Die ist bisher auch von den Fans positiv aufgenommen worden."

Dass die Scuderia bei vielen Fans Kredit eingebüßt hat, ist Schumi relativ egal. "Ich glaube nicht, dass es unbedingt das ist, was dir in dem Moment im Kopf herumschwirrt. Ihr sitzt alle schön draußen, habt logisches Denken. Auch aus den Erfahrungen, die wir gemacht haben, ist es wichtiger für uns, vielleicht die eine oder andere Sympathie weniger, aber den Titel zu haben."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Der Grand Prix von Kanada erlebte ein dramatisches Finale, als Lando Norris nach Kollision mit Oscar Piastri ausschied - George Russell feiert souveränen Sieg

Vor einigen Monaten wurde über ein LMDh-Programm von Mercedes-AMG spekuliert, doch jetzt stellt Sportchef Toto Wolff klar, warum Le Mans "zurzeit keine Option" sei

Sulayem vor zweiter Amtszeit

Carlos Sainz sen. zieht FIA-Kandidatur zurück

Weil Carlos Sainz sen. nun doch nicht für die Wahl zum FIA-Präsidenten kandidiert, steht Mohammed bin Sulayem ohne Gegner praktisch schon als Sieger fest

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.

"Wir sind im Austausch"

Vettel als Nachfolger von Helmut Marko?

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel könnte mit Red Bull in die Formel 1 zurückkehren und führt bereits Gespräche - Wird er Nachfolger von Helmut Marko?