Die Legenden beim Österreich-GP | 25.04.2003
Jacky Ickx: Der vielseitige Belgier
Der erfolgreichste F1-Belgier wäre zweimal beinahe Weltmeister geworden. In seinem besten Jahr, 1970, stand er in Spielberg ganz oben auf dem Podium.
Michael Noir Trawniczek
Belgiens bislang siegreichster Formel 1-Pilot wurde am 1.1.1945 geboren. Mit 19 startete er seine Rennfahrer-Karriere, fuhr mit einem Lotus Cortina. 1967 ist er bereits Formel 2-Europameister. Im selben Jahr gibt er auch sein Formel 1-Debut, auf einem Cooper-Maserati, für zwei GP. In Monza holt er seinen ersten WM-Punkt.
1968 fährt Ickx für Ferrari, gewinnt den französischen Regen-GP in Rouen, zählt sogar zu den Titelanwärtern, doch im Training für den Kanada-GP bricht sich Ickx ein Bein. Im Jahr darauf wechselt er zu Brabham, gewinnt in Deutschland und Kanada, siegt im selben Jahr auch erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans. Insgesamt sechs Siege konnte Ickx beim legendären Langstreckenrennen einheimsen. In der Formel 1 wurde er 1969 Vizemeister.
1970: Sein bestes Jahr, Sieg am Österreichring!
1970 wechselt Jacky Ickx abermals zu Ferrari – das Ziel: Weltmeister werden! In diesem Jahr konnte der Belgier dann auch drei seiner insgesamt acht GP-Siege feiern, darunter auch sein Triumph auf dem alten Österreichring, dem heutigen A1-Ring. Damals stand Jochen Rindt in seinem Lotus 72C auf Pole-Position, Jacky Ickx stellte seinen Ferrari 312B auf Startplatz 3. Das Rennen führte dann Clay Regazzoni an, allerdings nur für eine einzige Runde, denn ab diesem Zeitpunkt bestimmte Ickx das Geschehen und stand am Ende als Sieger auf dem Podium. In der Endwertung des Jahres 1970 reichte es jedoch wieder „nur“ zum Vize-Weltmeister.
Ab 1973: F1-Cockpit-Hopping, aber siegreich im Tourenwagen!
Ickx blieb drei weitere Jahre bei Ferrari, doch die Erfolge ließen, zumindest in der Formel 1, nach. Ab 1973 begann Ickx, Cockpit zu „hoppen“ – sprich er wechselte immer wieder das Team. Dazwischen landete er stets in dem kleinen Ensign-Team von Mo Nunn. Ab 1974 sprang Ickx eigentlich nur mehr für einige Rennen der Saison ein, absolvierte keine komplette Saison mehr. In seinem letzten Einspringer-Jahr, 1979 bei Ligier, konnte er immerhin noch drei WM-Punkte für sich verbuchen.
Im Tourenwagenrennsport blieb Ickx jedoch durchwegs eine feste und siegreiche Größe. Den vielseitigen Belgier zog es aber vor allem in den 80er-Jahren auch zum Rallyesport: 1983 gewann er sogar noch die legendäre Paris-Dakar-Rallye. 1992 zog er sich dann aber endgültig aus dem aktiven Rennsport zurück.
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