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John Watson: Der Pechvogel

Der Ire John Watson holte seinen ersten Sieg in Österreich – es klebte das Pech an seinen Sohlen, seine Aufholjagden bleiben aber unvergessen...

Michael Noir Trawniczek

John Watson erblickt am 4. Mai 1946 in Belfast das Licht der Welt. Ein schneller Ire und ein ziemlicher Pechvogel, was sich schon vor seiner F1-Karriere abzeichnet – Watson erleidet schwere Unfälle. 1973 fährt Watson in einem Brabham-Ford seine beiden ersten Grand Prix, im Jahr darauf holt er in seiner ersten vollen F1-Saison immerhin 6 WM-Punkte. 1975 betätigt sich Watson als Teamhopper – er fährt 11 Rennen für Surtees und jeweils eines mit einem Lotus und einem Penske. Punkte kann er in diesem Jahr keine erobern.

1976: Der erste Sieg – auf dem Österreichring!

1976 fährt Watson eine volle Saison bei Penske. John Watson ist einer jener Fahrer, die sich am Nürburgring des schwer verletzten Niki Lauda annehmen – noch ahnt Watson nicht, dass der Österreicher noch einige Male eine Schlüsselrolle für seine eigene Karriere spielen wird. Das Rennen in Österreich findet wegen des schweren Unfalls von Lauda, der zur selben Zeit im Krankenhaus mit dem Tode ringt, ohne Ferrari statt. Auf Pole-Position steht just Laudas Gegner im Kampf um die WM-Krone, James Hunt im McLaren. Neben Hunt steht – John Watson. Dahinter Ronnie Peterson im March und Gunnar Nilson im Lotus. Watson gelingt es, das turbulente Rennen zu gewinnen – sein erster Sieg, der erste (und einzige) F1-Sieg für Roger Penske. Viele freuen sich für den sympathischen Watson, der nach seinem Sieg wegen einer Wette seinen Vollbart abrasieren muss...

1977 wechselt er zu Brabham. Watson eilt bereits ein Ruf als Pechvogel hinterher. In diesem Jahr schrammt er zweimal an einem Sieg vorbei, einmal weil der Sprit in der letzten Runde ausgeht, einmal nach einem Motorschaden. 1978 kommt dann Niki Lauda als Watsons Teamkollege zu Brabham. Immerhin kann Watson mit Platz 6 in der Endwertung seine beste Jahresbilanz ziehen.

1982: Watson schrammt am WM-Titel vorbei!

1979 geht Watson zu McLaren, um dort fünf Jahre zu bleiben. 1981 darf er wieder einen seiner insgesamt fünf Siege feiern. Doch 1982 scheint sich Watsons Pech in Glück umzuwandeln. Und er bekommt abermals Niki Lauda als neuen Teamkollegen. Beim Rennen in Detroit wächst der von der Form her zwischen Gut und Böse schwankende Watson wieder einmal über sich hinaus. Watson ist berühmt für seine packenden Aufholjagden. In Detroit gewinnt er vom 17. Startplatz aus das Rennen. Vor dem WM-Finale in Las Vegas sind es drei Piloten, welche noch den Titel holen können: Keke Rosberg (Williams) und die beiden McLaren-Stars Lauda und Watson. Das Rennen gewinnt Michele Alboreto, Watson wird Zweiter, Lauda geht leer aus und Rosberg wird mit einem fünften Platz Weltmeister. Watson hätte das Rennen gewinnen müssen, Platz 2 war zu wenig. Watson wird WM-Dritter – seine beste Jahresausbeute.

1983: Letzter Sieg...

1983 feiert Watson seinen letzten Sieg und wird WM-Sechster. Aber er zerstreitet sich mit McLaren-Teamchef Ron Dennis wegen des Gehalts. Watson wird 1984 bei McLaren durch den jungen aufstrebenden Alain Prost ersetzt. Pech, weil Lauda 1984 mit dem McLaren Weltmeister wurde. Watson hält sich mit Sportwagenrennen fit. Einmal noch klettert der mittlerweile 39jährige in das McLaren-Cockpit, beim GP von Europa in Brands Hatch 1985, als Ersatz für den wegen einer Verletzung am Handgelenk pausierenden ... Niki Lauda!

John Watson kehrte danach dem Motorsport den Rücken zu, um Ende der Achtzigerjahre als TV-Kommentator wieder in die Fahrerlager dieser Welt zurückzukehren.

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