Formel 1: News | 22.12.2003
Berger: „BMW ist derzeit am weitesten“
Bei seiner traditionellen Weihnachtsfeier hat der Ex-BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger gegenüber der APA einen Blick in die Zukunft gewagt.
Dabei stellte der Tiroler auch nochmals klar, dass er nicht beabsichtige, Teamchef bei Toyota zu werden – diesen Job hat man nun auch dem Japaner Tsutomu Tomita überlassen...
Für Berger ist das Kräfteverhältnis zwischen Topteams zunächst stark vom Faktor Reifen abhängig: „Wenn Bridgestone nachlegt, können sich die anderen warm anziehen.“ Dann würde einmal mehr die Scuderia Ferrari über den Rest der Welt dominieren...
Sollten jedoch die französischen Michelin-Pneus ähnlich stark wie zuletzt sein, sieht Berger für sein ehemaliges Team beste Chancen auf den Titel: „BMW ist derzeit am weitesten von allen. Sie werden vom Start weg ready sein. Und der Motor wird zumindest gleich gut wenn nicht sogar überlegener sein als in der vergangenen Saison.“
Dass Juan Pablo Montoya ab 2005 bei Erzkonkurrent McLaren-Mercedes fahren wird bzw. die Zukunft von Ralf Schumacher bei Williams noch offen ist, stellt für Berger kein Problem dar: „Montoya wird mit einer Jetzt-erst-recht-Einstellung versuchen, Ralf in die Eier zu treten und dem Team zu zeigen, dass er der Beste ist. Das Team kann sich nicht leisten, einen Fahrer auf die Seite zu schieben.“ Berger kann der Lage Positives abgewinnen: „Dass Montoya weggeht, erzeugt dort eine Rivalität, die noch einige Zehntel bringt.“
Berger schränkt ein: „Nur wenn Ralf zur Halbzeit deutlich vor Montoya liegt, könnte es sein, dass das Kartenhaus zusammenbricht. Aber ich könnte mir gut vorstellen, mein Geld auf BMW-Williams zu setzen.“
Gerhard Berger freut sich, wieder einen österreichischen Landsmann in der Königsklasse zu sehen: „Gut für das Motorsportland Österreich, im Zweifelsfall ist es wichtiger, einen Fahrer in der WM zu haben als einen Grand Prix. Klien hatte von allen Österreichern die besten Resultate. Er ist aus dem Nichts gekommen, hat aber in allen Klassen stets eine gute Figur gemacht und deshalb diese Chance verdient. Jetzt liegt es nur noch an ihm.“ Lob findet Berger auch für Mathias Lauda: „Er ähnelt seinem Vater, ist sehr ehrgeizig. Jetzt muss er aber in eine gute Formel...“