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Gerhard Berger: Scharfe Kritik an Williams!

Der scheidende BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger verleiht der Enttäuschung der Bayern über Partner Williams Ausdruck.

Michael Noir Trawniczek

Zwar hat BMW seinen Verbleib in der Formel 1 bestätigt, eine weitere Zusammenarbeit mit dem derzeitigen Partner Williams wurde aber noch nicht fixiert. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen betonte, dass es noch zu klären gelte, wie man diese Zukunft in der Königsklasse verbringen wolle. Nun hat auch der scheidende BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger zu der Angelegenheit Stellung bezogen.

Gegenüber der APA sagte Berger: „Die Entscheidung bedeutet, dass BMW langfristig mit der Formel 1 plant, aber nicht die Art und Weise.“ Die Kooperation mit Williams ist bis Ende 2004 vertraglich fixiert, ab 2005 könnte BMW theoretisch den Partner wechseln, doch es bieten sich nicht viele Alternativen an.

Williams galt früher als der beste Chassishersteller schlechthin. Als dann Aerodynamik-Genie Adrian Newey mehr Einfluss wollte und der konservative Technikdirektor Patrick Head dies nicht so gerne sah, wechselte Newey zu Erzkonkurrent McLaren. Seither baute Williams nur mehr mittelprächtige Boliden.

Gerhard Berger hat keine Probleme damit, zu sagen was er denkt: „Man muss klar sagen, dass die Erwartungen nicht eingetroffen sind und die Versprechungen, die man BMW gegeben hat, nicht gehalten wurden. BMW baut seit Jahren den vielleicht besten Formel 1-Motor und wird immer wieder eingebremst.“

Auch in der laufenden Saison darf man sich nach dem fünften Saisonrennen etwaige Titelambitionen bereits wieder abschminken - das sieht auch Berger nicht anders: „Wir werden zwar in dem einen oder anderen Rennen, wo der Motor speziell zur Geltung kommt, ganz vorne dabei sein, aber die WM zu gewinnen ist dieses Jahr unter normalen Umständen nicht mehr möglich.“

Berger empfiehlt für 2004, für jenes Jahr also, in dem er kein Verantwortungsträger mehr für das BMW-Formel-1-Projekt sein wird, „das Auto konstant weiterzuentwickeln und die Weichen für das nächste Jahr zu stellen.“ Und sagt abschließend wenig missverständlich: „Aber Kompromisslösungen streben wir sicher nicht an.“

Bei Williams gibt es also Handlungsbedarf – der FW25 sieht zwar „schneidiger“ als seine Vorgänger aus – bei näherem Betrachten kann man aber nicht viel mehr als eine plumpe Kopie des Ferrari F2002 erkennen. 2004 wäre Williams also gut beraten, eigene und vor allem innovative Ideen in den Fahrzeugbau einfließen zu lassen.

Immer wieder ertönen Stimmen, die darüber klagen, dass in Grove ausgerechnet der früher so erfolgreiche Technikdirektor Patrick Head die Entwicklung mit seiner konservativen Denkweise blockiere. Head selber spricht ja immer wieder von den „guten, alten Zeiten“ – vielleicht sollte der Brite bedenken, dass Erinnerungen und alte Erfolge nicht unbedingt jene Zutaten sind, die man für den Bau eines schnellen Chassis benötigt.

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