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Harte Worte von Alain Prost

Laut der Sun glaubt der Ex-Teamchef, dass Ferrari die WM nur durch eine gezielte Teamaktion beim Start des USA-GP gewonnen hat.

Michael Schumacher ist der erfolgreichste Formel 1-Pilot aller Zeiten – er ist der einzige Sechsfachweltmeister. Man mag ihn sympathisch finden oder nicht – an seinen Qualitäten kann man schwer rütteln, da sie einfach da sind – und zwar unübersehbar.

Wenn sein geliebter Ferrari mal schlecht liegt oder es im Rennen zu Zwischenfällen kommt, holt er immer noch ein paar WM-Zähler an Land. Doch einen Kritikpunkt gibt es, den man dem Deutschen durchaus vorwerfen kann: Michael Schumacher entzog sich bislang einem harten Kampf gegen einen ebenbürtigen Teamkollegen – und zwar durch gezielte Personalpolitik und vertraglich abgesicherten Nr.1-Piloten-Status.

Der viermalige Weltmeister und ehemalige Teambesitzer Alain Prost hatte keine derartigen Verträge, musste immer wieder auch im Kampf gegen den Stallkollegen bestehen. Gegenüber der britischen Sun sagte Prost:

„Was mich am meisten ärgert ist die Art wie manche Fahrer Nr.1-Verträge unterschreiben, welche dem Nr.2-Piloten nichts anderes übrig lassen, als dem Teamleader die Stiefel zu lecken. Da kommt es zu keiner natürlichen internen Rivalität. Michael Schumacher ist ein außergewöhnlicher Fahrer. Aber die Umstände waren sehr oft auch nach seinem Geschmack.“

Prost fügt hinzu: „Michael erhielt niemals scharfen Gegenwind – weder in seinem eigenen Team noch von außen.“ Es gibt natürlich auch Argumente für die genannten Stiefellecker-Verträge – Alain Prost liefert – wissentlich oder nicht wissentlich - auch gleich eines mit: „Ferrari hätte niemals gesiegt, wenn sie zwei Fahrer für den Erfolg gepflegt hätten.“

Ein Ereignis der abgelaufenen Saison hat die Abneigung des Franzosen gegenüber der Nr.1/Nr.1b-Lösung bei der Scuderia Ferrari ganz besonders ernährt – der Start zum Grand Prix der USA in Indianapolis.

„Stiefellecker“ Rubens Barrichello stand dort auf Startplatz 2, auf der rechten Seite. Michael Schumacher startete von der vierten Reihe aus, seine Seite war die linke. Barrichello hatte einen schlechten Start, hielt die Autos der rechten Seite auf, profitiert hat Michael Schumacher.

Laut den Kollegen der Sun glaubt Prost, dass dies eine stabsmäßig geplante absichtliche Aktion gewesen sei, um Ferrari den Titel zu bescheren. Viele Fans hätten dies nicht erkannt. Prost sagt: „Der Start in Indianapolis hat mich wirklich krank gemacht. Vielleicht war es einfach die einzige Möglichkeit, um zu gewinnen – aber Ferrari geht manchmal einfach zu weit.“

Ungeachtet der doch recht schweren Vorwürfe von Ex-Ferrari-Kunde Alain Prost an die Scuderia: Für einen Michael Schumacher am Zenit seiner Karriere könnte ein ebenbürtiger Teamkollege eigentlich die optimale Herausforderung sein.

Sich gegen einen vertraglich gleichberechtigten Montoya, Räikkönen, Alonso, Webber oder Fisichella auf sportlichem Wege durchzusetzen, würde den vielen WM-Kronen des Kerpeners zusätzliche kleine, aber feine Zacken verleihen.

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