Formel 1: News | 17.02.2004
"Ein Bridgestone-Team muss beide Titel holen"
Bridgestone-Chefentwickler Hirohide Hamashima über die Erkenntnisse der Winter-Tests, das neue Reglement, die Ziele für 2004 und vieles mehr.
Sie haben in der wichtigen Winterpause zahlreiche Tests durchgeführt. Welche Maßnahmen hat Bridgestone ergriffen, um auch im siebten Jahr in Folge ganz an der Spitze zu stehen?
Natürlich haben wir zahlreiche verschiedene Konstruktionen und Profile für die nächste Generation von Formel 1-Reifen getestet und wir sind mit den Ergebnissen recht zufrieden. So haben wir vor kurzem Tests in Valencia durchgeführt, einem bislang eher ungünstigen Kurs für Bridgestone. Die Ergebnisse dieser Woche legen nahe, dass sich das inzwischen geändert hat. Wir sehen jetzt eigentlich ganz gut aus.
Die Regeln für die endgültige Reifenwahl haben sich 2004 geändert. Wie wirkt es sich auf Bridgestone und seine Teams aus, dass die endgültige Entscheidung bereits nach zwei Trainingsläufen am Freitag getroffen werden muss?
Wir sehen darin eigentlich kein großes Problem. Schließlich stehen ja alle Teams vor derselben Situation. Auch wenn der Streckenzustand nicht so gut sein sollte und sich am Wochenende jederzeit noch ändern kann, werden wir im Vergleich zu 2003 bereits am Freitag erheblich mehr Daten zur Verfügung haben.
Im letzten Jahr entschieden sich nur zwei Bridgestone-Teams, die Reifen zwei Stunden lang privat zu testen, bevor alle in das nur einstündige, freie Training gingen. In diesem Jahr haben alle unsere Teams zwei Stunden freies Training zur Verfügung, in dem sie ihre Wahl für die beiden Reifenspezifikationen und das Setup treffen können.
Die technischen Vorschriften schreiben in diesem Jahr einen kleineren Heckflügel vor. Wie wirkt sich das auf die Bridgestone-Reifen aus?
Naja, um ehrlich zu sein, werden wir abwarten müssen, wie sich die kleineren Flügel auf die Reifen auswirken werden. Wir haben noch nicht genügend Daten, um eine sichere Aussage treffen zu können. Ich bin aber sicher, dass sich die Entwickler in unseren Teams darüber längst Gedanken gemacht haben. Wir lernen ständig dazu, was die Synergien zwischen Fahrzeug und Reifen angeht. Grundsätzlich erwarten wir aber von unseren Teams, dass sie Fahrzeuge entwickeln, die den Reifen ihre Arbeit möglichst erleichtern – ob mit oder ohne neuem Heckflügel.
Inwiefern betrifft Bridgestone die Änderung des Speedlimits in der Boxengasse?
In diesem Jahr steigt das Speedlimit in der Boxengasse von 80 auf 100 km/h. Dadurch erwarten wir häufigere Boxenstopps. Wo bisher zwei Stopps eingeplant waren, wird es vermutlich drei geben. Für uns bedeutet das, die Reifen dieser veränderten Situation anzupassen.
Was sind Ihre Ziele für 2004?
Ein Bridgestone-Team muss wieder beide Weltmeistertitel holen! Wir werden alle unsere Teams dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen und erneut besser als 2003 zu sein.