Formel 1: News | 11.02.2004
"Ralf hätte auf mich hören sollen"
Ralf Schumachers Manager Willi Weber gesteht taktische Fehler bei der Verhandlung um eine Vertragsverlängerung ein, die Schuld daran trage aber Ralf.
Am Ende dieses Jahres läuft der Vertrag von BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher ebenso aus wie jener von Juan Pablo Montoya. Und während Montoya bereits im vergangenen Jahr überraschend früh Nägel mit Köpfen gemacht und einen Vertrag bei McLaren Mercedes unterschrieben hat, steht die Zukunft des jüngeren der beiden Schumacher Brüder noch in den Sternen – allerdings nicht den silbernen...
Denn auch Ralf wollte frühzeitig Klarheit über seine Zukunft haben und den Vertrag mit dem Rennstall von Frank Williams noch während des letzten Jahres verlängern – ein Fehler wie sein Manager Willi Weber im Nachhinein erklärt:
„Ralf wollte schnell Sicherheit und deshalb schon früh Klarheit. Ich hasse es, so früh zu verhandeln, und war dagegen. Mit dem frühen Verhandlungseinstieg haben wir Frank Williams zu viel Spielraum überlassen. Ralf hätte auf mich hören sollen. Ich habe mit 61 Jahren mehr Lebenserfahrung als er mit 28.“
Eine Gehaltskürzung wäre für Weber dabei überhaupt kein Problem gewesen: „Ralf und ich verzichten gern auf Gehalt, wenn wir dafür Erfolg haben,“ verriet der Schwabe der Sport Bild.
„Ich bin nicht bereit, erst Aufbauarbeit bei BMW-Williams geleistet zu haben und nicht dabei zu sein, wenn der Kuchen verteilt wird,“ erinnert Weber aber auch an den Fall Jacques Villeneuve, der nach der letzten Saison „sein“ Team BAR verlassen musste, welches nun anscheinend endlich einen konkurrenzfähigen Wagen gebaut zu haben scheint.
Eine Wiederaufnahme der gestoppten Verhandlungen mit Williams steht Weber erst nach „den ersten drei Rennen“ ins Haus, wenn klar ist, wie konkurrenzfähig der neue FW26 ist. Dabei steht der Motorenpartner BMW „voll hinter Ralf“, doch in der Fahrerfrage haben noch immer Frank Williams und Patrick Head das Sagen. „BMW kann nur Empfehlungen aussprechen.“
Doch dies könnte unter Umständen gar nicht notwendig sein, denn „Williams ist nach wie vor an Ralfs Verbleib interessiert,“ so Weber. „Sollten wir wechseln müssen, wird es mit einem Engagement bei einem Spitzenteam natürlich eng..."