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Verstappen: Kein Cockpit & Trennung von Sponsor Trust

Nach dem ergebnislosen Verhandlungstheater mit Jordan hat Jos Verstappen kein Cockpit mehr. Sponsor Trust gibt dem Holländer die Schuld am Scheitern der Gespräche.

Quizfrage: Um welches Theater und um welches Stück handelt es sich? Es wurde verhandelt, abgebrochen, verhandelt, abgebrochen, verhandelt, abgebrochen. Dazwischen wurden in den Medien zahlreiche Presseerklärungen respektive Vertragsunterzeichnungen angekündigt, mit dem Satz „Ein Deal ist ein Deal“ darauf hingewiesen, dass man nicht mit sich spielen lasse, ein Schweigeabkommen getroffen und wieder gebrochen sowie ein Firmenlogo aufgeklebt und wieder abgerubbelt. Richtig, es handelt sich um das Jordan-Cockpittheater, das Stück heißt „Die Verhandlungen zwischen Jos Verstappen, dessen Sponsor Trust und Rennstallbesitzer Eddie Jordan“. Diese Aufführung ist rekordverdächtig, dauerte sie doch Wochen, nein Monate lang. Gestern Freitag allerdings wurde der letzte Akt gegeben. Eddie Jordan verpflichtete den Italiener Giorgio Pantano als Teamkollegen von Nick Heidfeld.

Es ist bezeichnend für den Zustand der gegenwärtigen Formel 1, dass ein erfahrener und schneller Mann wie Jos Verstappen sich einer solchen Tortur ausliefern muss. Dass ein Pilot wie Jos Verstappen - der letztes Jahr in Suzuka seinen 107. Grand Prix bestritten hat und der ob seines herzhaften Fahrstils über zahlreiche Fans, nicht nur in Holland, verfügt – sich mit dem Millionensponsor an der Hand anbieten muss wie ein junger Bezahlfahrer. Und das nur, um in einem der schlechtesten Boliden des Feldes hinterherfahren zu dürfen. Das erwähnte Stück ist Komödie und Trauerspiel zugleich...

Für „Jos The Boss“ war es eine Hochschaubahn der Gefühle, auf seiner Website berichtet er seinen Fans: „Immer wieder hatten wir das Gefühl, der Sache näher zu kommen. Vor allem in dieser Woche, als wir die Gespräche noch einmal aufgenommen haben. Letzte Woche noch hatten wir das Gefühl, dass wir uns im Kreise drehen, da war keine Lösung in Sichtweite. Wir haben unser Bestes gegeben, aber Eddie Jordan wollte nicht nachgeben. So lief es letztlich die ganze Zeit über...“

Dass diese ganze Angelegenheit äußerst deprimierend ist, gibt Jos Verstappen offen zu – aber er sieht immer noch Licht am Ende des Tunnels: „Ich bin sehr enttäuscht. Aber ich kann auch Möglichkeiten in der Zukunft sehen. Ich werde sehen, ob all die Fahrer, die jetzt als GP-Piloten unterschrieben haben, auch den Erwartungen entsprechen. In jedem Jahr gibt es Fahrerwechsel während der Saison. Ich muss bereit sein. Ich konzentriere mich darauf, in körperlicher Topform jederzeit bereit dafür zu sein, in ein Auto zu steigen und Gas zu geben.“

Sollte ein schwarzes Cockpit frei werden, würde Verstappen jedoch keinesfalls zuschlagen. Der Niederländer bleibt bei seiner Meinung, eine Rückkehr zu Minardi schließt er definitiv aus: „Ich möchte nicht in jenem Auto sitzen, welches immer am Ende der Startaufstellung steht. Ich will das kein weiteres Jahr durchmachen. Das ist nichts für einen Fahrer mit meiner Erfahrung und meinem Talent. No Way.“

No Way sagt nun auch der größte der Verstappen-Sponsoren, das Unternehmen Trust....

Trust-CEO Perridon: „Verstappen hat beim Gehalt übertrieben!“

Trust-Boss Michel Perridon war „not amused“ über den Ausgang der Verhandlungen zwischen Eddie Jordan und Jos Verstappen. Der irische Teamchef verpflichtete nach einem langen Hin und Her den Italiener Giorgio Pantano, so dass im Moment kein Platz mehr in der Formel 1 für den 107-maligen GP-Teilnehmer Verstappen ist.

„Ich gebe Eddie Jordan nicht die Schuld, dass er Jos nicht genommen hat, aber die Schuld tragen Huub Rothengatter und Jos selbst“, übte Perridon harte Kritik gegenüber dem Management und Verstappen aus. „Sie haben zu hart gespielt und die Gehaltsvorstellungen waren übertrieben. Dazu verlangten sie einige Plätze auf dem Jordan für zusätzliche Sponsoren.“

Nicht hilfreich während der Verhandlungen war die Tatsache, dass Rothengatter nicht der beste Freund von Eddie Jordan ist. Perridon zeigte sich anschließend sehr enttäuscht und wütend. Gegenüber dem Algemeen Dagblad sagte der CEO: „Ich werde mein Geld nicht mehr in Jos stecken, aber es wird einen Niederländer in der Formel 1 geben und Christijan Albers hat die besten Karten.“

Trust zieht bereits die Möglichkeit in Betracht, Albers dieses Jahr in der DTM zu unterstützen und ihm nächsten Jahr den Einstieg in die Formel 1 zu ermöglichen.

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