Formel 1: News | 08.03.2004
"Wir müssen uns auf die Hinterbeine stellen"
Ralf Schumacher ist mit der Performance seines Boliden nicht zufrieden, möglicherweise könnte er 2005 bei Renault andocken, meint Manager Weber.
Alles andere als die Weltmeisterschaft ist eine Enttäuschung, hieß es vor dem Australien GP im Lager von BMW-Williams. Doch die Weiß-Blauen werden kräftig am FW26 arbeiten müssen, um dieses Ziel zu erreichen, denn: In Melbourne konnten Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher dem Ferrari-Express nichts entgegensetzen.
„Es gibt drei Dinge, die Probleme machen“, sagte Ralf Schumacher nach dem Rennen und sprach auch die Rochennase an, die offenbar nicht die erhofften Vorteile bringt. „Unsere Aerodynamik ist nicht gut genug, unser Auto müsste noch leichter werden, unsere Reifen sind sehr gut für ein paar Runden, bauen dann aber stark ab.“
Die Ferrari-Performance scheint Ralf ziemlich überrascht zu haben. Ralf zum sportinformationsdienst: „Wir müssen uns jetzt auf die Hinterbeine stellen. Ich bin sicher, dass wir das können. Wenn wir es in diesem Jahr nicht können, dann nie. Die nächsten beiden Grand Prix sind keine Europa-Rennen, da wird es schwierig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir auf einmal Ferrari vor der Nase her fahren, das wäre schön. Das Ergebnis von heute hat aber sicher Einige aufgeweckt.“
Nach dem Schock von Melbourne wird Ralf „einige Tage Urlaub in Dubai“ machen und anschließend nach Malaysia fliegen. Derweil liegen die Vertragsverhandlungen noch immer auf Eis. „Frank Williams und ich haben bewußt eine Verhandlungspause vereinbart, damit wir etwas Druck rausnehmen“, sagte Ralfs Manager Willi Weber der FAZ. „Wir werden uns nach Bahrain zusammensetzen und dann eine gemeinsame Lösung finden - oder auch nicht.“
Beim Gehalt will Weber jedenfalls „keinen Millimeter abrücken“ und sollten beide Parteien keinen Konsens finden, gäbe es ja noch andere Rennställe wie etwa Renault: „Warum sollte Renault besetzt sein?“, so Weber.
„Der sportliche Leiter von Renault, Flavio Briatore, ist mein Freund, und ich habe schon mit ihm gesprochen. Aber mein ganzes Sinnen und Trachten richtet sich zunächst darauf, dass Ralf bei BMW-Williams bleibt. Wir bekommen übrigens eine Riesenunterstützung von BMW, was ein gutes Gefühl ist.“