F1: Kurioses | 08.06.2004
Das war auch Gerhard zu laut
Kurioses: Beim GP von Kanada im Jahr 1989 erzwang Gerhard Berger in seinem Ferrari einen Startabbruch. Der Grund: Er hatte seine Ohrstöpsel vergessen...
Michi Gamauf
Beim Grand Prix von Kanada 1989 in Montreal stand Österreichs große Hoffnung Gerhard Berger in der zweiten Startreihe. Als der Tiroler den Ferrari für die Einführungsrunde startet, war plötzlich irgendetwas anders als sonst. Nach wenigen Metern war das Rätsel gelöst: der Motor war unwahrscheinich laut - und Berger wusste: Er hatte seine Ohrstöpsel vergessen.
Eine komplette Renndistanz hätte nicht einmal der wildeste Hund durchgestanden. Aber an die Box fahren, als Letzter zu starten und wie ein Vollidiot dastehen? Sicherlich nicht. Also zur Startaufstellung. Kurz bevor die Ampel auf Grün springen konnte, riss Berger seine Arme hoch und provozierte einen Startabbruch.
Als seine Mechaniker entsetzt zum Wagen gelaufen kamen, konnte der Tiroler das Grinsen wohl kaum mehr unterdrücken: "Startets den Motor ganz locker und gebts mir auf schlaue Art ein Paar Ohrstöpsel...". Natürlich musste man aufpassen, fast hundert Fernsehstationen und um die 400 Millionen Zuschauer fixierten Bergers Ferrari.
Die Mechaniker verlagerten die Action auf den Motor, nahmen den Deckel ab und fummelten drin herum. Berger saß an der Boxenmauer und zwischendurch drückte ihm jemand etwas in die Hand...
Doch das Schauspiel wurde nicht belohnt: nach sechs Runden stellte Berger seinen Ferrari mit Getriebeschaden ab.
Weitere Kuriositäten aus der Königsklasse finden Sie in der Navigation links unter „Kurioses“.