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"Es ist schade, wie in der F1 miteinander umgegangen wird"

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve lässt kein gutes Haar an der Formel 1, seiner Meinung nach wollen die Hersteller ein Feld voller Raikkonens...

Während es mit den Präsentationen der neuen F1-Boliden für die anstehende Saison 2004 im Moment Schlag auf Schlag geht und nach McLaren, Williams und Sauber am kommenden Rennwochenende auch Toyota und Jaguar ihre neuen Autos vorstellen werden, wird die Formel 1 in diesem Jahr zum ersten Mal seit Jahren mit nur einem einzigen Weltmeister auskommen müssen.

Denn der einzige weitere Champion des Starterfeldes neben Michael Schumacher, der Kanadier Jacques Villeneuve, wird in dieser Saison, trotz hartnäckiger Gerüchte über ein Jordan-Engagement, wohl nicht mehr aktiv sein.

Entsprechend enttäuscht zeigt sich der Franko-Kanadier dieser Tage von der heutigen Formel 1 und deren neuer Geschäftsmentalität. „Ich habe mich gratis angeboten,“ wird Jacques im Interview mit "Motorsport aktuell" zitiert. „Wenn aber Williams einen Mark Webber bevorzugt und Sauber einen Felipe Massa holt, von denen man nicht weiß, ob sie das Potenzial zum Weltmeister haben, dann frage ich mich, wohin das führt.“

Mit Blick auf den extrem früh bekannt gegebenen Montoya-Wechsel von Williams zu McLaren sagt Villeneuve: „Es ist typisch F1, dass dieser Wechsel publik gemacht wurde. Damit wollte McLaren Williams ärgern und einen Rausschmiss Montoyas provozieren. In der Formel 1 gibt es nur zehn Teams und zwanzig Fahrer. Es ist eine Schande, dass so miteinander umgegangen wird.“

„Trotz meiner angeblich großen Klappe habe ich Prinzipien. Ich bin ein Racer und lebe für diesen Sport,“ beruft sich der Ex-Weltmeister des Jahres 1997 auf den Wandel der F1. „Die Formel 1 lebt nur für das Business. Mit wenigen Ausnahmen geht es vielen in diesem Sport nur darum, ihr Vermögen zu vergrößern und ihr Ego aufzupolieren.“

Demzufolge wäre für viele Größen vergangener Tage in der heutigen Königsklasse kein Platz: „Mein Vater hätte genauso keinen Platz mehr im heutigen GP-Zirkus wie ein Prost, Mansell, Piquet oder Lauda,“ bedauert Villeneuve die aktuelle Entwicklung weiter.

„An ihrer Stelle fahren heute alles Roboter. Die Hersteller wollen am liebsten ein Feld voller Räikkönens. Ich bin gespannt wie sich Montoya bei McLaren aus der Affäre zieht. Die werden ihn einer saftigen Gehirnwäsche unterziehen, da bin ich mir sicher...“

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