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F1-Kommission lehnte neues Quali-Format ab!

Das eigentlich schon beschlossene und ab Silverstone geplante neue Qualifying wurde heute von der F1-Kommission abgelehnt. Der aktuelle Modus bleibt...

Eigentlich hätte heute auf dem Londoner Flughafen ein ab Silverstone in Kraft tretendes neues Qualifying abgesegnet werden sollen. Die Teamchefs hatten sich zuvor auf ein von Formel 1-Zampagno Bernie Ecclestone vorgeschlagenes System geeinigt, welches dem bis Anfang 2003 geltenden traditionellen Qualifikationsmodus ähnlich war. In zwei Sessions zu je 25 Minuten wären alle Piloten mit „leeren Tanks“ auf Zeitenjagd gegangen, die besten Zeiten pro Fahrer wären addiert und für die Ermittlung der Startposition herangezogen worden.

Das vielerorts immer noch in der Kritik stehende und die Ergebnisse verzerrende Tankverbot nach dem Qualifying hätte am kommenden Wochenende in Magny Cours seinen Abschied gegeben. Doch die Formel 1-Kommission hat dies bei ihrem Treffen überraschend abgelehnt. Die Formel 1 wird dem aktuellen Modus also treu bleiben. Auch das hyperlangweilige und recht sinnlose 1. Qualifying bleibt der Königsklasse erhalten.

Für Bernie Ecclestone war die Abstimmung eine Niederlage, enttäuscht erklärte er gegenüber Reuters: „Die FIA wollte das vorgeschlagene neue Qualifying nicht übernehmen. Es wird nun so bleiben wie es ist. Es gibt keinerlei Änderungen – es bleibt so langweilig wie es bislang war.“

FIA-Präsident Max Mosley erklärte: „Bei dem Meeting herrschte das Gefühl, dass sich der Vorschlag nicht wirklich von dem bis 2002 geltenden System unterscheiden würde und vielleicht bräuchte man eine etwas radikalere Lösung.“

Warum die plötzliche Kehrtwendung? Die zehn Teamchefs hatten sich im Vorfeld auf das neue System geeinigt, es müsse nur noch von der Formel 1-Kommission abgesegnet werden, hieß es – doch wenig später äußerten die Vertreter der TV-Promotoren ihre Bedenken. Sie befürchteten eine zu Beginn der jeweils 25minütigen Sessions leere Strecke und eine Unübersichtlichkeit, wenn am Ende wieder alle Piloten auf die Strecke stürmen. Zudem gab es aber auch Bedenken der Sponsoren, für die das Einzelrunden-Qualifying garantierte TV-Werbezeiten bedeutet. Daher waren auch die Bosse der kleinen Teams in diese Richtung hingehend besorgt.

Wie es scheint, haben die Geldgeber und TV-Promotoren den Ecclestone’schen Änderungswünschen einen Riegel vorgeschoben, nach dem Motto: Wer zahlt, sagt an. Dass dieser Zickzack-Kurs für das Image der Formel 1 wenig zuträglich ist, befürchtet auch Jaguar-CEO Tony Purnell, gegenüber Reuters erklärte er: „Wir haben einen Wechsel bekannt gegeben, alle haben zugestimmt und jetzt stoppen wir das Ganze plötzlich. Ich bin verwirrt. Ich denke, das ist sehr schlecht für die Formel 1, es ist eine negative Botschaft.“

Purnell berichtete auch offen, dass sich Bernie Ecclestone seltsamerweise bei dem Treffen heute nicht in Übermaß für seinen Vorschlag eingesetzt habe. Was im krassen Gegensatz zu seiner nach dem Treffen geäußerten Enttäuschung steht. Purnell dazu: „Ich bin ein bisschen verloren in dieser Angelegenheit.“ Am Ende sagt Purnell: „I am mystified.“ Dieser Satz passt sowohl zum weiterhin bestehenden und aufgrund der unterschiedlichen Spritmengen verklärten Einzelrunden-Qualifying als auch zur wenig nachvollziehbaren Politik der Königsklasse...

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