Formel 1: News | 03.08.2004
F3000-Team Arden bald in der Formel 1?
Sollte die FIA Formel-1-Kunden-Chassis zulassen, wäre das erfolgreiche Formel-3000-Team Arden bereit, schon 2005 in die höhere Klasse zu wechseln.
1997 gründete der ehemalige Rennfahrer Christian Horner das Formel-3000-Team Arden. 2002 wäre Tomas Enge mit Arden Europameister geworden, hätte er keine verbotenen Substanzen zu sich genommen. 2003 holte man schließlich mit Björn Wirdheim den Titel, und auch in diesem Jahr dominiert mit Vitantonio Liuzzi ein Arden-Pilot die Serie. In der Teamwertung führt Arden mit 18 Punkten Vorsprung. Liuzzi und Arden haben bislang 7 von 8 Rennen gewonnen, bei einer Nullrunde von Liuzzi auf dem Nürburgring sprang Robert Doornbos in die Presche und holte für das Team den zweiten Platz.
Arden und Liuzzi beherrschen die Formel 3000 in diesem Jahr wie die Scuderia Ferrari und Michael Schumacher die Formel 1. Kein Wunder, dass die Scuderia bereits ein Auge auf den Italiener geworfen haben soll. Arden-Teamchef Horner attestiert Liuzzi: „Vitantonio ist ein Star der Zukunft. Er verdient es, im nächsten Jahr in die Formel 1 aufzusteigen.“
Im nächsten Jahr verwandelt sich auch die Formel 3000 in die Formel GP2 – gegenüber F1 Central erklärte Horner, er habe großes Interesse an der neuen Rennserie, könne sich aber auch einen Wechsel in die Euro 3000 vorstellen, sollten die aktuellen F3000-Boliden in der kommenden Euro 3000 verwendet werden dürfen.
Aber es gibt noch ganz andere Pläne. Arden hat bereits mehrmals sein Interesse bekundet, einen Aufstieg in die „Königsklasse“ zu wagen. Dabei gibt es zwei Hindernisse: Die hohe Kaution, die neue Teams hinterlegen müssen, und es müsste den Teams erlaubt werden, Kundenchassis zu erwerben.
Horner sagt dazu: „Die Formel 1 ist natürlich die Krone des Motorsports. Ich denke, dass wir dafür gerüstet sind, und sobald Privatteams ihre Autos bei einem anderen Team kaufen können, sollten wir in der Lage sein, aufzusteigen.“
Der Arden-Teamchef weiter: „Ich finde auch, dass die Formel 1 davon profitieren würde, wenn ein junges aufregendes Team hinzukommt, ähnlich wie das 1991 bei Jordan der Fall war. Aber wie gesagt geht das bei uns nur dann, wenn Kundenchassis erlaubt werden.“ Da Arden seine Boliden ankauft, verfügt man über keinerlei Infrastruktur, um einen eigenen Rennwagen zu entwerfen, geschweige denn zu bauen. Horner weiß: Der Formel 1 würde ein größeres Starterfeld gut tun...
Der britische Arden-Teamchef hat sich bereits auf dem Gebrauchtwagenmarkt der Formel 1 umgesehen: „Wenn wir beispielsweise im nächsten Jahr mit einem diesjährigen Renault oder B.A.R. in der Weltmeisterschaft antreten würden, könnten wir durchaus einigermaßen konkurrenzfähig sein. Der Wagen sollte standfest sein, und mit zwei jungen Piloten könnten wir sicher auch ein paar WM-Punkte an Land ziehen.“
Unterdessen wurde bereits der Prototyp des künftigen Formel-GP2-Boliden getestet, der von einem Renault-Motor angetrieben wird – Horner sagt: „So weit ich weiß, war dieser Test lediglich ein erster Systemcheck, aber der Wagen sieht wie ein aktuelles Formel-1-Fahrzeug aus.“ Horners einziger Kritikpunkt an der neuen Formel GP2: „Ich hätte mir gewünscht, dass sie 'Formel 2' genannt wird...“