MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

"Michael Schumacher ist nur schwer zu schlagen"

Gerhard Berger wirft einen Blick auf die Top-Piloten der F1-Saison 2004 und analysiert, wer den Titel holen könnte und wer weiter warten muss.

Zwar wird man bei McLaren nicht müde zu betonen, dass David Coulthard durchaus in diesem Jahr Weltmeister werden könnte und freut sich auch Rubens Barrichello bei Ferrari auf einen erfolgreichen Titelkampf, doch werden im Moment nur vier Namen heiß gehandelt, wenn es um den Formel 1 Weltmeister des Jahres 2004 geht: Ralf Schumacher, Juan Pablo Montoya, Kimi Räikkönen und Michael Schumacher.

Zwei dieser vier vermeidlichen Titelkandidaten waren bis zum Saisonende 2003 noch Schützlinge des Österreichers Gerhard Berger – nämlich die beiden BMW-Williams-Piloten Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya. Entsprechend überrascht es nicht, dass der ehemalige BMW-Motorsportdirektor sagt: „Ich bin geneigt mein Geld auf Ralf zu setzen.“

„Der BMW-Williams wird 2004 ein Auto in Höchstform sein, Ralf ist immer reifer geworden, und wenn er über die ganze Saison konstante Leistungen zusammenbringt, wird er vielleicht wirklich am Ende ganz vorne stehen“, prognostizierte der zehnfache Grand Prix Sieger im neuen kicker F1 Sonderheft. „Wenn das Auto passt, könnte Ralf durchaus Weltmeister werden.“

Als eine Team-interne Gefahr sieht Berger hierbei natürlich den heißblütigen Kolumbianer Juan Pablo Montoya, welchen auch die frühe Bekanntgabe seines Wechsels zu McLaren Mercedes nicht aufhalten wird: „Nichts wäre Juan lieber als die WM zu gewinnen und die Nummer 1 zu McLaren mitzunehmen,“ sagt Berger. „Aber er darf Ralf nicht unterschätzen – der hat mindestens das gleiche Potenzial. So wird es zwischen den beiden hin und her gehen, bis gegen Saisonende klar wird, wer letztlich die Nase vorn hat. Ich bin mir sicher: Es wird ein ziemlich harter Kampf um die WM. Weil nämlich Montoya beweisen möchte, dass er der Beste ist, und weil Schumacher zeigen will: Ich bin die Zukunft von BMW-Williams.“

Die Zukunft von Montoyas neuem Arbeitgeber McLaren Mercedes sitzt unterdessen schon im MP4-19 und hofft nach dem Vizetitel im Vorjahr nun den ganz großen Pokal entgegen nehmen zu dürfen. Gerhard Berger gibt jedoch zu bedenken: „Es kommt darauf an, wie gut der McLaren in diesem Jahr ist. Das kann man allein auf Basis der bisherigen Tests noch nicht abschätzen.“

„Kimi war schon letztes Jahr, zusätzlich zum Malaysia-Sieg, sieben Mal Zweiter, was beweist: Er ist konstant schnell, unerschrocken und respektlos – so geht er an die Geschichte heran. Seine einzige relative Schwäche: dass er vielleicht noch etwas unerfahren ist, aber das wird mit jedem Jahr perfekter.“ Entsprechend verweist der Österreicher auf das Vorjahr: „Schon 2003 hat er, würde ich sagen, die wenigsten Fehler von allen gemacht – Schumi inklusive.“

Und was ist mit diesem amtierenden Champion Michael Schumacher? „Der sechsmalige Weltmeister ist nach wie vor nur schwer zu schlagen“, bleibt Berger realistisch. „Es könnte aber sein, dass 2004 die Reifen die Schwachstelle von Ferrari und Michael sein werden. Ob die Reifen allein die WM entscheiden? Man muss immer davon ausgehen, dass in der Formel 1 vier Grundfaktoren wichtig sind – und alle vier sind, möchte ich fast sagen, kriegsentscheidend: Reifen, Motor, Aerodynamik und Fahrer. Wenn nur einer der vier Faktoren nicht stimmt, kannst du nie und nimmer siegen!“

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Vor einigen Monaten wurde über ein LMDh-Programm von Mercedes-AMG spekuliert, doch jetzt stellt Sportchef Toto Wolff klar, warum Le Mans "zurzeit keine Option" sei

Während der Scherer-Phx-Audi im ersten Qualifying die Bestzeit fährt, hat das Schwesterauto Probleme - Brennender Porsche liefert spektakuläre Bilder

GP von Österreich: Freitag

Bestzeit für Norris

McLaren dominiert im zweiten Freien Training in Spielberg, aber Lewis Hamilton droht nach einer Behinderung noch Ärger mit den Rennkommissaren

"Wir sind im Austausch"

Vettel als Nachfolger von Helmut Marko?

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel könnte mit Red Bull in die Formel 1 zurückkehren und führt bereits Gespräche - Wird er Nachfolger von Helmut Marko?