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Coulthard: "Streikaktionen sind nicht auszuschließen"

Die Fahrergewerkschaft der Formel 1 macht Ernst: GPDA-Direktor David Coulthard schließt auch einen Streik nicht aus, es geht um die Sicherheit.

Irgendwie riecht es nach Veränderung in der "Königsklasse des Automobilrennsports". Da entdeckt die FIA auf einmal das Internet als adäquates Instrument, um damit die Meinung der Fans einzuholen. und sie erkennt, dass ein Formel-1-Bolide schöne fette Slicks haben soll und zudem das Fahrkönnen wieder in den Vordergrund zu rücken sei.

Und auch bei den Fahrern scheint sich jetzt etwas zu tun. Es ist noch nicht allzu lange her, da wurden die Formel-1-Piloten von höchster Stelle als "Idioten, die vom LKW winken" bezeichnet. Und auch bei der Erstellung neuer Regeln oder Qualifying-Modi werden alle möglichen Stimmen angehört, nur die der Fahrer nicht. Jetzt allerdings scheint das Maß voll zu sein.

David Coulthard ist neben Michael Schumacher, Jarno Trulli und Mark Webber einer der Direktoren der Fahrergewerkschaft GPDA. Das Anliegen der Piloten: Es geht um Sicherheitsbedenken - geben wird es sie wahrscheinlich schon länger, doch seit dem USGP-Debakel werden sie auch offen ausgesprochen. Gefordert werden verbesserte Sicherheitsvorkehrungen bei Testfahrten - man möchte den gleichen Sicherheitsstandard, der auch an den Rennwochenenden Usus ist. Dazu kommt jenes Statement, welches die Mehrzahl der Fahrer nach dem USGP veröffentlicht hat - in diesem Schreiben wird die Entscheidung der Reifenfirma Michelin, am Renntag nicht zu fahren, unterstützt. Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich jener von der FIA in Indianapolis vorgeschlagenen Lösung, welche vorsah, dass die Michelin-Boliden stets durch die Boxengasse fahren sollten, um die Problemkurve zu meiden.

Eigentlich hätte es bereits vor dem Grand Prix von England ein Treffen der Piloten mit FIA-Präsident Max Mosley geben sollen, doch der stolze Brite sagte dieses kurzfristig ab, weil David Coulthard öffentlich Kritik am Regelwerk äußerte. Das Meeting soll am 1. August in Südfrankreich nachgeholt werden - allerdings können an diesem Tag nicht alle Piloten erscheinen. Takuma Sato beispielsweise hat bereits bei David Coulthard sein Fernbleiben angekündigt.

Coulthard erklärte gegenüber dem Daily Record, wie ernst es den Piloten ist: "Streikaktionen in der zweiten Saisonhälfte sind nicht auszuschließen. So stark sind die Sicherheits-Bedenken, welche meine Kollegen und ich seit dem USGP im letzten Monat hegen. Ich hoffe, das Meeting im August wird stattfinden. Wir wollen dafür sorgen, dass die Sicherheit oberste Priorität erlangt. Es ist möglich, dass wir streiken, sollten wir dazu gezwungen werden, etwas zu tun, bei dem wir uns nicht sicher fühlen. Wir hoffen natürlich, dass dies nicht passieren wird - aber wenn es nötig ist, werden wir zusammenhalten und rausmarschieren. Was in Indianapolis passiert ist, hat uns alle aufgerüttelt."

In Indianapolis wurde tatsächlich über die Köpfe der Fahrer hinweg entschieden. Die Vorschläge der FIA, dass 14 Autos jede Runde in die Boxengasse fahren, oder auch jener Vorschlag, dass die Michelin-Piloten in der Steilwandkurve ihre Geschwindigkeit reduzieren, hätte bei deren Durchführung zu haarsträubenden Unfällen führen können. Ein Chaos der schrägsten Sorte.

Und was die Testfahrten betrifft: Immer noch stellt es vielen Formel-1-Fans die Haare auf, wenn sie lesen, wie im Jahr 1986 der Italiener Elio de Angelis bei Testfahrten in Le Castellet nach einem Heckflügelbruch und einem schweren Einschlag minutenlang hilflos in seinem brennenden Brabham saß. Zwei Tage später verstarb der begnadete und bei allen wegen seiner bescheidenen Art beliebte Rennfahrer. Damals hat man begonnen, auch für Testfahrten erste Vorschriften in punkto Sicherheit einzuführen. Es wünscht sich wohl niemand, dass sich so etwas Schreckliches noch einmal wiederholt. Und wenn jene, die diesen Sport ausüben, Bedenken haben, dann muss ihnen zugehört werden. Es geht schließlich um ihr Leben - und bei all dem Geld, das ausgegeben wird, muss für die Sicherheit jede Summe Recht sein.

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