Formel Heinz | 28.06.2005
Halbzeit
Die Formel Heinz zieht Halbzeitbilanz, ein Rückblick auf den Verlauf der ersten Saisonhälfte und seine Darsteller darf da nicht fehlen.
Ja liebe Formel Heinz Fans,
es ist soweit, die erste Hälfte, die ersten 45 Minuten, wenn Sie so wollen, in der heurigen Formel Eins Saison sind vorbei und der Formel-I-Zirkus behält auch 2005 die Pole Position in der Startaufstellung der großen Sportereignisse.
19 Rennen auf fünf Kontinenten sind es heuer und 9 davon sind schon Geschichte. Bisher war es die Saison zweier Dominatoren – von Renault und Michael, ehm, nein Michelin.
Das französische Team um den Boxen Casanova Flavio Briatore mit den Superfahrern Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella beherrschte das erste Drittel des Jahres ganz klar. Der fesche Römer Fisichella siegte zum Auftakt beim Känguruh Grand Prix in Melbourne, sein Teamkollege, der andalusische Torrero Alonso holte sich die nächsten drei Rennen, ehe die Silberpfeile wieder zu fliegen begannen:
Dann drehte der finnische Iceman, Kimi Raikkonen, so richtig auf und bestätigte meine und Niki Laudas Vorhersage, dass er schon immer ein Anwärter auf den Titel war. Superchampion Michael Schumacher kämpft mit einem unterlegenen Auto und konnte nur einmal, beim Skandal Grand Prix in Indianapolis, den roten Renner ganz oben am Podest platzieren.
Jean Todt, der Napoleon der Formel 1, und Ross Brown, das Superhirn des Teams, konnten mir nicht sagen, warum die Ferraris bisher so hinterherhinken.
Es gibt, wie Sie ja wissen, kein Formel-I-Jahr ohne Machtspiele und ohne technische Überraschungen: Während die Einmotorenregel bisher keine Probleme machte, tobt ein unglaublicher „Reifenkrieg“ zwischen Michelin und Bridgestone.
Das Rennen in der Prärie von Indy, bei dem nur das Bridgestone Sextett um Punkte fuhr und unser Patrick Friesacher sensationell Sechster im Minardi wurde, schockte die amerikanische Öffentlichkeit. Michael Andretti, Sohn von Ex-Formel-1-Weltmeister Super Mario und 1993 selbst bei McLaren in der Formel Eins, verriet mir exklusiv, dass die Formel 1 in den USA schon Goodbye sagen könne.
Doch auch an der Teamfront tat sich einiges: Toyota und Red Bull Racing sind die Überraschungsteams des Jahres. Die Kölner Japaner sind dank des Superqualifiers Jarno Trulli, er hat in vier Wochen französisch gelernt, schon die dritte Kraft im Zirkus geworden und David Coulthard, der Transportunternehmersohn aus Schottland, hat als Kindergartenonkel für die Youngsters Klien, Liuzzi und Scott Speed einen großartigen Job gemacht, hat sie an die Topfahrer herangeführt und dafür auch Lob von Didi Mateschitz persönlich erhalten, wie er mir ganz stolz verriet.
Die Ehe zwischen Williams und BMW ging in die Brüche und die Bayern kauften sich das schweizer Sauber Team, wie Kroneleser schon vorher wussten. Sofort kursierten wieder Gerüchte, Gerhard Berger würde der neue Teamchef werden, doch der verriet mir bei einem Teller Spaghetti gekocht vom ewig jungen Jean Alesi, dass er noch auf Formel Eins Urlaub ist.
Es war bisher auch ein Jahr der großartigen Comebacks, wie etwa das von Mercedes Testweltmeister Alex Wurz. Unser Alex fuhr in Imola, beim Grand Prix von Italien, also San Marino in Italien, aufs Siegerpodest der ersten Drei, versäumte seinen ersten Sieg nur um weniger als eine halbe Minute.
Ein tolles Comeback lieferte auch Niki Lauda in der Kommentatorenbox, der mich beim Indy Grand Prix tatkräftig unterstützte und daher auch von uns, Ihnen allen und mir die „Män of se Rehs“ Trophäe erhielt.
Aber freuen wir uns auf die zweite Halbzeit, auf den die weiteren Highlights wie die alten, gemauerten Boxen von Spa oder Hockenheim, mit dem tosenden Motodrom, aber auch dem altehrwürdigen Monza, dem European Home of Motorracing, und dem nagelneuen Grand Prix der Türkei.
Es kann in einer Grand Prix Saison vieles passieren und es gab schon heiße Duelle zwischen F1-Fahrern. Derzeit sieht vieles nach einer One-Man-Show von Fernando Alonso aus, doch Raikkonen und auch Schumacher sind an ihm dran. Vergessen wir nicht, Weltmeisterschaften wurden schon wegen eines Punktes entschieden.
In diesem Sinne, au revoir bis zum Wochenende, dem Heimrennen der Blau-gelben in Magny Cours!