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Scuderia Toro Rosso: Das Aufbaujahr!

Das erste Jahr der Scuderia Toro Rosso werde von Zufallserfolgen geprägt sein, erklärte der österreichische Teamchef Franz Tost.

Mit Christian Klien hat Österreich auch in der kommenden Saison bei Red Bull Racing einen Landsmann in der Formel 1 am Start - dieses Mal sogar bei jedem Rennen, denn der 22-Jährige muss sich nicht mehr mit Vitantonio Liuzzi abwechseln. Der Italiener geht nach der Übernahme des Minardi-Rennstalls durch Red Bull für die Scuderia Toro Rosso an den Start. Das Team hat mit Franz Tost einen neuen Teamchef - ebenfalls einen Österreicher.

Der Tiroler hat sich in den letzten Wochen um den Aufbau einer neuen Infrastruktur gekümmert, denn der Vorgängerrennstall hatte das kleinste Budget im Starterfeld und war dementsprechend ausbaufähig. Ob Räumlichkeiten, Maschinenpark oder die IT-Abteilung - alles musste etwas auf Vordermann gebracht werden.

Verbesserte Infrastruktur

Das Hauptaugenmerk lag jedoch auf dem Kern des Teams - den Menschen. Um die Truppe neu zu organisieren, wurde zunächst ein Organigramm erstellt: "Wo es nötig und möglich war, verstärkten wir die Mannschaft", so Tost im Interview mit der Tiroler Tageszeitung. "Dieser Prozess ist zum größten Teil abgeschlossen. Des weiteren sind wir gerade dabei, die vorhandenen Räumlichkeiten umzugestalten, um auch die Arbeitsabläufe zu optimieren."

Trotz aller Verbesserungen und der Tatsache, dass man mit einem komplett neu entwickelten Auto an den Start gehen wird, darf man nicht davon ausgehen, dass das Team plötzlich konkurrenzfähig sein wird. Das zeigt sich schon an der im Vergleich zur Konkurrenz bescheidenen Testvorbereitung. Zwei Tage wird in Jerez getestet, Ende Januar zwei weitere in Barcelona und im Februar gibt es lediglich acht weitere Testtage.

Begrenzte Rennstall-Kooperationen

"Überall dort, wo es das Reglement erlaubt", will man mit Red Bull Racing kooperieren, wie der 49-Jährige erläutert. Doch die Möglichkeiten sind stark begrenzt. Zudem gibt es noch ein anderes Problem: "Red Bull fährt mit dem Ferrari V8, Toro Rosso mit dem Cosworth V10. Das daraus resultierende Paket mit Gewichtsverteilung, Thermik, Verbrauch usw. variiert so stark, dass ein Technologietransfer schwer vorstellbar ist."

Dass sich die Konkurrenz über die Ausnahmeregelung aufregt und fordert, dass der V10 noch stärker "kastriert" wird, kann der ehemalige BMW Motorsport-Mitarbeiter nicht verstehen: "Alle Teams waren mit dieser Regelung einverstanden. Erst nachdem Red Bull Minardi kaufte, kamen die Diskussionen der Wettbewerbsverzerrung auf, weil die Herrschaften plötzlich Angst bekommen haben. Der V10 wird im unteren Drehzahlbereich Vorteile bieten, dafür verhungert er auf der Geraden."

Bescheidene Ziele

Und wie sehen die Ziele des Teams aus? "2006 wird von Zufallserfolgen geprägt sein, 2007 sollten wir uns stabilisiert haben, ab 2008 müssen wir regelmäßig Punkte holen", so Tost, der betont, dass man mit zwei unerfahrenen Piloten an den Start gehen wird: "Von daher wird die erste Saison nicht einfach. Was ich versichern kann, ist, dass wir einen Red Bull-gerechten, ambitionierten und professionellen Auftritt liefern werden."

Liuzzi beschreibt der Teamchef als "lockeren Typ, der gerne ein bisschen den Clown gibt". Dennoch habe jeder verloren, "der ihn für einen Clown hält". "Scott Speed hat uns bislang durch seine extreme Grundschnelligkeit beeindruckt", so Franz Tost abschließend. Nun müsse man beim Amerikaner, der letztes Jahr in der GP2 hinter Nico Rosberg und Heikki Kovalainen Dritter wurde, Beständigkeit aufbauen.

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