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"Jetzt liegt es an mir, ob die Leute auch auf mich stolz sein werden!"

Nelson Piquet Jr. wird in der kommenden Saison als Teamkollege von Fernando Alonso den zweiten Renault pilotieren. Im Teaminterview steht er Rede und Antwort.

Foto: Renault F1

Nelsinho, wie geht es Dir heute als frischgebackener Grand Prix-Pilot im Team Renault?

Sehr schwierig, dies in Worte zu fassen. Viele Menschen sehen mich jetzt nur noch als Formel 1-Fahrer, vergessen aber, wie viele Jahre harter Arbeit, kompromisslosen Einsatzes und intensiver Konzentration auf dieses Ziel dafür nötig waren. Schon als kleiner Junge habe ich von nichts anderem geträumt als irgendwann den Sprung in die Runde der 22 besten Rennfahrer der Welt zu schaffen. Jetzt ist es gelungen. Für mich beginnt in Australien ein völlig neuer Lebensabschnitt, und ich kann es kaum abwarten.

Welche Rolle hat Dein Vater bei Deinem Aufstieg bis in die Formel 1 gespielt?

Es wäre sehr unfair gegenüber den vielen Menschen, die mich auf diesem langen Weg in den vergangenen Jahren tatkräftig unterstützt haben, wenn ich diesen Karrieresprung jetzt einzig und allein als Verdienst meines Vaters darstellen würde. Sicher diente mir mein Dad immer als Referenzpunkt und auch als wichtiger Ratgeber, er hat mich zu Beginn meiner Karriere entscheidend gefördert.

Auf der Strecke konnte mir aber auch mein prominenter Familienname nicht mehr helfen, spätestens ab der GP2-Serie zählt nur noch die Schnelligkeit und die Renn-Performance. Die Chance, die Renault mir im kommenden Jahr in der Formel 1 gibt, habe ich einzig und allein aufgrund meines Talents und meines fahrerischen Potenzial erhalten. Nur das Team kann meine Vorstellungen während der Testfahrten richtig einschätzen, denn nur die involvierten Experten kennen die jeweilige Konfiguration des Autos. Nur darauf kommt es in der Formel 1 an.

Dein Vater ist dreifacher Formel 1-Weltmeister. Wie gehst Du mit den unvermeidlichen Vergleichen um, die zwischen Euch beiden angestellt werden?

Seitdem ich wettbewerbsmäßig am Lenkrad drehe, stehe ich unter dem hohen Erwartungsdruck, den ein solcher Vater zwangsläufig auslöst. Er ist so etwas wie eine lebende Legende dieses Sports, was mich und seine vielen Fans natürlich mit Stolz erfüllt. Doch dass ich heute hier stehe, hängt mehr mit meinem fahrerischen Talent, langer harter Arbeit und einer immensen Portion Eigenmotivation zusammen. Jetzt liegt es an mir, ob die Leute auch auf mich einmal so stolz sein werden.

Stellt es aus Deiner Sicht einen Vorteil dar, seine Formel 1-Karriere gleich in einem so erfolgreichen Rennstall wie dem Renault F1 Team beginnen zu dürfen?

Das ist, ehrlich gesagt, das Beste, das mir passieren konnte. Renault F1 zählt zu den Top-Teams im Formel 1-Fahrerlager, sie haben in den vergangenen drei Jahren zwei Fahrer- sowie zwei Konstrukteurs-Weltmeisterschaften eefahren und sind wild entschlossen, 2008 den Sprung zurück an die absolute Spitze zu schaffen. Als Test- und Ersatzfahrer konnte ich in der vergangenen Saison das gesamte Team und alle Mitarbeiter kennenlernen und fühle mich sehr gut aufgehoben. Ich habe alle Arbeitsabläufe genauestens studiert und weiß, was sie von mir erwarten. Also: Für mich kann es gar keinen besseren Weg in die Formel 1 geben.

Was dürfen wir von Deiner ersten Grand Prix-Saison erwarten?

Ich habe mich im Verlauf meiner gesamten bisherigen Rennfahrer-Karriere immer darauf konzentriert, zu jedem Zeitpunkt stets das bestmögliche Ergebnis zu erzielen – und mit genau diesem Vorsatz gehe ich auch das bevorstehende Formel 1-Jahr an. Ich bin mir sicher, dass ich die hohen Erwartungen, die Renault in mich setzt, rechtfertigen kann. Ich werde hart arbeiten und stets einen klaren Kopf bewahren, um das Potenzial unseres Renault R28 möglichst bei jedem Grand Prix voll ausschöpfen zu können. Ich will das Maximum herausholen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.

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