Formel 1: News | 24.07.2007
Nürburgring hofft auf Lösung im Namensstreit
Dieses Jahr konnte man für das Nürburgring-Rennen noch auf den Namen „Europa GP” ausweichen, doch das wird 2009 wg. Valencia nicht mehr möglich sein.
Zum ersten Mal seit 47 Jahren gab es diesem Jahr keinen Großen Preis von Deutschland. Nach den finanziellen Schwierigkeiten des Rennens in Hockenheim und der damit verbundenen Rotation des Rennens mit dem Nürburgring wurde der Titel des Rennens aber nicht »mitrotiert«.
Im April teilte der Automobilclub von Deutschland (AvD) mit, dass das Rennen in der Eifel nicht als Großer Preis von Deutschland, sondern wie bisher als Großer Preis von Europa ausgetragen wird. Der Automobilweltverband FIA änderte daraufhin kurzfristig die Daten des Formel-1-Kalenders.
Das FIA-Prädikat für den Grand Prix von Deutschland liegt in Händen des AvD, Ausrichter am Nürburgring ist dagegen der konkurrierende Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC). Der AvD wird 2008 wieder den Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring austragen.
Bis zum Jahr 2009 muss man sich eine Lösung einfallen lassen, denn dann kehrt die Formel 1 wieder auf den Nürburgring zurück, kann aber den Titel »Großer Preis von Europa« nicht mehr nutzen: "Ab 2008 wird es in Valencia einen Europa GP geben, schon allein deshalb müssen wir für unseren nächsten WM-Lauf eine Lösung finden", so Walter Kafitz, Geschäftsführer der Nürburgring GmbH gegenüber der motorsport aktuell.
Für ihn sei es wichtiger gewesen, den Grand Prix zu sichern, der Name habe untergeordnete Priorität, auch wenn er es vorgezogen hätte, dass der Event auf den Namen Grand Prix von Deutschland »hört«: "Ich bin jedoch zuversichtlich, dass dies passieren wird", so der Deutsche gegenüber Autosport. "Falls nicht, dann wird es immer einen anderen Weg geben."
Die Formel 1 werde für immer auf dem Nürburgring bleiben, mit der kleinen, aber entscheidenden Einschränkung, dass sie bezahlbar sein müsse. Ein Verlustgeschäft ist die "Königsklasse des Motorsports" wegen der astronomischen Forderung von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone schon jetzt: "Ich kenne weltweit keine Rennstrecke, die mit der Formel 1 Geld verdient."
Deshalb sei auch die Rotation notwendig geworden, weil angesichts der zurückgehenden Nachfrage zwei Rennen auf deutschem Boden eine Katastrophe geworden wären. So durfte man sich in diesem Jahr sogar über einen Zuschauerzuwachs im Vergleich zum vergangenen Jahr freuen.