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Formel 1: News

"Fisico" fühlt sich bei Force India wohl

Giancarlo Fisichella kehrt in jenes Team zurück, für das er bereits 1997 sowie 2002 und 2003 gefahren ist - ein paar der Jordan-Ingenieure sind noch an Bord.

Nach einem enttäuschenden Jahr an der Seite von Fernando Alonso und der vergeigten letzten Chance im vergangenen Jahr als Teamkollege von Formel-1-Neuling Heikki Kovalainen legte Renault Giancarlo Fisichella keinen Vertrag mehr vor. Damit stand der Römer ohne ein Cockpit für die kommende Saison da.

Doch "Fisico" ist sich nicht zu schade, um nach 34 Lenzen noch einmal quasi von vorn anzufangen und bei einem kleinen Team Aufbauarbeit zu leisten. Drei Siege und drei Poles sind Fisichella noch nicht genug. In ihm lodert das Formel-1-Feuer noch hoch genug, um dem Feld hinterherzufahren - in der Hoffnung auf bessere Ergebnisse in absehbarer Zeit.

"Heute ist ein großer Tag für Indien, denn dank Vijay ist das Land in der Formel 1", so Fisichella am Rande der Präsentation der Fahrer am Donnerstag. "Das ist eine fantastische Gelegenheit für Indien, denn die Formel 1 ist eine der besten Sportarten auf der ganzen Welt."

Auch der 1 Meter 72 große Rennfahrer wird langsam aber sicher zum Fan der aufstrebenden Nation: "Ich war heute in einem indischen Restaurant und habe wirklich gut gegessen. Das war fantastisch, ich gratuliere dazu! Vielleicht werde ich ja jetzt öfter Indisch essen..."

Für den Rennfahrer ist es im Prinzip die zweite Heimkehr, denn er fuhr 1997 eine Saison für Jordan, kehrte für 2002 und 2003 zum Rennstall zurück und auch nach den zwischenzeitlichen Besitzerwechseln fühlt es sich für ihn wie eine Rückkehr in das alte Team an.

Familiäre Atmosphäre

"Es ist schön, wieder für das gleiche Team wie 1997, 2002 und 2003 zu fahren. Das Wichtigste ist, dass einige der Mechaniker seit 1997 da sind. Die Atmosphäre ist fantastisch, sehr familiär."

"Die Fabrik ist seither natürlich größer geworden und es gibt mehr Mechaniker und Ingenieure, aber als ich meinen Sitz anpassen ließ, fühlte ich mich sofort wieder wohl. Dieses Wohlfühlen ist für einen Fahrer, aber auch für das Team sehr wichtig. Dies ist schon meine dritte Periode hier. Ich kann immer noch mit den Wänden reden - und sie antworten immer noch gleich!"

Im Winter testete Fisichella unter anderem gegen Christian Klien und Vitantonio Liuzzi um das freie Cockpit an der Seite von Adrian Sutil: "Anfangs haben sie mir gesagt, dass es kein Shootout wird, aber mir wurde früh klar, dass sie in Wahrheit doch sehen wollten, wer unter allen Bedingungen der beste Fahrer ist - und ich schätze, ich habe bewiesen, dass ich es war."

Was die sportlichen Aussichten des Teams betrifft, glaubt Fisichella "an das, was man mir sagt": "Um zu gewinnen, bedarf es schon sehr spezieller Umstände - da kommt es darauf an, was uns das Wetter bringt. Aber wie wir vergangenes Jahr am Nürburgring gesehen haben, ist alles möglich, auch von sehr weit hinten."

Fisichella die Nr. 1

Der Gazzetta dello Sport hatte Mallya im Vorfeld der Präsentation erklärt, dass Fisichella der Nummer-1-Fahrer des Teams sein soll: "Ich habe darüber noch mit niemandem gesprochen, aber sie haben mir gesagt, dass ich der Erfahrenere bin und das Team anführen soll. Ich bin sicher, dass wir beide gleiches Material erhalten werden, aber ich fühle mich dafür verantwortlich, das Wachstum und den Fortschritt zu leiten."

Noch hat Fisichella nicht im neuen Auto Platz genommen - dieses wird erst Ende des Monats vorgestellt. Und was sagt er zum Vorgängermodell? "Der F8-VII ist kein schlechtes Auto. Ehrlich gesagt hatte ich es mir viel schlimmer vorgestellt, bevor ich in Jerez zum ersten Mal damit gefahren bin. Es ist dem R27 gar nicht unähnlich, denn es fehlt an aerodynamischem Grip. Natürlich brauchen wir ein großes Upgrade mit viel Windkanalarbeit, aber die Basis ist so gut wie bei Renault."

Um das Geld - angeblich verdient er 2008 gerade mal 400.000 Euro - geht es dem 34-Jährigen jedenfalls nicht: "Es ist nicht das Geld, denn hier bekomme ich viel weniger als bei Renault. Aber ich möchte immer noch ein Formel-1-Fahrer sein, also habe ich einen Wechsel in eine andere Rennserie oder einen Rücktritt nicht einmal in Betracht gezogen", so Fisichella zur Gazzetta dello Sport. Und: "Ich habe für zwei Jahre unterschrieben."

Von Teameigentümer Vijay Mallya wird er eindeutig als Führungsfigur im Team gepusht, aber Adrian Sutil will nicht wahrhaben, dass er in die Rolle der Nummer zwei gedrängt werden könnte. Für Fisichella ist der Fall jedoch klar: "Ich bin der Referenzpunkt, die Nummer eins - dank meiner Erfahrung. Sutil kommt erst danach", meinte er.

Spitzen gegen Renault

Außerdem konnte es sich der Italiener nicht verkneifen, ein paar Pfeilspitzen in Richtung Renault zu schießen, wo man ihn wegen Fernando Alonso und Nelson Piquet Jr. vor die Tür gesetzt hat: Er sei "sehr sauer" auf die Franzosen, "speziell nach so vielen gemeinsamen Jahren. Das Siegerauto, das sie mir versprochen haben, ist nie gekommen." Wie bitte, Giancarlo? Alonso wurde 2005 und 2006 immerhin Weltmeister...

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