Formel 1: News | 09.12.2008
Doch Interesse am Einheitsmotor
Kostenexplosion in der Formel 1. Anscheinend besteht doch ein größeres Interesse bei einigen Teams einen Einheitsmotor einzusetzen.
Bisher schien es so, als würden die Formel-1-Teams nicht viel von der Idee Max Mosleys halten, einen Einheitsmotor einzuführen. Bis Donnerstagabend haben die Teams Zeit, zum dem Vorschlag, den Mosley vergangene Woche gemacht hat, Stellung zu nehmen. Dabei bietet Cosworth gegen eine Einmalzahlung von 1,97 Millionen Euro für einen Dreijahresvertrag und für einen Preis von 6,42 Millionen Euro pro Saison eine Lieferung von Motoren an. Dabei wird von 30.000 Testkilometern pro Jahr und vier belieferten Teams ausgegangen.
Für jene Teams, die absolut dagegen sind, mit einem Motor eines Konkurrenten zu fahren, bietet Mosley zu dem Alternativen an. Jeder Hersteller kann auf Basis der Cosworth-Pläne seinen Motor selbst bauen. Und jeder Hersteller kann sogar einen eigenen Motor entwickeln, muss sich aber an bestimmte Vorgaben halten, die Gleichheit unter allen Motoren gewährleisten sollen.
Offenbar ist das Interesse an diesem Einheitsmotor nun größer als bisher angenommen. Wie unsere Kollegen von autosport erfahren haben, sollen fünf Teams in Erwägung ziehen, Mosleys Angebot anzunehmen. Dazu gehören offenbar die unabhängigen Privatteams, Williams und Force India sowie die beiden Red-Bull-Teams Red Bull und Toro Rosso. Und angeblich zeigt nun auch Renault Interesse daran, einen Einheitsmotor zu beziehen.
Für einen Automobilhersteller, der bisher selbst ein Motorenlieferant in der Formel 1 ist, wäre das ein großer Schritt. Doch der Kostendruck wächst und der Mutterkonzern fordert von seinem Team seit Längerem massive Sparmaßnahmen. Zuletzt wurde sogar spekuliert, dass Renault es Honda gleich tun und aus der Königsklasse aussteigen könnte.
Renault-Teamchef Flavio Briatore hatte bereits beim Saisonfinale in Brasilien betont, dass man vor allem im Bereich der Motoren viel Geld sparen könnte. Schon nach bisherigem Reglement gäbe es für die Hersteller keinen Raum für neue Entwicklungen. Heutzutage könne man seine Performance über die Motoren nicht mehr steigern. Und so wird man sich in Frankreich und Enstone vielleicht die Frage gestellt haben, warum man dann noch Unsummen in ein Motorenprogramm stecken sollte, wenn man seine Aggregate wesentlich günstiger bekommen kann.