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Max Mosley: Die Budgetobergrenze kommt!

Geht es nach FIA-Präsident Max Mosley, dann wird die Budgetobergrenze für Formel-1-Teams schon 2009 in die Tat umgesetzt.

Was die Gestaltung des zukünftigen Formel-1-Reglements angeht, war es in den vergangenen Wochen verdächtig still. Bei den ersten Teampräsentationen sickerte jedoch durch, dass hinter den Kulissen sehr wohl mit unveränderter Lautstärke diskutiert wird, im Gegensatz zu früher will man aber nun offenbar erst an die Öffentlichkeit gehen, wenn es Beschlüsse gibt.

Heiß debattiert wurde über die angedachte Budgetobergrenze, die schon seit Jahren im Raum steht, bisher aber immer abgelehnt wurde, weil sich die Teamchefs sicher waren, dass man eine solche nicht nachprüfen könnte. Angesichts der umstrittenen Drohung, dass der Aerodynamikbereich massiv eingeschränkt werden könnte (maximal ein Windkanal, Begrenzung des Personals usw.), können sich die Teamchefs neuerdings doch eine Budgetobergrenze vorstellen.

Niemand will die Aerodynamikbeschränkung

Denn eines ist klar: John Howett (Toyota), Nick Fry (Honda) und Co würden ihre Vorstände wohl ganz schön vor den Kopf stoßen, wenn sie ihnen mitteilen müssten, dass die eben erst in einen zweiten Windkanal investierten Millionen auf einen Schlag nichtig sind. Allerdings hielten sich die Teams im Sinne einer konstruktiven Diskussion mit öffentlicher Kritik zurück, bis man als Alternative die Budgetobergrenze aus der Schublade holte.

Damit ist offenbar auch Max Mosley einverstanden, denn der FIA-Präsident hat die Idee in einem Brief an die elf Teamchefs, der Autosport vorliegt, aufgegriffen. Am 31. Januar soll in Paris ein Treffen zwischen FIA-Mann Tony Purnell und den Finanzchefs der Teams stattfinden – mit dem Ziel, die Budgetobergrenzen für 2009, 2010 und 2011 festzulegen. Die neue „Financial Working Group” muss dann bis spätestens Juni 2008 ihre Vorschläge präsentieren.

Sollte dies nicht gelingen, setzt die FIA die am 7. Dezember vom World Council verabschiedeten Maßnahmen, die bei den Teams auf keinerlei Gegenliebe stoßen, um. Dies werden die Teamchefs aber wohl zu verhindern wissen, man darf also davon ausgehen, dass es eine Einigung geben wird. Vom 1. Januar 2009 an würde dann tatsächlich eine Budgetobergrenze gelten.

Fahrer- und Teamchefgagen ausgenommen

Natürlich ist die Umsetzung wegen der komplexen Strukturen der Formel-1-Rennställe denkbar schwierig. Einige Bereiche sind von der Budgetobergrenze dezidiert ausgenommen: die Motorenkosten, die Fahrergagen und die Ausgaben für PR & Marketing. Das gilt auch für die Gehälter der Teamchefs, weil diese oft an den Unternehmen beteiligt und ihre Einkünfte daher schwer zu durchschauen sind.

Ebenfalls im Mosley-Brief enthalten sind die Pläne für das Motorenreglement, das schon lange diskutiert wird. Die FIA-Homologierung soll demnach nicht für zehn, sondern nur für fünf Jahre greifen, also von 2008 bis 2012. Dies macht insofern Sinn, als Ende 2012 das Concorde Agreement ausläuft (welches übrigens noch gar nicht unterschrieben ist), was Hersteller zum Ein- beziehungsweise Ausstieg in die bzw. aus der „Königsklasse” bewegen könnte.

„Öko”-Motoren kommen 2013

Ab 2013 sollen dann die neuen „Öko”-Motoren eingesetzt werden, an deren Konzept gerade gebastelt wird. Ab 1. Januar 2009 wollen sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um das neue Motorenreglement zu diskutieren, am 30. Juni 2010 soll es offiziell bekannt gegeben werden. Die FIA will indes sicherstellen, dass sich davor kein Hersteller mit der Entwicklung des 2013er-Motors auseinandersetzen kann.

Mosley brachte in seinem Brief noch eine Regeländerung zur Sprache, die schon 2008 greifen wird: Ab sofort wird der erste Motorwechsel pro Saison nicht mehr mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung bestraft; ab dem zweiten greift dann die bekannte Regelung. Bisher war ja jeder Motorwechsel vor dem Qualifying mit einer Rückversetzung um zehn Positionen und jeder nach dem Qualifying mit einer Rückversetzung ans Ende des Feldes geahndet worden.

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