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Mosleys jüngster Schachzug

FIA-Präsident Max Mosley spricht sich dafür aus, den F1-Teams weitaus mehr Anteile von den kommerziellen Einnahmen zu geben. Ein Schachzug?

Viele Jahre lang waren Max Mosley und Bernie Ecclestone enge Freunde, aber in den vergangenen Wochen entbrannte zwischen dem FIA-Präsidenten und dem Formel-1-Promoter ein beinharter Machtkampf um die Kontrolle in der Königsklasse des Motorsports. Mosleys jüngster Schachzug ist wieder einmal mit allen Wassern gewaschen.

Denn die Formel-1-Teams nagen nicht gerade am Hungertuch, aber offenbar will der FIA-Präsident trotzdem "Robin Hood" spielen und ihnen mehr Geld bringen. Das ist insofern eine geniale Idee, denn wenn Ferrari und Co. dank des Engagements von Mosley künftig mehr auf der Habenseite verbuchen können, werden sie dessen private Angelegenheiten in einem Londoner Kellerappartement schnell wieder vergessen.

Seit Unterzeichnung des Verständnismemorandums von Mai 2006 werden unter den Teams 50 Prozent des Einnahmentopfs der Formel 1 nach einem komplexen Erfolgsschlüssel aufgeteilt. Mosley will den Teams 92 Prozent der Veranstaltungsgebühren geben und 67 Prozent der TV-Gelder - was für Ecclestone und die Holdinggesellschaft CVC natürlich ein massiver Verlust wäre.

CVC wird diesen Vorschlag kaum akzeptieren, aber Mosley nennt genau das als Bedingung für seine Unterschrift unter ein neues Concorde-Agreement, das sich Ecclestone und CVC so sehr wünschen, um ihr Investment in die Formel 1 abzusichern. Aber die FIA ist in den Verhandlungen nicht ganz uneigennützig: Die jährliche Einschreibgebühr für die Weltmeisterschaft soll von derzeit 300.000 Euro drastisch angehoben werden.

Diese Gebühr wurde übrigens erst wegen des schwachen US-Dollars auf Euro umgestellt, genau wie auch diverse Strafen, die die FIA an den Rennwochenenden kassiert. Ohnehin seit jeher fest eingeplant ist eine jährliche Anhebung um drei Prozent als Inflationsausgleich. In dieses Bild passt auch der derzeitige Streit um die Superlizenzen für die Fahrer, die seit Anfang dieses Jahres ebenfalls kräftig zur Kasse gebeten werden.

Wichtige Sitzung am Mittwoch

Spannend wird es am kommenden Mittwoch, denn dann tagt in Paris das World-Council der FIA. Dass Mosleys Pläne zu 100 Prozent aufgehen werden, erscheint unwahrscheinlich, aber zumindest die Sympathien der unabhängigen Teams könnte er damit zurückzuerobern: "Beim Geld", wird Gerhard Berger von Auto, Motor und Sport zitiert, "werden in der Formel 1 alle schwach." Den Herstellern freilich ist mehr Einfluss auf das Reglement wichtiger als ein paar Millionen mehr, hört man.

Am Mittwoch soll unter anderem diskutiert werden, die eine mögliche Budgetobergrenze in der Formel 1 aussehen könnte. FIA-Berater Tony Purnell hat sich damit in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt und wird angeblich für das erste Jahr ein maximales Budget von 175 Millionen Euro vorschlagen. Dieses soll dann schrittweise reduziert werden. Dass die Hersteller dabei recht unterschiedliche Vorstellungen haben, versteht sich von selbst...

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