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Neue Safety-Car-Regeln ab Monaco?

Nachdem die aktuellen Safety-Car-Regeln für viel Diskussion gesorgt haben, will man vielleicht schon zum Monaco-Rennen Änderungen einführen.

Das Safety Car ist das Rubbellos der Formel 1: innerhalb von Sekunden wird allen Spielteilnehmern klar, ob sie einen Gewinn absahnen können oder eine Niete gezogen haben. Wie immer bei solchen Glücksveranstaltungen genießen die Gewinner ihren Erfolg heimlich, still und leise. Die Verlierer des Spiels machen lautstark ihrem Frust Luft und fordern neue Regeln. So ist die aktuelle Diskussion um die Safety-Car-Regeln in der Formel 1 in den vergangenen Wochen entstanden.

"Das ist kein Motorsport mehr, das ist reines Glücksspiel", kritisierte der ansonsten besonnene BMW Motorsport Direktor Mario Theissen gegenüber SpeedTV. Sein Schützling Nick Heidfeld war einer der großen Verlierer der Saftey-Car-Phase in Barcelona, da er wegen akutem Spritmangel bei geschlossener Boxengasse zum Tanken hereinkommen musste und sich dadurch natürlich eine Stop&Go-Strafe einhandelte.

"Dieses Mal hat es Nick getroffen, aber einige andere Fahrer haben das ja auch schon erleben müssen. Ich weiß, dass die Teammanager und die FIA bereits über eine erneute Veränderung der Regeln sprechen", so Theissen weiter. Beim Motorsport-Weltverband diskutiert man zur Zeit über zwei verschiedene Lösungsansätze. Erste Option ist ein Speedlimiter, wie man ihn in der Boxengasse ohnehin schon verwendet. Das Maximaltempo müsste natürlich höher definiert werden als für den Weg zur Teamgarage.

Ein solches System ließe sich zwar über die einheitliche Elektronik der Formel-1-Autos zentral steuern, aber der Programmieraufwand wäre groß, es ließe sich somit allerfrühestens zum August umsetzen. Bei Variante zwei wird über Sektorenzeiten nachgedacht. Man würde vor jedem Grand Prix minimale Sektorenzeiten definieren, die während des Saftey-Car-Einsatzes nicht unterschritten werden dürften. Damit soll der schnelle Sprint zur Box verhindert werden. Dieses Modell könnte kurzfristig umgesetzt werden. Ein ähnliches Muster wendet man mittlerweile bei den Aufwärm- und Auslaufrunden im Qualifying an.

Die vielen Klagen von Piloten und Teamverantwortlichen scheinen die FIA zum handeln zu zwingen. Einer Regeländerung müssten die Teams zustimmen. Das könnte schwierig werden, denn zum Beispiel Renault möchte das aktuelle Regelwerk beibehalten. "Für die Sicherheit der Streckenposten ist das viel besser", lobte Renault-Teammanager Steve Nielsen das momentane Modell. "Auch wenn Fahrer manchmal Pech haben damit, so sind die aktuellen Regeln zwar hart, aber doch okay."

"Ich denke, es ist ein bisschen Lotteriespiel. Die Safety-Car-Regeln sind eben so, dass mal der eine Fahrer profitiert und mal der andere. Das ist keine schlechte Sache. Es ist jetzt vielleicht mehr Glück dabei, aber dafür haben wir die Sicherheit der Marshalls erhöht. Das sollten wir nicht vergessen", sagte Nielsen und wehrte sich damit gegen Forderungen, zur alten Safety-Car-Regel zurückzukehren. Seiner Ansicht nach sein ein Speedlimiter die beste Lösung. "Man muss aber noch einmal in Ruhe darüber nachdenken."

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