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Formel 1: News

Mosley droht: Streichung der Spanien-GPs?

Sollten sich die rassistischen Attacken von Spaniern gegen Lewis Hamilton wiederholen, wird die FIA die Rennen in Barcelona und Valencia streichen.

Bei den Testfahrten in Barcelona kam es vergangene Woche zu unliebsamen Zwischenfällen, als spanische Alonso-Fans Lewis Hamilton mit Transparenten und Sprechchören beleidigt haben, zum Teil auch rassistisch. Außerdem wurden Gegenstände von den Rängen auf die Autos geworfen, sodass die Tribüne gegenüber der McLaren-Box gesperrt werden musste.

Hinzu kam eine Fangruppe, die mit schwarz gefärbten Gesichtern und Perücken fotografiert wurde und Hamilton offensichtlich wegen seiner Hautfarbe auf den Arm nahmen, wobei es sich angeblich nur um einen harmlosen Jux gehandelt haben soll. Aber inzwischen hat sich herausgestellt, dass es nicht zum ersten Mal zu so einem Vorfall gekommen ist: Lewis' Vater Anthony Hamilton hat sich bereits im Vorjahr in China bei der FIA beschwert.

Damals hatten mitgereiste spanische Fans Hamilton und McLaren-Teamchef Ron Dennis übel beschimpft. Nun sieht sich die FIA gezwungen, doch zu handeln, sodass die anfangs als unwahrscheinlich eingestufte Drohung, Spanien könnte die beiden Grands Prix in Barcelona und Valencia verlieren, falls es wieder zu solchen Vorfällen kommen sollte, immer ernster wird. Den spanischen Verband hat die FIA jedenfalls schon gewarnt.

"Wenn diese Leute nach Australien kommen und sich so aufführen, dann werden sie eingesperrt, und wir wissen ihre Namen und Passnummern – und sie würden in kein anderes Land mehr kommen", erklärte FIA-Präsident Max Mosley der Times. "Wir werden alles unternehmen, um das zu unterbinden. Wenn es nur wenige Leute sind, wonach es aussieht, dann kann man es sofort stoppen, und falls es viele Leute sein sollten, dann müssen wir den Grand Prix streichen."

Es wäre allerdings übertrieben gewesen, dem spanischen Verband die Grands Prix sofort zu entziehen, denn man habe verantwortungsbewusst und angemessen handeln müssen: "Den spanischen Behörden nicht die Chance zu geben, zu beweisen, dass sie damit umgehen können und es nicht wieder vorkommen wird, wäre zu viel gewesen. Fest steht aber auch, dass so etwas nicht toleriert werden kann. Das haben wir ihnen klar vermittelt", so Mosley.

Grundsätzlich zeigte er sich ob der Vorfälle schockiert: "Es geht gegen den Ethos des Sports. Eine Sache, die mich am Motorsport schon immer begeistert hat, war, dass sich niemand darum schert, was für einen Hintergrund jemand hat, welches Geschlecht oder welche Religion. Es kam nur auf die Geschwindigkeit an. So gesehen wurden Wettbewerber und Fans aus verschiedenen Ländern bisher immer problemlos zusammengeführt", teilte der Brite mit.

Die Formel 1 unterscheidet sich diesbezüglich stark von anderen Sportarten wie etwa Fußball, denn im Rahmen eines Rennwochenendes ist es noch nie zu nennenswerten Ausschreitungen gekommen. Doch das soll auch in Zukunft nicht passieren, sodass die FIA beschlossen hat, beim Spanien-Grand-Prix eine Anti-Rassismus-Kampagne zu starten. Spanien gilt nämlich in dieser Hinsicht als eines der weniger toleranten europäischen Länder.

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