
Jerez-Testfahrten | 23.07.2008
BMW unter Strom, Vettel Schnellster
Bolide von BMW Sauber durch KERS-Defekt unter Strom; Sebastian Vettel (Toro Rosso) am ersten Testtag mit Bestzeit.
Der erste Tag des viertägigen Tests in Jerez begann mit einem Schockmoment für BMW Sauber. Das Team war zum ersten Mal bei einem Test mit dem neuen Energierückgewinnungssystem KERS angetreten. Doch das sorgte für Probleme: Als Testpilot Christian Klien nach drei Installationsrunden mit dem F1.07C zur Box zurückkehrte, bekam ein Mechaniker beim Berühren des Autos einen Stromschlag.
Nach diesem Zwischenfall beendete BMW Sauber den Testtag allerdings vorzeitig, um herauszufinden, warum das Auto unter Strom stand. Bis das geklärt ist, wird das Team auch nicht mehr mit KERS weiterarbeiten. Der Mechaniker wurde leicht an der Hand verletzt und konnte nach kurzer medizinischer Behandlung zunächst weiterarbeiten. Die Nacht verbrachte er dann allerdings zur Beobachtung im Krankenhaus, nachdem er über Schwindelanfälle geklagt hatte.
Während bei BMW Sauber die Suche nach den Ursachen lief, setzten die anderen acht anwesenden Teams ihre Testarbeit in der Hitze Spaniens fort. Die Tagesbestzeit holte sich Sebastian Vettel im Toro Rosso mit 1:19,844. Der Deutsche drehte insgesamt 94 Runden. Zweitschnellster war McLaren-Tester Gary Paffett mit 1:20,179 vor Luca Badoer im Ferrari (1:20,697). Der Italiener testete auf Slicks und mit einem Downforce-Level, das dem des kommenden Jahres entspricht.
Auf den vierten Platz kam Williams-Tester Nico Hülkenberg mit 1:20,953 – er war der Einzige, der für eine zwischenzeitliche Unterbrechung sorgte. Dahinter wurde Sébastien Buemi für RB Racing Fünfter. Der Schweizer war mit 110 Runden auch der fleißigste Pilot. Romain Grosjean holte im Renault die sechstschnellste Zeit.
Auf Rang sieben fuhr Jarno Trulli im Toyota. Auch Trulli war mit Slicks unterwegs, um Daten für die kommende Saison zu sammeln. Bei Honda wird in Jerez ein neues Upgrade-Paket getestet. Dazu gehören ein leicht modfiziertes Getriebe, eine neue Hinterradaufhängung sowie ein neues Aero-Paket rund um die Aufhängung. Tester Alex Wurz kam mit dem RA108 auf den vorletzten Platz vor Klien, der ohne Zeit blieb.
1. Vettel Toro Rosso 1:19,844
2. Paffett McLaren 1:20,179
3. Badoer Ferrari 1:20,697
4. Hülkenberg Williams 1:20,953
5. Buemi RB Racing 1:20,997
6. Grosjean Renault 1:21,223
7. Trulli Toyota 1:21,459
8. Wurz Honda 1:21,596
9. Klien BMW Sauber -:--,---