Formel 1: News | 05.08.2009
Billiger Barrichello, teure BMW-Punkte
Formulamoney liefert eine Business-Statistik zur aktuellen F1-Saison, BMW-Sauber zahlte für jeden Punkt über 15 Millionen Euro. Brawn-GP hingegen nur 417.000,- Euro.
In der Formel 1 werden jährlich Milliarden umgesetzt. Doch wie effektiv gehen die aktuellen Teams in der Königsklasse mit ihren unterschiedlichen Budgets um? Antworten auf diese Frage liefert eine aktuelle Statistik des Businessmagazins Formulamoney. Demnach hat das BMW Sauber F1 Team in der laufenden Saison für jeden einzelnen der acht Weltmeisterschaftspunkte über 15 Millionen Euro investiert. Am effektivsten war Brawn: pro Punkt nahm man 417.000 Euro in die Hand.
Ebenfalls auf einem guten Kurs liegen Red Bull (764.000 Euro pro Punkt) und Williams (2,2 Millionen Euro). Einen horrenden Aufwand betrieb bislang nicht nur das deutsch-schweizerische Team, sondern auch McLaren-Mercedes (12,7 Millionen Euro pro WM-Zähler) und Toro Rosso (11,8 Millionen Euro). Ferrari, Renault und Toyota liegen im Mittelfeld.
Nicht nur die Investitionen der Teams wurden ins Verhältnis zum Punkteertrag gesetzt, sondern auch das Fahrergehalt zu den erzielten Weltmeisterschaftspunkten. Diese Statistik zeigt deutlich, dass Rubens Barrichello viele Zähler für wenig Geld gebracht hat. Der Brasilianer zählt nicht mehr zu den Großverdienern im Grand-Prix-Zirkus, deswegen darf sich Brawn freuen, dass jeder der bislang 44 Punkte des Veteranen "nur" mit rund 7.000 Euro zu Buche schlug.
Die teuersten Piloten waren anhand dieser Aufstellung Robert Kubica (1,44 Millionen Euro pro Zähler), Kimi Räikkönen (1,4 Millionen Euro), Sébastien Bourdais (900.000 Euro), Lewis Hamilton (830.000 Euro) und Fernando Alonso (562.000 Euro). Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet demnach Nico Rosberg. Der Williams-Pilot kassierte im Schnitt rund 20.000 Euro pro eingefahrenen WM-Punkt in der laufenden Serie. Berücksichtigt wurden nur Piloten, die im Jahr 2009 wenigstens einen Punkt holten.
Auch die Sponsoren und deren Präsenz in den Medien wurden analysiert. Freuen darf sich Panasonic. Der Toyota-Hauptsponsor durfte laut der aktuellen Erhebung von Formulamoney durch die Präsenz im Rahmen der Formel 1 in den ersten zehn Rennen des Jahres einen Gegenwert von fast 37 Millionen Euro erfahren. Auch die großen Sponsoren ING (Renault/23,6 Millionen) und Vodafone (McLaren-Mercedes/23,2 Millionen) bekamen viel Medienpräsenz für ihr Engagement.
Interessant ist eine spezielle Ausweisung für den Grand Prix von Deutschland am Nürburgring. Das Businessmagazin stellte eine Liste auf, die darlegt, welches Team in wie vielen Artikeln führender Zeitungen genannt wurde. Red Bull (264 Nennungen) und Ferrari (244) führen die Liste klar vor Renault (162) und Toyota (121), dem BMW Sauber F1 Team (111) und McLaren-Mercedes (100) an. Überraschend: Von Brawn war kaum die Rede.