WRC Saudi-Arabien: Tag 3 (SP 14) | 28.11.2025
WRC Rallye Saudi-Arabien 2025: Kleiner Vorteil für Sebastien Ogier im WM-Kampf
Elfyn Evans verliert in der zweiten Etappe durch einen Reifenschaden inklusive Wechsel viel Zeit - Im WM-Kampf hat Sebastien Ogier einen minimalen Vorteil
Nach einer turbulenten zweiten Etappe bei der neuen Rallye in Saudi-Arabien führte Adrien Fourmaux (Hyundai) die Gesamtwertung wenige Sekunden vor Martins Sesks (M-Sport Ford) und Thierry Neuville (Hyundai) an. Im Verfolgerfeld spitzte sich der WM-Kampf im Toyota-Lager zu.
[Update: Fourmaux erhielt am Ende der Etappe eine Zeitstrafe von einer Minute, wodurch er auf den vierten Platz zurückfiel. Auf den WM-Dreikampf hatte das aber keine Auswirkungen]
Aufgrund des Säuberungseffekts auf dem sandigen und teilweise sehr steinigen Terrain spielten die drei WM-Anwärter nach der ersten Etappe keine Rolle beim Kampf um die Spitze der Gesamtwertung. Bereits nach dem Donnerstag lag Fourmaux in Führung.
Ogier war Siebter (+44,2 Sekunden), Rovanperä Achter (+1:21,2 Minuten) und Evans Neunter (+1:25,3). Am Freitag standen in der zweiten Etappe drei Wertungsprüfungen auf dem Programm, die zweimal befahren wurden. Mit 134 gewerteten Kilometern war es der längste Tag der Rallye.
Erneut spielte der Säuberungseffekt mit jedem Auto eine große Rolle, weshalb die WM-Kandidaten Mühe hatten. Im direkten Vergleich zu Ogier büßte Evans in WP9 (Alghullah 1) und in WP10 (Um Al Jerem 1) kontinuierlich Zeit ein.
Schlüsselszenen spielten sich in WP11 (Wadi Almatwi) ab. Mit vielen Steinen war es die härteste Wertungsprüfung der Schleife. Und sowohl Evans als auch Rovanperä erlitten Schäden an ihren Hankook-Reifen.
Bei Evans trat der Platten links hinten schon nach vier der rund 25 Kilometer langen Strecke auf. Der Waliser hielt an und wechselte den Reifen. Rovanperä hatte schon sein viertes Reifenproblem bei dieser Rallye. Bei ihm trat es gegen Ende der Stage auf und er konnte sich ins Ziel schleppen.
"Es waren überall Steine", berichtet Evans. "Ich habe keine Ahnung, wo oder wie es passiert ist. Wenn man so weit hinten ist, kann man nicht viel machen. Es ist frustrierend. Noch ist nicht alles verloren, aber es wird mit jeder Minute schwieriger."
Beim Mittagsservice ergab sich folgendes Bild: Fourmaux führte 2,9 Sekunden vor Sesks, 4,5 Sekunden vor Sami Pajari (Toyota) und 9,2 Sekunden vor Ott Tänak (Hyundai). Ogier war Siebter (+1:32,1 Minuten), Rovanperä Achter (+1:52,0) und Evans Zehnter (+4:08,4).
Obwohl alles im Titelkampf für Ogier lief, wollte er zu Mittag noch von keiner Entscheidung sprechen: "Wir wollen keine Risiken eingehen. Als ich Elfyns Reifenschaden sah, bin ich es vorsichtiger angegangen."
"Aber eigentlich ändert sich für das Rennen nicht so viel. Wir müssen vor Kalle bleiben." Spaß hatte der achtmalige Weltmeister nicht: "Ich mag es nicht, Casino zu spielen, aber so ist dieses Rennen."
Weitere Reifenschäden am Nachmittag
In der Nachmittagsschleife spielten sich die entscheidenden Szenen in WP13 (Um Al Jerem 2) ab. Zunächst musste Tänak einen Reifenschaden wechseln. Anschließend traf es auch Pajari. Fourmaux wurde im Staub des stehenden Pajari irritiert und verpasste eine Abzweigung.
Somit führte vor der letzten Prüfung des Tages Sesks mit 22,1 Sekunden Vorsprung vor Fourmaux. Mit 50,3 Sekunden Rückstand war Neuville neuer Dritter. Ogier war Sechster, Rovanperä Siebter und Evans Neunter, da er Gregoire Munster (M-Sport Ford) überholen konnte.
In WP14 (Wadi Almatwi 2) erlitt Sesks einen Reifenschaden links hinten, aber auch Fourmaux links vorne! Beide schafften es ins Ziel. Fourmaux übernahm wieder die Führung, 2,4 Sekunden vor Sesks. Durch die Reifenprobleme der beiden kam Neuville bis auf 5,8 Sekunden nahe.
Fourmaux erhielt anschließend eine Zeitstrafe von einer Minute, weil er zu früh bei der Kontrolle vor dem Servicepark eingecheckt hatte. Dadurch führt Sesks 3,4 Sekunden vor Neuville. Takamoto Katsuta (Toyota/+41,5) rückte auf Platz drei. Fourmaux fiel auf Rang vier zurück.
Rovanperä stellte in WP14 die Bestzeit auf. Gleichzeitig hatte Ogier einen schleichenden Plattfuß, wodurch der Finne vorbeizog. Rovanperä ist Fünfter (+1:15,0 Minuten) und Ogier Sechster (+1:15,2).
Weil Tänak mit Reifenproblemen aus den Top 10 fiel, verbesserte sich Evans auf den achten Platz (+3:55,0). Nach aktuellem Stand würde Ogier acht WM-Punkte sammeln und Evans vier. Somit hätte Ogier in der WM-Wertung einen Punkt Vorsprung.
Mit 19 Punkten Rückstand wäre Rovanperä weiterhin in einer Außenseiterposition. In der morgigen dritten Etappe sind zudem maximal zehn Bonuspunkte möglich. Die Rallye endet am Samstag mit drei Wertungsprüfungen. Die Powerstage beginnt um 11:15 Uhr deutscher Zeit.



















