WRC Japan: Nach Tag 3 (SP 14) | 08.11.2025
Ogier kontert Evans und baut Führung aus
Sebastien Ogier verteidigt seine Führung bei der Rallye Japan knapp gegen Elfyn Evans: Nur 6,5 Sekunden trennen die beiden Toyota-Piloten
Der Kampf um den Sieg bei der Rallye Japan und um den Titel in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025 bleibt spannend. Nach einem intensiven Duell trennen die beiden Toyota-Fahrer Sebastien Ogier und Elfyn Evans vor dem Finaltag lediglich 6,5 Sekunden.
Ogier konnte am Samstag den Angriff seines Teamkollegen Evans abwehren und sich trotz starker Zeiten des Walisers wieder etwas absetzen. Der Franzose geht nach sieben Asphaltprüfungen mit knappem Vorsprung in den Schlusstag, der am Sonntag über sechs Wertungsprüfungen (WP) führt.
Evans startete den Tag mit einem Rückstand von 10,2 Sekunden auf Ogier und lag zunächst auf Rang drei. Bereits auf der ersten Prüfung überholte er Teamkollege Takamoto Katsuta und schob sich auf Platz zwei. Anschließend war Evans in den folgenden drei Prüfungen schneller als Ogier und verkürzte den Rückstand nach WP11 (Mt. Kasagi 2) bis auf 1,4 Sekunden.
Starker Auftritt von Fourmaux
Ogier verlor in dieser Prüfung Zeit, nachdem Katsuta in einer Schikane mehrere mit Wasser gefüllte Kunststoffbarrieren touchierte. Dabei beschädigte der Japaner die Servolenkung seines GR Yaris und verlor über vier Minuten. Ogier erklärte später, er habe durch die über die Strecke verteilten Barrieren Zeit eingebüßt und dort rund 0,6 Sekunden auf Evans verloren.
In WP12 stoppte Ogier den Vormarsch seines Teamkollegen und gewann die Prüfung mit 0,3 Sekunden Vorsprung. Anschließend setzte der achtmalige Weltmeister in WP13 ein Ausrufezeichen und nahm Evans drei Sekunden ab. Den Tag beendete Ogier mit einem Sieg auf der Zuschauerprüfung in Toyota City.
Adrien Fourmaux (Hyundai) profitierte vom Ausrutscher Katsutas und rückte auf den dritten Platz vor. Der Franzose überzeugte bereits am Vormittag mit einer starken Leistung und Siegen in den Prüfungen acht und neun, obwohl er mit dem unberechenbaren Fahrverhalten seines Hyundai zu kämpfen hatte. Am Ende des Tages lag Fourmaux 23,6 Sekunden hinter Ogier und 17,1 Sekunden hinter Evans.
Fahrfehler bringt Katsuta um die Chance aufs Heim-Podium
"Das war sicher einer meiner stärksten Tage des Jahres, die Prüfungen waren sehr anspruchsvoll. Ich habe auf Asphalt einen Schritt nach vorn gemacht", sagte Fourmaux, der die weiterentwickelte Version des Hyundai i20 N pilotiert.
Lokalmatador Katsuta und Beifahrer Aaron Johnston konnten die defekte Servolenkung auf einer Verbindungsetappe reparieren, indem sie Motoröl als Ersatz für die verlorene Hydraulikflüssigkeit verwendeten. Wegen der Reparatur kamen sie zu spät zur zwölften Prüfung und erhielten eine Zeitstrafe von 5 Minuten und 40 Sekunden. Das Toyota-Duo fiel damit auf Rang 20 zurück.
"Beim Bremsen dachte ich, dass ich das Auto gut stoppen würde, aber aus irgendeinem Grund hat es nicht so funktioniert und ich war zu schnell in der Kurve. Ich habe die Wasserbarrieren getroffen", erklärte Katsuta. "Leider war der Einschlagwinkel schlecht und hat den Kühler und das System der Servolenkung beschädigt. Es tut mir sehr leid für das Team und besonders für die Fans."
Tänak chanenlos, Neuville ausgeschieden
Katsutas Teamkollege Sami Pajari überstand einen Dreher am Vormittag, bei dem das Heck seines GR Yaris leicht beschädigt wurde. Der Finne berichtete, dass es zeitweise schwierig gewesen sei, seinen Beifahrer zu verstehen, weil durch die Beschädigung mehr Lärm ins Cockpit drang. Dennoch beendete er den Tag auf Platz vier, 45,4 Sekunden hinter Ogier.
Ott Tänak hatte erneut Schwierigkeiten, mit der älteren Generation des Hyundai i20 N konkurrenzfähige Zeiten zu fahren. Der Weltmeister von 2019 liegt mit einem Rückstand von 2:34,5 Minuten auf Rang fünf. "Wir sind auf dieser Rallye nirgendwo und leistungsmäßig spiegelt das wohl unseren derzeitigen Stand wider. Wir haben den Anschluss verloren und müssen uns hinterfragen", sagte Tänak.
Thierry Neuvilles schwierige Rallye setzte sich am Samstagvormittag fort. Der amtierende Weltmeister erlitt auf einer Verbindungsetappe vor der achten Prüfung einen Antriebswellenbruch und musste in der Folge aufgeben.
"Es ist auf der Verbindungsetappe passiert und wir hatten einen ähnlichen Antriebsstrangdefekt wie beim Shakedown, das müssen wir untersuchen. Leider ist das sehr enttäuschend, denn wir wollten den Tag nutzen, um mehr Kilometer zu sammeln und verschiedene Dinge auszuprobieren", erklärte Neuville.
M-Sport-Pilot Gregoire Munster geht als Sechster in den Finaltag, gefolgt von Kalle Rovanperä (Toyota), der sich nach einer beschädigten Hinterradaufhängung von Platz 17 auf Rang sieben vorarbeitete. Die Top 10 komplettieren die Rally2-Fahrer Oliver Solberg, Alejandro Cachon (beide Toyota) und Nikolai Gryasin (Skoda).



















