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TEC7 ORM, Jännerrallye: Vorschau
Foto: Harald Illmer

Nationale Topstars fordern internationale WM-Starter

Zum Auftakt der TEC7 ORM dürfen sich die Fans in Freistadt auf ein Feuerwerk des Motorsports freuen. Nach finalem Stand werden sich in der PS-stärksten Kategorie 15 Teams mit Rally2-Boliden um den Sieg bei der 39. LKW FRIENDS on the road Jännerrallye powered by WIMBERGER matchen.

Zum Auftakt der TEC7-ORM (Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft) dürfen sich die Fans in Freistadt auf ein Feuerwerk des Motorsports freuen. Nach finalem Stand werden sich in der PS-stärksten Kategorie 15 Teams mit Rally2-Boliden um den Sieg bei der 39. LKW FRIENDS on the road Jännerrallye powered by WIMBERGER matchen. Im Vordergrund steht dabei natürlich die Jagd auf den regierenden Meister Simon Wagner. Der Oberösterreicher hat in den vergangenen Jahren die Meisterschaft klar dominiert und fünf Staatsmeistertitel in Serie auf dem Konto. Fast unglaublich, dass der Oberösterreicher gerade seine Heimrallye im Mühlviertel noch nie gewinnen konnte.

In Freistadt heißt der aktuelle King Michael Lengauer. Der Lokführer aus Grünbach war bei der Jännerrallye 2024 ebenso uneinholbar wie bei der Jännerrallye 2025. Den Triple-Pack wollen ihm heuer jedoch einige Toppiloten streitig machen. Neben den heimischen Assen bauen sich vor Michael Lengauer vor allem zwei internationale Spitzenpiloten auf.

Der hellste Rallye-Stern, der heuer in Freistadt leuchtet, ist der Norweger Mads Østberg. Er lenkt einen Citroen C3 Rally2 des E&S Teams aus Freistadt und wird mit der Startnummer 1 in die Rallye gehen. Mads Østberg ist mit seinen 38 Jahren ein Routinier hinter dem Lenkrad. Als Karriere-Highlight kann er einen Sieg beim WM-Lauf in Portugal 2012 aufweisen. Zudem ist der mehrfache norwegische Champion 18-mal auf das Podium einer WM-Rallye gefahren und holte 2020 den WRC2-Titel.

Den zweiten internationalen Top-Fahrer bringt das ZM Racing Team ins Spiel. Nach Adrien Fourmaux, der im Jahr 2023 für das niederösterreichische Team gewonnen hat, wird diesmal Romet Jürgenson aus Estland auf einem Ford Fiesta Rally2 des Zellhofer-Teams versuchen, diesen Erfolg bei der Jännerrallye 2026 zu wiederholen. Der 25-jährige ist in der Rallyewelt kein Unbekannter: er war vergangene Saison in WRC2 und ERC für M-Sport unterwegs. 2023 war er bereits einmal in Österreich am Start: in Weiz konnte er damals die ORM2-Wertung für sich entscheiden. 2024 gewann er die Junior World Rallye Championship. Es ist nicht weit hergeholt, dass er als Este Nachfolger seines Landsmannes und Weltmeister 2019 Ott Tänak werden könnte, der vor kurzem seinen Rückzug aus der Rallye-WM bekannt gegeben hat.

Von der Besetzung her spricht also alles für einen hochspannenden Kampf um den Triumph in Freistadt. Simon Wagner (5-facher Staatsmeister), Michael Lengauer (JR-Sieger 2024 und 2025), Hermann Neubauer (JR-Sieger 2020) und Johannes Keferböck (JR-Sieger 2018) stehen vom Können her der internationalen Herausforderung in nichts nach.

Und die Liste der bekannt imponderablen Piloten in Rally2-Fahrzeugen weist mit dem schnellen Deutschen Albert von Thurn und Taxis, den Mühlviertlern Martin Fischerlehner und Philipp Kreisel, Kevin Raith, Bernhard Stitz, Markus Steinbock, dem Polen Jaroslaw Koltun sowie den beiden Ungarn Martin Laszlo und Zoltan Laslo ebenfalls durchwegs bekannte Namen der Rallye-Szene auf.

Die Stimmen einiger Toppiloten

Michael Lengauer (Skoda Fabia Rally2): „Die Jännerrallye ist wie jedes Jahr gleich zu Beginn mein Jahres-Highlight. Nach unseren beiden Siegen in den letzten zwei Jahren wollen wir natürlich auch dieses Mal vorne mitfahren und einen Podestplatz holen. Die Konkurrenz ist enorm stark, aber ich freue mich, wenn ich mich mit solchen Toppiloten messen kann. Genau deswegen kommen wir ja hier her. Wir hoffen, den vielen Zuschauern der Jännerallye wieder eine super Show liefern zu können.“

Simon Wagner (Hyundai i20 Rally2): „Ich gratuliere den Organisatoren der Jännerrallye, dass sie wieder ein sehr starkes Starterfeld präsentieren können. Die beiden internationalen Piloten kenne ich sehr gut, und es freut mich sehr, dass auch Lengi, Hermann (Neubauer) und Albert (von Thurn und Taxis) mit von der Partie sind. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass sich der Rallyesport in Österreich momentan in eine gute Richtung entwickelt. Sehr gespannt bin ich diesmal wirklich auf unsere Performance. Zum ersten Mal kommen wir nämlich mit einem Paket zur Heimrallye, das bereits erfolgreich ausgetestet ist und von dem wir wissen, dass es funktioniert. Eine ungewisse Komponente ist wie immer das Wetter. Aber ich hoffe auf ähnlich schwierige Bedingungen wie in den letzten Jahren.“

Hermann Neubauer (Toyota GR Yaris Rally2): „Jännerrallye heißt für mich immer Spaß und ein Mega-Event mit dem ganzen Paket, das die Veranstalter da schnüren. Erwartungen habe ich nicht so die riesigen, da gibt es einige andere Favoriten. Zudem bin ich mit dem Toyota Yaris noch keinen Meter auf Schnee gefahren. Aber es wird sicher wieder eine tolle Show und ist einfach für jeden Fahrer wert, dabei zu sein und seine Sponsoren zu präsentieren.“

E&S Motorsport Teamchef Dominik Senegacnik zum Einsatz von Mads Østberg (NOR / Citroen C3 Rally2): „Bereits im vergangenen Jahr hatten wir den ersten Kontakt mit Mads Østberg. Seither war für uns klar, dass wir versuchen werden, ihn bei der nächsten Jännerrallye in unser Auto zu bringen. Dank der Unterstützung unserer Partner ist es uns heuer gelungen, dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit einem so erfahrenen Topfahrer wie Mads an den Start zu gehen. Für uns als Team markiert dieses Engagement auch einen wichtigen Schritt in der Neuausrichtung von E&S Motorsport. Zukünftig ist eine engere Zusammenarbeit mit BRR im Rally2-Bereich geplant, um unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern und neue Synergien zu nutzen.“

ZM Racing Teamchef Max Zellhofer zum Einsatz von WM-Pilot Romet Jürgenson (EST / Ford Fiesta Rally2): „Ein bisschen stolz können wir schon sein, dass es immer wieder gelingt, mit den Leuten von M-Sport zu kooperieren. Der Austausch findet nicht nur mit den Fahrern statt, sondern auch mit dem Einsatzprogramm der Engländer. Und mit der Technik der Fiestas gibt es viele Interessen beiderseits, die man immer wieder gegenseitig verbinden kann. Wir wollen Romet die Chance ermöglichen, ganz vorne mitzufahren.“

Albert von Thurn und Taxis (GER / Skoda Fabia Rally2): „Für meine Copilotin Jara Hain ist es der erste Start bei der Jännerrallye, und wir sind gespannt, was uns dort erwartet. Wie wir im Vorjahr gesehen haben, kann das Wetter extrem schnell umschlagen. Deshalb wollen wir vor allem möglichst viel lernen. Unsere Erfahrung auf Schnee und Eis ist noch überschaubar, daher haben wir keine Erwartungen an das Ergebnis. Im Vordergrund steht, wertvolle Erfahrung zu sammeln. Mit BRR haben wir dafür ja ein äußerst Jänner-erfahrenes Team an unserer Seite.“

Johannes Keferböck (Toyota GR Yaris Rally2): „Die Jännerrallye 2025 war meine letzte Rallye, die ich gefahren bin. Das heißt, ich bin jetzt ein Jahr lang nicht im Rennauto gesessen. Ich war so eingedeckt mit Arbeit, dass es mir nicht möglich war, einen weiteren Lauf zu bestreiten. Eigentlich hab‘ ich ja überlegt, gar nicht mehr zu fahren, aber letztendlich ist die Jännerrallye so ein Kult-Event, dass man da einfach dabei sein muss. Deshalb zünden Ilka Minor und ich so wie letztes Jahr wieder den Toyota Yaris. Mit Ergebnisspekulationen beschäftigen wir uns angesichts der langen Pause gar nicht. Der Spaß steht absolut im Vordergrund.“

Philipp Kreisel (Toyota GR Yaris Rally2): „Ich freue mich sehr auf die Jännerrallye 2026 und hoffe auf echte Winterbedingungen mit viel Schnee. Nach den Erfahrungen im Vorjahr bin ich gespannt, wie weit wir heuer mit den neuen Vollgummireifen kommen. Mein Dank gilt dem gesamten Organisationsteam und den zahlreichen Helferinnen und Helfern, die diese großartige Rallye überhaupt möglich machen.“

Martin Fischerlehner (Ford Fiesta Rally2): „Ich war vor 20 Jahren zum ersten Mal mit einem Audi 90 Quattro bei der Jännerrallye dabei. Von da her zähle ich sicher zu den erfahrenen Piloten in Freistadt. Heuer ist sie aber schon sehr stark besetzt. Von da her wird es sicher schwierig, den fünften Platz vom Vorjahr zu wiederholen. Mit Jürgen Heigl habe ich einen sehr erfahrenen neuen Copiloten. Wir vertrauen auf unsere Routine, werden das Beste geben und jeden Meter der Rallye genießen.“

Kevin Raith (Ford Fiesta Rally2): „Für mich ist dieser Start das erste Mal bei der Jännerrallye. Daher freue ich mich schon sehr auf diese Aufgabe. Ich wünsche mir natürlich einen Meter Schnee, aber das Wetter muss man ja bekanntlich so nehmen, wie es kommt. Eine Bedingung für meinen Start war auch, dass die Top-Beifahrerin Claudia Maier Zeit findet, für die Ansage im Cockpit zu sorgen. Nachdem dies gelungen ist, hoffe ich, dass wir Spaß und Freude bei diesem Einsatz haben werden und das Ziel in Freistadt erreichen können.“

Mit dem Niederösterreicher Luca Waldherr fehlt diesmal ein prominenter Name in der Jännerrallye-Teilnehmerliste. Er hat aber gebeten, hier in der Pressemappe festzuhalten, „dass es mir unendlich leidtut, nicht mitfahren zu können. Aber ich bin durch die Neugründung einer Firma dermaßen angehängt, dass ich einfach den Kopf nicht frei habe. Ich wünsche aber allen eine wie immer großartige und vor allem unfallfreie Veranstaltung im Mühlviertel.“

ORM 2

Einen hohen Unterhaltungsfaktor verspricht die Meisterschaft in der TEC7 ORM 2, wo ebenfalls allrad-getriebene Boliden zum Einsatz kommen. Neben verschiedenen Prototypen, die stellvertretend für viele andere von den Ex-Meistern Christoph Zellhofer und Simon Seiberl (beide Suzuki Swift ZMX) bzw. Alexander Baumgartner, Rudolf Leitner, Martin Desl (alle Ford Fiesta), Johann Seiberl (Opel Corsa), Markus Stockinger (Mazda) etc. eingesetzt werden, lautet das momentane Fahrzeug-Maß aller Dinge Rally3. Solche moderne Kraftpakete steuern in Freistadt prominente nationale Piloten wie Martin Rossgatterer, Günther Knobloch, Maximilian Lichtenegger und Manuel Wurm (alle Renault Clio). Ebenfalls für eine Top- Platzierung im ORM2-Feld gut ist Rekord-Teilnehmer Ernst Haneder (Toyota GR Yaris), der zum bereits 20. Mal bei der Jännerrallye startet.

ORM 3 und Junioren

Die TEC7 ORM 3 bietet ebenfalls alle Voraussetzungen für eine hochspannende Titeljagd. Die Boliden mit Zweirad-Antrieb, in Mehrzahl Rally4-Autos, werden unter anderem von schnellen, aufstrebenden Nachwuchshoffnungen gesteuert, die durch ihre Jugend auch berechtigt sind, in der Junioren-Staatsmeisterschaft zu punkten. Titelverteidiger Marcel Neulinger (Lancia Ypsilon), Lukas Dirnberger, Thomas Traußnig (beide Peugeot 208) sowie der Norweger Martin Stenberg (Peugeot 208) fallen in diese Kategorie. Mit Tobias Reischer steht ein weiterer Junior am Start der Jännerrallye. Weitere interessante ORM3-Teilnehmer sind u. a. die beiden Opel Corsa Piloten Raphael Dirnberger und Roman Mühlberger sowie Nico Neulinger (Lancia Ypsilon).

HRM und ORC

Die Historic-Kategorien wurden an die FIA-Einteilungen angepasst und unterteilen sich nunmehr in HRM (Historic Rallye Meisterschaft, Fahrzeuge bis Baujahr 1992) und ORC (Österreichische Rallye Classics, Fahrzeuge von Baujahr 1993 bis 2000). In der HRM ist in Freistadt von Titelverteidiger Günther Königseder (Lancia Delta Integrale) über die Audi- Quattro-Piloten Patrik Gaubinger, Horst Stürmer und Markus Ossberger bis zu Herausforderer Nr. 1 Karl Wagner im Porsche 911 praktisch alles vertreten, was in Österreich momentan historisch Rang und Namen hat. Zu beachten wird auch Walter Gromöller sein. Der Deutsche zählt in seiner Heimat mit seinem Opel Ascona 400 zu den absoluten Fanlieblingen und holte letztes Jahr auch den deutschen Historic-Titel.

In der Classics-Wertung geben unter anderem der unverwüstliche Robert Zitta und Julian Schartmüller (beide Subaru Impreza GC8) sowie der Mühlviertler Sebastian Satzinger (Mitsubishi Evo V) Gas. Zudem findet sich hier auch eines der beiden reinen Damenteams. Die Niederösterreicherinnen Pia Steffe und Nina Spitaler bringen mit ihrem pinken Mitsubishi Evo V nicht nur Charme und Rasse, sondern auch Farbe und Klasse ins erhoffte Winterweiß des Mühlviertels.

ORM Trophy

Das Prädikat der TEC7 ORM Trophy gibt es seit 2023. Teilnahmeberechtigt sind alle Piloten, die vor dem 1. Jänner 50 Jahre alt geworden sind. Dies garantiert naturgemäß jede Menge Routine und so auch bekannte Namen im Mühlviertel wie Hermann Gaßner, Johannes Keferböck, Ernst Haneder, Bernhard Stitz, Johann Seiberl, Rudolf Leitner, Martin Desl, Günther Königseder, Horst Stürmer, Karl Wagner, Markus Ossberger und und und . . .

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